Beiträge von Thorsten Hallscheidt im Thema „Alle fühlenden Wesen befreien“

    Einfach nur annehmen, seinen Weg gehen und aus?

    Hier ein paar Gedanken dazu.


    Allan Wallace hat zu Beginn der Ausbildung zum CEB-Lehrer, also bei der Begrüßung von uns Adepten, generell festgestellt:


    Ihr seit als spirituelle Lehrer zwar sicher nicht besonders gut geeignet, weil es euch an Erfahrung und Praxis fehlt, aber die Zeiten sind so schlecht (er meinte Klimawandel, Umweltzerstörung, Turbokapitalismus, etc. damit), dass wir leider nicht warten können, bis ihr soweit seit.


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    Im Christentum gibt es den Ausdruck: Zeugnis ablegen.
    Im Buddhismus gibt es zahllose Stufen, die alle von Glücks- und Befreiungserleben begleitet sind, und vielen Menschen schon ungeheuer helfen können, auch wenn es nicht Stromeintritt, Erleuchtung, Erwachen oder hohe Verwirklichung ist. Solange ich nicht beginne, von Stufen zu schwatzen, die ich nur vom Hören-Sagen kenne, sehe ich kein Problem, damit dezent (!) hausieren zu gehen. Ich kann von positiven Erfahrungen mit der Lehre des Buddha berichten. Das Paramita der Freigebigkeit bezieht sich nicht zuletzt auf das Geben der Lehre des Buddha.


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    Auch im Christentum: Wer Ohren hat zu hören, der höre.

    Nicht für jeden ist alles zu jeder Zeit geeignet.


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    Es ist schade, wenn die Lehre bei den Zen-Meistern, Waldmönchen oder Lamas haften bleibt und somit kulturell so determiniert, dass die meisten Menschen nichts damit anfangen können, weil sie sich nicht durch die japanische, indische oder tibetische Geistesgeschichte durchkämpfen wollen, oder sie schlicht das religiöse Tamtam und Brummbrumm abschreckt. Darum sind diese Leute hier für mich große Vorbilder: -> Klick

    Vor allem Christof Spitz und Birgit Stratmann habe ich persönlich viel zu verdanken, die keine Scheu hatten und haben, mit mir über die Lehre aus ihrer Perspektive zu reden und zu diskutieren, obwohl (oder weil?) sie keine Lamas, Zen-Meister oder sonstiges waren.


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    Robert Aitken plädiert für einen westlichen, demokratisch organisierten Zen-Buddhismus, der von den traditionell starren Hierarchien Abstand nimmt und die Lehre in Diskussion, Gespräch und auf Augenhöhe vermittelt. Anderes, so seine Ansicht, würde aus westlicher Sicht einen Rückschritt darstellen.

    -> Die Ethik des Zen


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    Tue Gutes und sprich (dezent) darüber.
    Es ist schade, wenn die Buddhisten das Feld den Ich-Optimierern der Achtsamkeitsindustrie überlassen.


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    Auch ohne viele Worte und narzisstische Ich-Inszenierung kann ich einen Ort schaffen, wo Leute sich wohl fühlen und Meditation kennenlernen können. Unser Zen-Meister im Elsass, Olivier Reigen Wang-Genh, ermutigt in seinem Buch ausdrücklich zu niederschwelligen Angeboten, in denen Menschen Meditation und Buddhismus kennenlernen können.