Alle fühlenden Wesen befreien

  • Bei meiner Sicht erscheint der zu Befeiende erst wenn er gelernt hat Geistesgifte erfolgreich einzusetzen. Denn erst damit beginnt dukkha. Erst ab da gibt es etwas das zu befreien ist, von den Geistesgiften die der immer befreite sich angelernt hat um als Befreiter sich zu erkennen. Wieder rein von Gier, Hass und Verblendung sein. Alle Wesen sind immer frei, ein sich selber von seinem dukkha Befreiter weiss das alle Wesen immer frei sind waren und sein.

    Das klingt meiner Ansicht nach sehr nach Genesis 1, Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies.

    Das ist mir aber doch ein ganzes Stück zu einfach.

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  • Alle Wesen sind immer frei

    Ich frage mich gerade, was Freiheit bedeutet:


    Zitat

    Wiki

    Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können. Der Begriff benennt in Philosophie, Theologie und Recht der Moderne allgemein einen Zustand der Autonomie eines Subjekts.


    oder


    Zitat

    Wiki

    Allmacht.

    Allmächtig ist somit jenes Wesen, das alle erdenklichen Situationen meistert, den Gesetzen von Werden und Vergehen nicht unterworfen ist und phantastische Fähigkeiten besitzt – so z. B. allein mit den Mitteln des Willens zu bewirken, was dem Rest der Welt verwehrt bleibt.

    • Offizieller Beitrag

    Der 8. Beitrag von Kilaya im letzten Thread (ich kann hier nicht Thread-übergreifend zitieren, oder?) hab ich am besten verstanden, die Frage ist nur, sieht man das im Zen auch so? Ich versuche für mich einfach nur, möglichst zum Buddha zu werden und sehe dann, dass alles genauso passt, wie es ist. Damit ist das Gelübte "alle fühlenden Wesen zu retten" erfüllt.

    Kilaya schreibt dort:

    Ich denke dass man das als Methode lesen muss. Die Unmöglichkeit das praktisch zu erfüllen ist vllt. so etwas wie ein "Koan". Und ich habe noch eine ganz andere Idee dazu: In dem Moment, wo man ein Buddha ist, erkennt man, dass alle Wesen schon längst erleuchtet sind. Damit ist das Gelübde gleichzeitig erfüllt ;) Auf jeden Fall geht es darum, die innere Ausrichtung so weit zu machen, dass das eigene "ich" nicht mehr oder weniger Bedeutung hat, als das vermeintliche "Du"….


    Zitat

    Davon ist niemals die Rede gewesen, dass erst alle gerettet werden müssen, bevor man selbst total befreit ist.

    So ist das ja auch nicht zu verstehen, so ist das nicht gemeint. Niemand muss irgendwas, und niemand muss gerettet werden. Aber man verspricht freiwillig, dass man die gesamte eigene Kraft darauf ausrichtet, zum Wohl aller Wesen Erleuchtung zu erlangen. Auf dem Weg dahin hilft man jedem so, wie es gerade vor der Nase liegt. Ein Helfersyndrom ist kontraproduktiv....

    Kilaya spricht davon die "gesamte eigene Kraft auzurichten", es ist also eine Sache der inneren Haltung und der Motivation für die Praxis.

    Da ist doch klar, dass dies keine kleinmütige Motivation sein kann wo man sich in sich selber vergräbt und in den eigenen Geisteszuständen stochert.


    Sondern es ist eine großmütige und offene Motivation, die alles und alle einschliesstt und nichts für einen selber zurückhält. Wie so ein Feuerwehrmann, der wartet dass er zu einem Einsatz gerufen wird. Das kann ein Brand sei oder eine Überschwemmung, ein schlimmer Unfall sein - oder auch nur ein Kätzchen das auf einem Baum festsitzt. Er ist für alles offen und für alle da. Wobei es auch nicht schlimm, ist wenn an diesem Tag keiner irgendeine Hilfe braucht.


    Es geht nicht so sehr, darum sich Stress zu machen, oder sich wen zu suchen, den man rettet, sondern um eine freundliche, offene, wohlwollende innere Haltung.


    Ich fand das Video (Smile,you are a teacher) von diesem Lehrer lieb, der obwohl er eigentlich recht fertig ist, für sein Schüler ein Lächeln aufsetzt.

  • Und neben der freundlichen Haltung auch eine gute Portion Entschlossenheit, das zu tun, was notwendig ist.



    In einer alten Gasse war eine Schmiede mit einem alten Schmied. Da kaum mehr Bedarf an handgefertigten Schmiedewaren bestand, lebte er nur noch vom Verkauf von Hundeketten. Er betrieb keine Werbung und machte keine große Aufmachung. Er stellte nur die Warenkörbe vor die Tür, legte sich auf eine Liegestuhl im Eingangsbereich hin, goss Tee in seiner alten Tonerde-Kanne auf, schaltete das Radio ein und verbrachte so den ganzen Tag. Das Geschäft war nicht derart gut, aber das Einkommen reichte für seinen Lebensunterhalt. Er war sehr zufrieden mit diesem Zustand.

    Eines Tages kam ein Antiquitätenhändler an seinem Laden vorbei und entdeckte zufällig diese alte Tee-Kanne des alten Schmieds. Er betrachte diese Kanne und erkannte an der Gravur, dass sie das Werk eines ganz bekannten Tonhandwerkers der alten Kaiserzeit war. Man wusste, dass von diesem Meister nur noch drei Werke existieren. Zwei davon befanden sich in renommierten Museen. Vom Dritten hat man gehört, dass es vor Jahrzehnten bei einer Auktion in London 600.000 USD erzielte.

    Der Antiquitätenhändler bot dem alten Schmied 150.000 USD für diese Teekanne an. Der alte Schmied lehnte aber ab. Denn diese Teekanne ist das Erbe seines Großvaters, drei Generationen waren Schmied und haben bei der Arbeit aus dieser Kanne Tee getrunken. Obwohl er den Verkauf abgelehnt hat, konnte er zum ersten Mal nachts nicht mehr einschlafen. Er verwendete diese Kanne schon fast 60 Jahre und hat nicht gewusst, dass sie so wertvoll war.

    Er konnte nicht mehr wie früher unbekümmert auf der Liegestuhl liegen. Immer wieder fiel ihm die Teekanne ein und musste sie ständig in die Hand nehmen und anschauen. Er fühlte sich nicht mehr so wohl wie früher. Es kam noch dazu, dass die Medien von dieser wertvollen Teekanne erfuhren und den alten Schmied ständig interviewen wollten. Verwandte, Freunde und Nachbarn kamen plötzlich öfters zu Besuch und fragten ihn aus, ob er nicht noch andere Schätze daheim versteckt hätte. Immer wieder baten ihm manche, ihnen Geld zu leihen, als wäre er ein reicher Mann. Sein Leben wurde vollkommen durcheinander gebracht.

    Der Antiquitätenhändler gab natürlich auch nicht auf. Er kam ein zweites Mal vorbei und bot ihm 300.000 USD an. Der alte Schmied beschloss der Sache ein Ende zu bereiten. Er ließ alle Nachbarn kommen und zusehen, wie er mit einem Hammer die Teekanne zertrümmerte. Endlich kehrte die gewohnte Ruhe wieder ein.

    :zen:

  • für mentus 🦦

    nnnnn... die Wiese... is nicht perfekt gemäht... welch Graus -.- is ja fast nicht auszuhalten^^

    die Löwenzähne fliegen rum... angeblich muss ja bei irgendeinem Wind jeder selbst zu fliegen anfangen... sagt zumindest eine in meinem Zimmer hängende Postkarte, die ein entsprechend ähnliches Bild drauf hat. Den Würfel kann man drehen und wenden, wie man will... aber ein echter schaut ja anders aus...


    War das jetzt ein Hamster, oder doch ein Eis, dieses braune kleine Bild?


    Alle fühlenden Wesen sind immer frei von dukkha. Freiheit kann nur ein Wesen haben das Dukkha kennt, also Geistesgifte anwendet. Nur durch Geistesgifte kommt die Frage auf: Was bedeutet Freiheit. Um Freiheit geht es mir nicht.

    Mir aber schon^^ Auch wenn ich nicht weis, was es heisst - ich wills haben xD


    Ich frage mich gerade, was Freiheit bedeutet:

    Freiheit ist die Freiheit, nicht ständig tun zu müssen, was man möchte.

    Möchte man aber nicht widerrum, nicht ständig tun zu müssen, was man möchte? Oder kommt man so nur nicht weiter?


    Danke dir... ich bemühe mich darum... ein nettes Video auch... :sunny:



    Eine sehr lustige Geschichte... hat irgendwie was vom "Hasen im Mond". Geht runter wie Butter... Aber ist das nicht einfach nur eine Geschichte, gabs wirklich jemals irgendwen, der so gehandelt hat oder wird das irgendwann jemals einer so machen? Man kann doch auch die 300 Tausend nehmen und 150 Tausend davon spenden, wenn einen zu viel Geld unglücklich macht...


    Ansonsten bin ich definitiv der Fan von Entschlossenheit... vorrausgesetzt ich bin entschlossen. Aber dann bin ichs wirklich^^

  • Möchte man aber nicht widerrum, nicht ständig tun zu müssen, was man möchte? Oder kommt man so nur nicht weiter?

    Ja, "normalerwweise" schon. Freiheit jedoch bedeutet für mich, sich von allen Hindernissen zu befreien - soweit es mir möglich ist, Schritt für Schritt.

    Und wenn ich all das auch mache, was ich möchte, dann bauen diese sich zu großen Hindernissen auf. Genauso wie eine sehr große Menge Geld nicht glücklicher macht als die Menge, die genug zum Leben oder sogar Spielraum zur Verfügung stellt.


    Beispiel: Ich kann essen, was ich will. Werde aber immer dicker.


    Im Gegensatz dazu: Ich kann essen, was ich für gesund und mengenmäßig für richtig erkannt habe. Nehme daher nicht mehr zu.

    Irgendwann kann ich gar nicht mehr das essen, was ich früher mengenmäßig oder geschmacksmäßig so gerne aß.


    Und ich fühle mich frei, denn ich bin nicht mehr Sklave meiner Triebe.


    Alles ist Gewohnheit. Durch Einsicht kommt rechtes Denken und Handeln.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Sich von allen Hindernissen zu befreien... das Ich als Hindernis... übrig bleibt nachezu nix. "Ich will frei sein" ist somit - zumindest im Zenkontext - ein Widerspruch. "Frei sein" geht anscheinend.


    Zu deinem Beispiel könnte ich noch dazureimen: Wenn ich viel esse, muss ich mich bremsen, und bin so auch wieder Sklave meiner Disziplin. Obs eine relativ harte und konsequente oder eine eher entspannte und nur im Hintergrund aktive Disziplin ist, ob man für Disziplin auch ein anderes Wort dann hernimmt, z.B. Ernährungsbewusstheit. Es bleibt doch das selbe. (Als Trainer weis ich, wovon ich rede^^).


    Jetzt kann ichs mir aussuchen, ob ich Sklave meiner Triebe bin (weil ich durch gesundheitliche Probleme weniger Essen muss, weil ich schon 150kg wiege), oder Sklave meiner "Disziplin". Oder Sklave meiner Selbst. Oder Sklave des Nicht-selbst?


    hmmm... klar. Solang ich so schreibe "muss es ja anscheinend noch irgendwo lang gehen" und "es reicht wohl noch nicht". Aber kann ich auch im Moment, wo ich ein Stück Sahnetorte vor mit habe (ugh... war ja noch nie meins^^), wirklich sagen, "okay, disziplin oder trieb, alles einerlei, einfach nur sein"? Weil zum Schluss stellt sich ja die Frage, wird die Sahnetorte (jetzt gerade, oder auch jetzt bald) gegessen oder nicht?


    Wenn ich sie esse oder auch nicht, ohne mich das Letzte zu fragen, is ja trotzdem irgendwas passiert mit der Sahnetorte. Und wer war das dann? Wenns jetzt das Nicht-ich war, kannst du ja wieder weiterlesen, wo ich geschrieben hab "Oder Sklave meiner Selbst. Oder Sklave des Nicht-selbst?"


    Frage = Ich.

    Keine Frage = Nicht-Ich.


    Wenn ich keine Frage stelle/habe (weil ich einfach im Sein oder während Zazen einfach keine mehr habe), wie weis ich (die drei worte sind wohl die einzig falschen in dem Satz), dass ich Sklave meines Nicht-Ichs bin? Das Nicht-ich und somit die Nicht-Folgen äussern sich ja nicht...


    Man kann ja jetzt schreiben "Hör auf zu denken, dann denkt sichs besser".

  • Zitat
      • Man kann ja jetzt schreiben "Hör auf zu denken, dann denkt sichs besser".

    Ja, kann man. ;)


    Es kann auch etwas zur Gewohnheit werden, ohne dass ich mir deshalb das Hirn zermartere, ob ich die Sahnetorte esse oder nicht. Ich muss kein Sklave meiner Disziplin werden, nur weil ich etwas als richtig erkannt habe. Diese Fragen muss ich mir nicht (mehr) stellen.


    Für mich gilt der Mittlere Weg.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Tja. So is jeder wie er is. _()_