Beiträge von Phoenix im Thema „Wieviele tibetische buddhisten gibt es?“

    Liebe @svea,


    so maximal off Topic sind wir gar nicht. Ich bin schließlich tibetischer Buddhist ,obwohl ich als Christ getauft wurde und meinen Buddhismus bei den Japanern angefangen habe.


    Und der Threadstarter hat ja auch geschrieben, das er jetzt jemanden, der das Lotussutra praktiziert kennengelernt hat, und ihn deshalb Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum tibetischen Buddhismus interessieren.

    Ich habe die Frage auch gestellt weil ich eine Nicherin praktizierende kennengelernt habe und mir eben auffiel dass ich über diese Form des Buddhismus nichts weiß.

    Na ja, und ich finde halt die Unterschiede sind schon ganz beträchtlich. trotzdem denke ich immer noch manchmal an das nam myo ho renge kjo,

    wenn ich Manis mache.:mala:


    _()_ Phönix

    Hi @svea,


    ich hab sogar noch das Gonyo Buch, aber rezitieren kann ich es nicht mehr.


    Das Wichtigste was ich damals gelernt habe ist, das die Praxis halt gerade nicht über den Kopf läuft sondern über das Herz.

    Ein bischen wissen was man tut, ist aber natürlich trotzdem wichtig.


    _()_ Phönix

    Ich hab eine Menge bei der Soka Gakkai gelernt und den dicken Band von Ikeda hab ich immer noch im Schrank stehen.

    Aber in Bingen bin ich nie gewesen und würde auch jetzt nicht mehr hinfahren wollen, obwohl es von mir hier ja gar nicht soweit ist.


    _()_


    PS Ich bin halt auch älter geworden.:lol:

    Zitat

    Auf meinem Weg zum tibetischen Buddhismus hatte ich ein kurzes Gastspiel bei den Nichiren Shoshu(?) oder Soka Gakkai(?). Es war die Laienorganisation


    Hi @svea,


    Die Nichiren Shoshu hat zwar auch einen Laienabteilung, aber Ikeda ist auf alle Fälle Soka Gakkai.


    _()_ Phönix

    Das verstehe ich leider ṇichṭ Kannst Du mir das bitte mit ein, zwei Erweiterungssätzen genauer erklären? :oops:

    Na ja, wenn man in einen Abgrund schaut, bekommt man schon ein Gefühl für Tiefe. Das ist ein Erklärungsansatz.;):rad:


    Der zweite ist, das ich vor einigen Jahren an einem Chödkurs bei einem traditionellen Lehrer teilgenonnen habe.

    Dabei ist mir dann recht deutlich geworden, warum dieser Lehrer so eine tiefe Ruhe ausstrahlt.:vajra:


    _()_ Phönix

    Hi void,


    was würdest du denn als tibetischen Volksbuddhimus definieren?


    Die hatten doch in jeder Linie relativ viel Bodenhaftung, aber dann halt je nach Schwerpunkt auch sehr abgegrenzte monastische oder yogische Praktizierende.


    Ich teile aber deine Einschätzung, das es überall im Buddhismus auch die Tendenz gibt, Belehrungen stark zu vereinfachen und klassische Elemente wie Helfer ,die einen Retten oder in eine Art Paradies führen zu betonen.


    _()_ Phönix

    Dem würde ich mich anschließen ,mit der Ergänzung, das tief irgendwo immer auch etwas abgründig ist.


    _()_

    Es gibt innerhalb der Amitabha Verehrung große Unterschiede. In China war der Amitabha Buddhismus sehr weit verbreitet und wurde gleichzeitig mit Chan, Tientai und Vajrayana praktiziert. Und auch in Japan war der Amida Buddhismus lange in Tendai und teilweise auch Shingon ( Vajrayana) integriert.


    In Japan würde zunehmend die Mappō Idee wichtig - die Idee dass wir in einem Zeitalter des Niedergangs des Dharma befinden und herkömmliche Methode (Meditation, Vajrayana) nicht mehr funktionieren, weswegen bei Hōnen und Shinran der Weg der Hingabe an Amitabha ( oder bei Nichiren das Lotussutra) zum einzig gangbaren Weg wird. In dieser exklusiven Sichtweise, ist Amida nicht einfach irgendein Bodhisattva unter mehreren sondern "die einzige Rettung".


    Daraus ergab sich ein Konflikt zwischen Hōnen, Shinran, Nichiren und den den "nicht-mappō Schulen" und die genannten sahen sich auch Verfolgung ausgesetzt.

    Da es schwierig ist immer die gesammte Übertragung lebendig zu erhalten, ohne dabei in der äußeren Form zu erstarren wurde hier versucht die Essenz zu retten ,in dem man sich auf wesentliche Punkte konzentriert.

    Diese Methode hat den Vorteil, das man weiterhin tiefgründige Belehrungen praktiziert , aber halt den Nachteil das vieles verlohren geht und leider auch die Gefahr besteht ,das der Buddha Dharma weiter zersplittert.

    Ich habe den Eindruck ,man fährt deshalb am Besten,wenn man auf Tantraebene(Übertragungsebene) wirklich nur wenige Sache praktiziert ,die aber richtig, aber trotzdem offen für alle Belehrungen und Traditionen bleibt.


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    Hallo Alaya,


    diese Frage wird sehr schwierig zu beantworten sein, denn die große Frage ist doch , wen zählt man und wen zählt man nicht.


    Die vier großen Linien und auch die Bön Praktizierenden haben Organsisationen in Tibet und auch in vielen anderen Staaten.

    Wenn man alle Menschen zählt ,die mit Vajrajana Belehrungen in Verbindung gekommen sind ,wird man auf eine sehr große Zahl kommen.


    Rechnet man nur die ,die regelmässig praktizieren wird es dann schon weniger.Und rechnet man dann nur die ,die sich auf traditionelle Belehrungen stützen ,wird es noch weniger. Oder man rechnet die nicht mit, die sich voll und ganz von Peking kontrollieren lassen.


    Insgesammt ist es sicherlich so, das es nicht wirklich viele Menschen gibt, die mit einer lebendigen Übertragung arbeiten. Ich freue mich jedenfalls immer ,wenn ich welche treffe.:vajra::zen::buddha::heart:


    _()_ Phönix