Svea:Was mich interessiert: Hat der Nichiren-Buddhismus Überschneidungen mit dem Amidismus?
Ich glaube inhaltlich nicht. Aber so von der Struktur her - also dass beide von der mappō Idee beinflußt sind, nach der wir in einer Zeit leben, in der statt der älteren Praktiken eben eine Praxis der Verehrung und Hingabe in den Mittelpunkt rückt. Und dass diese Verehrung sich wiederum in einem "Mantra" konzentriert.
Was ist denn für dich Volksbuddhismus, void? Da kann ich mir wenig drunter vorstellen gerade.
In Japan war Buddhismus lange Zeit eine Sache von Ordinierten. Aber gerade der Amida Buddhismus richtete sich an die einfachen Leute, auch an Analphabeten und boten eine einfache für jeden mögliche Praxis. Der Unterschied zwischen Laien und Nonnen, Gebildeten und Ungebildeten wird in dem kindgleichen Vertrauen auf Amida bedeutungslos:
Menschen, die auf das Nenbutsu vertrauen wollen, sollten sich wie törichte Personen geben, die nicht eine Zeile [aus den Schriften] kennen, selbst wenn sie etwa sämtliche Lehren [die Śākyamuni während] seines ganzen Lebens [dargelegt hat,] hinreichend studiert haben. Sie sollten sich genauso geben wie unwissende Nonnen oder Laienpriester und sich nicht wie Gelehrte benehmen, sondern nur von ganzem Herzen das Nenbutsu üben.
Vielleicht hatte in Tibet "Om Mani padme Hum" so eine Verwurzelung bei allen Bevölkerungsschichten?