Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Die Ich-Illusion. Nur eine Folge der Praxis?“

    Okay, ist es das hier "Das grosse O. W. Barth-Buch des Zen"?


    Ja genau das meine ich.




    Lieber wär mir eine neutrale Zusammenfassung von allem ausm Buddhismus,


    Ja, aber so etwas gibt es nicht, wie viele Seiten müsste denn so ein Buch haben? Alleine das große Zen Buch hat ja schon 400 Seiten oder so, und da geht es nur um Zen, diejenigen, die am wenigsten geschrieben haben^^


    Aber ich habe noch eine heißen Tip für dich, auf dieser Seite bekommst du top Bücher für lau, da ist wirklich kein Mist dabei, Themen sind unterschiedlich, also nicht nur eine Richtung:


    Bücher - Dhamma Dana

    Gibts (in dem Forum bzw. Gesamtinternet) irgendwo einen grob zusammenfassenden Thread, wo alle Linien miteinander verglichen werden, damit man einen Überblick hat, ohne alles einzeln studieren zu müssen?


    Also hier auf Buddhaland findest du richtig gute Beiträge zu allen Richtungen, da würde ich mich einfach mal kreuz und quer lesen. Zu Zen hab ich mir damals "Das große Zen Buch" geholt, kostet jetzt aber irgendwie schon 120€, da war alles Wissenswerte über Zen in einem Buch.

    Ja. Aber wer sagt, dass das es jetzt nicht einfach nur ein Dachschaden is, den ich mir zugezogen hab?

    Wie find ich raus, dass das wirklich eine gesunde Entwicklung war und dass das andere "Krankheit" war?

    Eigentlich reichts mir ja schon, wenn ich wüsste, dass das andere eine Krankheit war, um eine Berechtigung darin zu sehen, sich damit zu beschäftigen...


    Das "Ich" ist in dem Sinne keine Krankheit, es hat einen Nutzen, ist aber gleichzeitig der Hauptgrund für Leid. Der vielbeschworene "mittlere Weg" muss da denke ich mal jeder selbst finden.



    ARYA, war das Sarkassmus, oder war mit "nichts tun" eher "Zazen/für die normalen Leute Gegenstandsloses tun" gemeint?


    Für mich hat das Sitzen unter dem Bodhibaum eine symbolische Bedeutung (das ist keine buddhistische Deutung oder im Einklang mit buddh. Lehren). Der Buddha hatte ja vieles versucht, ist umhergewandert, war bei verschiedensten Lehrern, hat viele Techniken versucht, hungerte, magerte ab usw. All das hat ihm nichts eingebracht. Doch wo erlangte er "Erleuchtung"? Beim einfachen Sitzen unter dem Bodhibaum. Weil er nicht mehr suchte, keine Techniken mehr verwendete - er saß einfach nur, pure Natürlichkeit.



    da zweifelt man und denkt, dadurch dem zen eher misstrauisch den Rücken zuzuwenden, dabei ist man anscheinend durch Zweifel erst recht noch viel mehr drin... Danke für deine Ermutigung...


    Allgemein gilt der Zweifel als Geistesgift im Buddhismus. Doch Zweifel ist gut, man soll zweifeln, an allem, warum nicht? Zen hat da eine Besonderheit, da Zen Zweifel oft vorweg nimmt oder halt auch gar nicht zur Kenntnis. Mich hat das immer sehr verwirrt, als ich den Buddhismus studiert hatte am Anfang, denn Zen ist so ein Ausreißer, der einem irgendwie keine Fragen beantworten will - und das ist eben auch seine Stärke. Der Buddha selbst gibt dir zig Tabellen und Aufstellungen, Schemata und Herleitungen an die Hand. Da muss glaube ich jeder selbst durchsteigen und kucken was passt.

    Hier noch ein Auszug von Boshan´s Ermahnungen:


    "In der Zen-Praxis ist der wesentliche Punkt, Zweifel zu entfachen. Was hat es mit diesem Zweifel auf sich? Beispielsweise, woher kamst Du, als Du geboren wurdest? Du kommst nicht umhin, darüber im Zweifel zu bleiben. Wohin gehst Du, wenn Du stirbst? Auch hier kannst Du nicht anders, als im Zweifel zu bleiben. Weil Du diese Schranke von Leben und Tod nichtdurchdringen kannst, erstarrtder Zweifel direkt vor Deinen Augen. Versuche, ihn nieder zu ringen, es wird Dir nicht gelingen; versuche, ihn zu ignorieren, es wird dir nichtgelingen. Schließlich aber wird dieser Block des Zweifels durchbrochen werden und Dir wird klar, wie wertlos das Konzept von Leben-und-Tod ist –ha! Wie die Alten sagten: „Großer Zweifel, Großes Erwachen; kleiner Zweifel, kleines Erwachen; kein Zweifel, kein Erwachen.“

    Macht man sich durch regelmäßige Praxis sein Ich zur Illusion, um sie so ablegen zu können, weil mans sonst nicht mehr aushält?


    Das Ich muss man nicht zur Illusion machen, es ist bereits eine Illusion. Praxis kann aber tatsächlich das Problem auch verschlimmern, wenn man aus seinem "Ich" ein "erleuchtetes Ich" oder "befreites Ich" machen möchte - das ist dieser Widerspruch, oder auch:



    Ich bezweifle also sogar meine Zweifel... Zweifel im Quadrat.


    Das ist eigentlich die Methode, wenn du jetzt mit diesem Zweifel noch sitzen kannst...geh rein statt raus.