Ich habe eine interessante Fußnote in der mittleren Sammlung nach der Übersetzung von Kay Zumwinkel gefunden:
QuoteIm Pali gibt es zwei Begriffe, die so etwas wie "Person" bedeuten und von einigen Gelehrten fälschlicherweise als Synonyme betrachtet werden: puggala und sakkāya. Puggala ist eine neutrale Bezeichnung für die Individualität, die auch Erleuchtete haben, im Gegensatz zur Illusion von einer Persönlichkeit oder Ich-Identität – sakkāya. Wenn man diese beiden Begriffe gleichsetzt, dann muss man kommentarielle Verrenkungen vornehmen und die Lehre des Buddha im "konventionell gesprochen" und "letztlich wirklich gesprochen" einteilen. In den Suttas findet sich eine derartige Unterteilung nicht. Der Buddha hat immer nur auf eine Art gelehrt – nämlich "der Wirklichkeit entsprechend". Zur Unterscheidung im Deutschen wurde puggala mit "Person" und sakkāya mit "Persönlichkeit" übersetzt.
aus "Die Lehrreden des Buddha aus der Mittleren Sammlung", Jhana-Verlag, Band 1, S. 112
Und dann hat man eine Person, die eine Persönlichkeit hat. Genauso wie es meiner Erfahrung entspricht.
Ich denke schon, dass "Person" oder auch "Indviduum" gute Übersetzungen für "puggala" sind.
Aber ich denke nicht, dass das Wort "Persönlichkeit" eine passende Übersetzung für "sakkāya" ist.
Bei "Persönlichkeit" denke ich (und nicht nur ich-Wikipedia) an den Chrakterzüge die jemand hat z.B "X ist ein Trauerkloß" oder "Y ist ein zupackender Mensch" was ja durchaus noch in "puggala" eingeschlossen sein kann. Ananda hat eine andere Persönlichkeit als Shariputra und auch die Befreiung ändert nichts daran.
Was bedeutet also "sakkāya"?
Hier steht, dass der Begriff sakkāya aus zwei Teilen sat+kāya besteht - also einmal kāya was ja Köper heißt und "sat" was ja Existieren bedeutet. Sakkāya bedeutet also dem kāya ( also den 5 Aggregaten) Existenz zubilligen.
Sakkaya means the five aggregates which really exist.
Ein Prozess der genau im Anhaften an die 5 Aggregaten passiert:
"Sakkāya, o Brother Visākha, is said by the Blessed One to be a name for the 5 'groups as objects of clinging' (upādāna-kkhandha),
to wit: corporeality, feeling, perception, mental formations, and consciousness."
Persönlichkeitsglaube (sakkāya-diṭṭhi) – die Selbstsicht, eines der fünf Aggregate oder Zusammenhäufungen (Khandhas) sei ein permanentes Wesen, ein Atta; sich mit dem Begehren (Tanha) identifizieren.
(Quelle)
Mir fällt auch kein gutes Wort ein.