Buddhismus ist in erster Linie eine Praxis und von daher sind Konzept die darin vorkommen, nicht als Aussagen über die Welt zu sehen, sondern sie erfüllen innhalb der Praxis eine Funktion.
Innerhalb des Thervada erfüllt die Idee einer "Buddhanatur" keine Funktion. Dort reicht es aus zu sagen, dass die Natur von Samsara durch die drei Daseinmerkmale bestimmt ist (1. edle Wahrheit) und dass es andererseits aber auch die Möglichkeit zur Befreiung gegeben ist (3. edle Wahrheit). Mehr als die vier edlen Wahehiten muss man über unsere Natur und die Natur der Welt nicht wissen.
Im Mahayana gibt es häufig eine Umkehrung in der der Weg zur Befreiung nicht mehr als Weg von Samsara nach Nibbana angesehen wird. Sondern es wird davon ausgegangen, dass wir nur in jeden einzelnen Moment dafür sorgen müssen, dass keine Verblendungen aufkommen. Das Bild ist das eines an sich reinen Spiegel ( Nibbana) , der jeden Moment zu verschmutzen droht, und der bei seiner ursprünglchen Reinheit behalten werden soll. Statt zu fragen "wie komme ich von Samsara nach Nibbana" fragt man wie man nicht in jedem Moment Samsara neu entstehen lässt. Wird die Praxis ( die ja exakt die gleiche sein kann) unter einem solchen Blickwinkel betrachtet, dann hat das Konzept der Suche nach der "wahren Natur" insofern sie den Weg in Richtung Nibbana verweist eine wichtige Funktion. Als Lockführer beachte ich die Loksignale, als Kapitän die Schiffahrtszeichen wie Bojen. Ihre Bedeutung besteht rein im Bezug auf das gewählte Fahrzeug.
Statt über den Sinn der Verkehrzeichen zu streiten macht es Sinn, für sich die Frage zu beantworten ob man seinen Weg eher mit Bahn oder Schiff beschreitet, woraus sich dann die in dem Zusammenhang sinvollen und gültigen Verkehszeichen ergeben.