Beiträge von Anandasa im Thema „Nicht an schönen Dingen anhaften: Reales Beispiel“

    Ich habe jetzt gerade von ihr eine Antwort via LinkedIn bekommen:


    Zitat

    You are right ! I should just continues as always, I just have this obsession for years, I should let it pass, but is not easy


    Wenn sie weiß, dass es eine Obsession ist, ist das schon die halbe Miete. Meine Arbeitskollege von damals hat es sich zu leicht gemacht, nicht daran gedacht, was er lostreten könnte oder hat sogar eine konsum-mäßiger Haltung gehabt. Man sieht nun wie dies für die Zeit danach für schlechte Nachwirkungen/Karma zur Folge hatte. Für ihn selbst hatte dieser leichtfertige Umgang mit anderen Menschen auch für sein eigenes Privatleben wohl auch keine gute Folgen.

    Finde ich hilfreich! Allerdings ist es ja noch viel schlimmer. Wir haften an der Illusion, der Phantasie von schönen Dingen an.

    Die Gestaltungen, Illusionen und Phantasien heben nach meiner Beobachtung erst dann so richtig ab, wenn irgendein Mangel gesehen wird, der beseitigt werden muss. Bei der Bekannten, von der ich am Anfang geschrieben habe, war es die Armut bzw. das harte Alltalgsleben in Mexiko.


    Ich hatte auch mal so eine Plage, durch eine Phantasie, die tatsächlich über ein Jahr angehalten hat. Ich wusste genau, dass das Unsinn ist, konnte mich aber nicht komplett davon lösen, so dass es immer wieder angefangen hat. Dann las ich im Internet dieses Satz, dass Sentimentalität die Unfähigkeit sei zu vergessen sei. Das hat mich dann wirklich geheilt, denn genau das war es nämlich.


    Ich habe mal bei einem Sonntagsausflug ein Kloster besichtigt, das eine schöne Kirche hatte. An der Wand hinter dem Altar war ein Mosaik aufgebracht von Jesus mit ausgebreiteten Armen. Dieses Bild erinnerte mich an die Christus-Statue in Rio de Janeiro, die auch ausgebreitete Arme hat. Ich fand den Christus am Kreuz angeschlagen hängend immer nur schrecklich. Ich schaute mir im Internet Bilder von Rio de Janeiro an. Landschaftlich ist die Stadt einfach wunderschön. Ich mochte auch schon seit einiger Zeit die Bossa Nova, die aus Rio stammt. Das Brasilianische Portugiesisch aus Rio de Janeiro wie in den Bossa Nova-Stücken klingt einfach wunderschön.


    Dann erinnerte ich mich an eine frühere Arbeitskollegin, die aus Brasilien war und in Rio studiert hatte. Als ich nicht mehr bei der Firma war, wollte ich sie mal treffen, weil ich gehört hatte, dass die Firma von damals verkauft worden ist, und sie zu denen gehört hat, die haben gehen müssen. Sie war wirklich gut und ich wollte schauen, dass ich mit meinen Kontakten ihr helfen kann. Dazu kam es dann nicht mehr, weil ich umgezogen bin weit weg. Als ich aber im Internet die Bilder von Rio angeschaut habe, kam das alles wieder hoch. Ist fast 20 Jahre her. Und ich Id...t fing zu träumen an von dieser Arbeitskollegin und dem schönen Rio de Janeiro, dem Bossa Nova, der Christus-Statue. Da ich sie gar nicht wirklich gekannt habe, war natürlich eh klar, dass das alles Unsinn ist. So habe ich es unterdrückt, aber es wirklich losgeworden bin ich erst durch "Sentimentalität ist die Unfähigkeit zu vergessen" und das Wissen, dass ich eine sentimentale Ader habe.


    Diese Gestaltungen werden manchmal auch durch Dinge ausgelöst, die nur sehr schwer als unheilsam erkannt werden können. Was soll an Bossa Nova und der Christus-Statue in Rio denn schlecht sein? Es sind halt die gedanklichen Verknüfungen mit anderen Dingen, die eine Assoziationskette bilden und die Träume dadurch richtig zum Abheben bringen. Das kann sehr subversiv, still und leise vor sich gehen, was schwer zu bemerken ist. Ich denke man braucht da auch Erfahrung, so dass man gewarnt ist, dass scheinbar harmlose Dinge subversiv ein unheilsames Element in sich tragen können, weswegen man erstmal einen Bogen darum macht und das Ergreifen vermeidet.

    Danke für all die Antworten. Freut mich, dass es doch kein "Fehler" war diese Geschichte aufzuschreiben. Ich frage mich, ob man dieser Bekannten noch etwas mit auf dem Weg geben kann. Ich fürchte, dass es vergebens sein wird, weil sich die Anhaftung an diese Gestaltung mit dem Kollegen von damals sich jetzt schon über 20 Jahre hält.


    Ich würde ihr noch diese Sache schreiben, dass Sentimentalität die Unfähigkeit ist zu vergessen. Das halte ich noch für eine hilfreiche Mitteilung. Ist sehr plakativ und unmittelbar einleuchtend. Danach werde ich die Sache nicht weiter verfolgen. Wird vermutlich nur zu ständigen Wiederholungen kommen.


    Wenn noch jemand etwas hilfreiches hat, das ich der Bekannten mitgeben könnte, wäre das noch sehr willkommen.

    Hallo,


    habe mir überlegt, ob die Welt jetzt wirklich diese Geschichte erfahren muss und ob es ihr gut tun würde. Rechte Rede bedeutet ja auch, andere Menschen mit Dingen zu verschonen, die ihnen nicht gut tun. Ich habe mir schließlich gedacht, dass es ein wirklich gutes Beispiel ist (wenn auch ein trauriges), nicht an schönen Dingen anzuhaften. Theroretisch war mir das schon klar, dass hässliche Dinge nicht ablehnen und schönen Dingen nicht anhaften, wichtig ist um den Geist klar zu halten, aber mit dieser Geschichte wird es einem auch praktisch/real über die Theorie hinaus klar.


    Also: Ich habe früher eine Zeitlang in Südostasien gearbeitet. An einem Wochenende ging ich zusammen mit einem Arbeitskollegen, der auch vom Hauptsitz in old Europe gekommen war, über's Wochenende in ein Ferien-Ressort auf einer einsamen Insel im Südchinesischen Meer. Er hatte eine Bekannte mit dabei aus Mexiko. Er hatte ihr den Flug bezahlt und sie wohnte bei ihm für einige Wochen, flug danach wieder zurück. Das ist jetzt fast 25 Jahre her. Vor ein paar Jahren habe ich mich mit der Mexikanerin von damals auf LinkedIn verbunden. Sie begann mir dann zu schreiben, dass sie immer noch von dem Kollegen von damals träumt. Sie träumt so sehr von einem schönem Leben mit ihm. In Mexiko wäre das Leben so pickelhart. Sie haben ein Kind, den Vater aber nicht geheiratet, weil sie sich eine Heirat mit dem Kollegen von damals in Südostasien offenhalten will. Mit ihm wäre das Leben viiel besser. Ich schrieb ihr dann einige buddhistische Sachen als Hilfe und einen Link zu einem Video vom Dalai Lama. Sie nahm das auch dankbar an. Das ist jetzt auch so 2 Jahre her. Sie schrieb sie mir letztlich wieder, dass sie glaubt den Kollegen im Internet wiedergefunden zu haben. Ob ich auch glauben würde, dass er es auf dem Bild sei. Ich antwortete ihr dann so sinngemäß, dass es ein wichtiges und sinnvolles Prinzip sei, nicht schönen Dingen anzuhangen. Seitdem ist zum Glück Funkstille.


    Und nochmal, warum ich das jetzt schreibe? Das veranschaulicht wirklich sehr gut wie schlimm es werden kann, wenn man den schönen Dingen anhaftet. Ich wollte diese Geschichte erzählen, weil man daraus sieht, dass es mit dem Nichtanhaften an schönen Dingen nicht einfach darum geht zu erwachen, sondern dies eine grundlegende Regel ist, die sehr wichtig ist für den Alltag jenseits von religiösen Dingen. Versucht man nicht, sich daran zu halten, kann es sehr sehr übel kommen.