Beiträge von Helmut im Thema „Meine Fragen über die erste edle Wahrheit und auch zum "Dukkha"(Begriff).“

    Selbstlosigkeit bedeutet ja nicht die totale Negation der Phänomene dieser Welt. Sie bedeutet auch nicht, dass alle Phänomene in eines zusammenfallen und sie wären dann nicht mehr voneinander unterscheidbar.


    Die Selbstlosigkeit ist eine Eigenschaft der Phänomene, nämlich dass die Phänomene leer davon sind, ein Eigenwesen zu besitzen wie wir es fälschlicherweise in unserem Alltagsdenken annehmen.


    Unsere Wahrnehmung wird durch die Erkenntnis der Selbstlosigkeit der Phänomene nicht wirrer oder irrationaler, sondern sie wird klarer und erfasst immer mehr die Realität so wie wie sie wirklich ist.


    Weil unsere Wahrnehmung der Realität durch die Erkenntnis der Selbstlosigkeit immer klarer wird, können wir weiterhin die alltäglichen Dinge problemlos absolvieren. Durch die Erkenntnis der Selbstlosigkeit der Phänomene wird die Erledigung der alltäglichen Aufgaben nicht unlösbar. Unsere Sicht auf die Phänomene wird aber klarer und immer mehr der Realität entsprechen.


    Je mehr unsere Sicht auf die Phänomene der Realität entspricht, beseitigen wir auch dementsprechend Ursachen des Leidens. Die Erkenntnis der Selbstlosigkeit ist sogar ein wesentliches Mittel zur Überwindung der Leidensursachen.

    Inwiefern ich es alles verstehe, sogar die Meditation sei nicht notwendig. Eher es geht hier um die unmittelbare innere Erkenntnis im Sinne von actus purus.


    Du würdest dich wahrscheinlich bei den Quietisten wohl fühlen.

    Ich würde mich bei niemandem wohl oder sicher fühlen, aber das ist mein persönliches Problem.

    Dann wäre es für dich wahrscheinlich sinnvoll erst einmal herauszufinden wo du eigentlich hin willst und was dir hilft, dort hinzukommen.

    Man kann sich eine Blume - egal wo - anschauen ohne Anhaftung zu entwickeln. Anhaftung ist eine Form der Begierde. Bloßes Anschauen ist aber keine Begierde.


    Das Problem unserer Wahrnehmung ist ja, dass sie immer auch mit dem Faktor der Täuschung verbunden ist. Diese Täuschungen tragen ja dazu bei, dass Leidenschaften in unserem Geisteskontinuum entstehen.


    So lange wir noch keine unmittelbare Einsicht in die Selbstlosigkeit verwirklicht haben, besitzen wir kein Mittel, diese Täuschungen zu überwinden. Hat man aber eine unmittelbare Einsicht in die Selbstlosigkeit verwirklicht, dann verfügt man über das Gegenmittel mit dem man die Täuschungen der eigenen Wahrnehmung schrittweise überwinden kann.


    Bevor wir diese unmittelbare Einsicht verwirklicht haben, sind unsere Wahrnehmungen immer durch einen gültigen und einen getäuschten Aspekt gekennzeichnet und es ist nicht einfach, diese beiden Aspekte zu unterscheiden.