Liebe @mkha' ,
Was ist denn ein überhaupt ein "buddhistisches Thema"?
ein Thema, das sich im Kontext der vier āryasatya stellt. Wobei ich ja nun nicht bestreite, dass es hier um duḥkha in Gestalt sozialer Diskriminierung geht. Ich stelle allerdings in Frage, ob Identitätspolitik eine Antwort darauf im Sinne der dritten und vierten āryasatya ist.
Wieso sollte ich irgendetwas/ irgendwen ausgrenzen?
Eben. Hast Du den Eindruck, ich würde jemanden ausgrenzen? Ich denke, ich habe ziemlich deutlich gemacht, dass ich hier dann ein "buddhistisches Thema" sehen würde, wenn so etwas in der Sangha geschehen würde. Wird da nicht eher umgekehrt ein Schuh draus? Wenn ich eine "queere Sangha" gründe, werden da dann nicht sog. "Cis-Menschen" - also z.B. Du und ich - ausgegrenzt? Wo wäre da der Unterschied dazu, wenn ich eine Sangha gründen würde, in der keine Schwulen und Lesben zugelassen sind, so dass Menschen mit heterosexueller Orientierung ungestört von ihnen praktizieren können?
Wobei das eigentliche Problem allerdings tiefer liegt - nämlich darin, sich selbst mit Zuschreibungen wie 'lesbisch', 'schwul' usw. usf. zu identifizieren. Und sich damit von Anderen, auf die diese Zuschreibung nicht passt, abzugrenzen. "Ausgrenzen" kann man nicht nur Andere sondern auch das, was man für sein Selbst, seine Identität hält. Das ist nichts anderes als ātmadṛṣṭi - und daher mE auch keine Antwort auf duḥkha im Sinne des buddhadharma. Ich kann zwar verstehen, dass und warum Menschen, die unter sozialer Diskriminierung leiden oder gelitten haben, diese Diskriminierung spiegeln. Gut heißen kann ich es nicht.
I'll let you be in my dream if i can be in yours ...