Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Meine Mediation! Eure Meinung?“

    Wie soll das denn gehen? Die Inhalte des Dharma lassen sich doch nicht nach Belieben eines Schülers formen!


    Kommt halt darauf an was du unter einem Lehrer verstehst, der seinen Schülern nach dem Mund redet. Für mich ist so jemand kein Lehrer. Buddha Sakyamuni hat ja seinen Schülern nicht nach dem Mund geredet


    Warum richtet ihr denn eure Einwände an mich? :?


    Ich hege doch ganz genau die gleiche Überzeugung:



    Ja, aber auch dies könnte man übertreiben, bzw. in die Versuchung kommen, einem ständig "nach dem Mund zu reden". Ich finde es schon wichtig, dass man seine Kernigkeit behält und sich nicht überall zwanghaft anpasst.

    Für mich ist z.B. Krishnamurti ein gutes Beispiel für die zweite Gruppe, für den ich leider zu spät geboren bin.


    Welcher Krishnamurti? Also wenn du U.G. Krishnamurti meinst, der war alles andere als ein Dogmatist, aber ich denke eher du meinst J. Krishnamurti, mit dem konnte ich noch nie was anfangen, aber da hat ja jeder seinen eigenen Zugang.

    Ja, aber auch dies könnte man übertreiben, bzw. in die Versuchung kommen, einem ständig "nach dem Mund zu reden". Ich finde es schon wichtig, dass man seine Kernigkeit behält und sich nicht überall zwanghaft anpasst.

    Das ist aber nicht das Problem des Lehrers / der Lehrerin sondern des Schülers / der Schülerin.


    Nein, hier ging es spezifisch um den Lehrer (Buddha) und nicht um Schüler.

    Der Buddha, der mir im Palikanon begegnet, hatte jedenfalls die Fähigkeit, seine Lehre den jeweiligen Hintergründen derer anzupassen,die ihm Fragen gestellt haben. Wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin diese Fähigkeit hat, ist es egal, welcher Linie er oder sie entstammt.


    Ja, aber auch dies könnte man übertreiben, bzw. in die Versuchung kommen, einem ständig "nach dem Mund zu reden". Ich finde es schon wichtig, dass man seine Kernigkeit behält und sich nicht überall zwanghaft anpasst.

    Wenn z.B. Lehrer oder Lehrerinnen stark an ihrer jeweiligen kulturell determinierten Linie und deren Inhalten festhalten, die eigene Linie absolut setzen oder folkloristische und patriarchale Attribute ihrer Tradition mit der Lehre verwechseln, kann das auch sehr viel verderben


    Das soll wohl eine leichte Breitseite gegen den tib. Buddhismus sein. Ich verstehe aus deiner Zen Sicht was du meinst. Auf der anderen Seite bin ich der Überzeugung, dass gerade diese Linie ihre Anhänger anzieht, eben weil sie so ist. Ich muss dir ehrlich sagen, dass auch ich von Zen zu tib. Buddhismus gewechselt bin, eben weil mich das anzieht. Wo vorher meine Vorlieben bei diesem minimalistischem Stil des Zen gelegen haben, mag ich nun sehr den "überladenen" und "folkloristischen" Stil - das kommt aber auch bestimmt daher, dass ich Schamanismus sehr mag.


    Genau, besser kann ich es auch nicht erklären ^^:like:


    Das Bild sollte eigentlich nur ausdrücken, dass es mehr gibt als den physischen Lehrer. Wir können sogar sagen, dass es 4 Arten von Lehrern gibt und nur einer ist der physische Lehrer, was bedeutet, wenn man den nicht hat (aus welchen Gründen auch immer), hat man immer noch 3 Lehrer zur Verfügung. Das schlägt sich auch nieder in der Bauernweisheit: "Das Leben ist der beste Lehrmeister".

    Wie sollte wohl ein Weg ohne authentische Lehrer aussehen? Ohne Vorträge, Bücher, Belehrungen


    Die zwei Sachen kann man ja gut trennen, gerade in der heutigen Zeit. Gerade darum geht es ja auch ohne physischen Lehrer (vorsichtshalber sag ich mal bis zu einem gewissen Punkt).

    Und was ist mit denen, denen Du die Lehrersuche ausredest


    Hab ich nie getan. Vor allem hat der Threadersteller auch gesagt, dass er bei sich in der Nähe keine Lehrer hat. Er hat also schon gesucht.



    Es wäre ja eine konstruktive Möglichkeit, Deine Meinung mit Deiner Erfahrung zu unterfüttern, um eine Diskussion zu ermöglichen, anstatt den "Tenor hier im Forum" als Unsinn abzutun.


    Das brauch ich ja gar nicht zu tun, da du mir eigenartigerweise eine "Anti-Lehrer" Einstellung unterschieben möchtest, die ich jedoch gar nicht besitze.



    Das halte ich für Ausreden


    Ja natürlich, weil du ja einen Lehrer hast und dann halt meinst, das müsste bei jedem so laufen.




    Du hast doch nicht über Lehrer gesprochen, sondern über Forumsmenschen, die einen Lehrer empfehlen, und deren Meinung als Unsinn bezeichnet.


    Forumsmenschen, die einem Anfänger sagen, dass er zwingend (!!!) einen Lehrer brauch um Buddhismus zu praktizieren...ja, solche Forumsmenschen habe ich gemeint. Das dies Unsinn ist, ist auch nicht meine persönliche Meinung, sondern wird auch von Lehrern selbst gesagt - warum? Weil es stimmt. Wenn jemand sagt, dass ein Lehrer besser wäre (!), um Unterweisungen zu verstehen oder die richtige Meditation zu lehren ist dies selbstverständlich und natürlich auf keinen Fall eine unsinnige Aussage - wogegen ich mich klar ausspreche ist diese Absolutsheitsaussage, dass ohne Lehrer "nichts gehen würde". Dann gibt es Bereiche, wo ohne Lehrer tatsächlich nichts gehen würde, aber die betreffen nicht den Buddhismus an sich oder gar die Buddhalehre, so wie sie gelehrt wurde.



    Das haben ja noch eine ganze Reihe anderer Leute falsch verstanden.


    Wer denn? Der Einzige, der da so schroff reagiert hat bist du gewesen. Aber ich will hier auch keinen Krieg anfangen, denn der Threadersteller hat ja genau verstanden worum es mir geht, und darauf kommt es ja hier an:


    ARYA DHARMA das denke ich auch das sowas noch kommt mit "ohne Lehrer geht überhaupt nichts usw." aber wir müssen bedenken wir haben viele Lehrer um uns herum, lesen Bücher, hören Audio und sehen uns Videos an usw.


    Womit er ja vollkommen Recht hat.



    Was ist dann mit Deiner "Bodhisattva Pflicht".


    Die Bodhisattva Pflicht ist ja u.a., den Menschen zum Dharma zu führen und dazu zu motivieren - das mache ich ständig hier (Motivation zur Praxis usw.). Die Art und Weise der Pflichtausübung muss auf den Kontext und auf die relativen Umstände eingehen. Sagt jetzt jemand z.B. er möchte mal in den Buddhismus reinschnuppern, und ich weiß genau, dass es eine Infoverantsaltung mit einem Lehrer in Zentrum XY gibt, welches nur 500m von der Wohnung desjenigen entfernt liegt - dann empfehle ich ausdrücklich dort hinzugehen und sich gegebenenfalls diesem Lehrer bzw. dem Zentrum dann auch anzuschließen. Beim Threadersteller liegt jedoch ein anderer Kontext und andere Umstände vor, die selben wie bei mir auch - und auch mir hat man hier vor Jahren gesagt, dass ohne Lehrer "nichts gehen würde". Hätte ich drauf gehört, wäre ich weder hier im Forum, noch auf meinem Sitzkissen. Ich hoffe es wurde jetzt klar, wie das gemeint war. LG!

    Das finde ich sehr amüsant, dass Du Dich vorsichtshalber schon mal zu einer Frage positionierst, die noch gar nicht gestellt wurde.


    Ich kenne ja hier den allgemeinen Tenor, und bevor hier wieder Leute entmutigt werden, greife ich vorher ein, nenne es Bodhisattva Pflicht.




    Mit wie vielen Lehrerinnen und Lehrern hast Du denn gesessen, dass Du das als Unsinn einstufen kannst?


    Mit 3, aber das spielt überhaupt keine Rolle. Wenn die Lehre Buddhas immer an Lehrer geknüpft wäre, wäre sie schon längst ausgestorben bzw. in manchen Ländern (wie Deutschland) nie aufgeblüht.




    In Hinsicht darauf, dass Du in einem anderen Faden sagst, dass Du einen Dreijahres-Retreat machen möchtest, finde ich Deine Aussage geradezu unlauter.


    Nein sie ist nicht unlauter, sondern motivierend. Auch wenn manche das hier nicht verstehen können, aber es gibt nun mal Leute, die wohnen am Ende der Welt und haben gar keine Möglichkeit, mit einem Lehrer permanent zusammenzukommen...manche sind arbeitslos, haben kein Geld, haben kein Auto, sind obdachlos, werden zu Überstunden verdonnert usw.


    Aber es ist auch klar, dass mein Post falsch verstanden wird - es geht nämlich nicht darum, die Wichtigkeit oder die Hilfestellungen eines Lehrers zu diskreditieren, sondern darum, auch wenn man keinen Lehrer zur Verfügung hat, sich an die Praxis heranzuwagen und das Dharma zu studieren...oftmals kommt ja dann der Lehrer irgendwann, aber das kann ja nun auch mal ein paar Jahre dauern.


    Wenn man "Anfängern" ständig sagt, dass ein Lehrer "unabdingbar und zwingend notwendig ist", dann sagen sich viele: "Ok, na wenn das so ist - ich habe keinen Lehrer, auch keine Möglichkeit, also bleibt für mich der Buddhismus verschlossen...". Mir selbst wäre es ebenso ergangen, wenn ich nicht in die Kraft meines eigenen Geistes, bzw. der Buddhanatur vertraut hätte, die mir auch kein Lehrer geben kann - freischaufeln muss ich sie selbst.

    Bin gespannt was ihr dazu sagt.


    Es existieren ja tatsächlich zahlreiche Meditationsarten im Buddhismus - auch da muss man sich mal ausprobieren, auch mal neues wagen.


    Als Anfänger hab ich auch immer versucht, irgendetwas mit den Gedanken zu machen, bis ich gemerkt habe, dass Kontrolle ein weiterer Gedanke war und Anspannung erzeugte. Dann hab ich davon abgelassen und habe die "klassische" Zen Meditation gemacht und habe mich vor eine kahle Wand gesessen und einfach nur gegen die Wand geschaut. Das Gefühl der "vollkommenen Sinnlosigkeit" dieser Übung hab ich gefühlt und dann akzeptiert und weiter gemacht - irgendwann verschwimmen Sinn und Unsinn und da ist dann einfach nur Sitzen - und wenn dies erreicht ist, kann man auch Stunden sitzen.


    Hier werden dir aber wahrscheinlich viele sagen, dass "ohne Lehrer nichts geht" - aber das ist Unsinn. Mach einfach und probiere dich aus.