Beiträge von Schmu im Thema „Die weltlich Genießenden“

    Aber solange man nicht zumindest Stromeingetreten ist, ist diese verminderte Anhaftung vergänglich und man fällt irgendwann wieder in größeres Dukkha zurück.

    Mach mir keine Angst, Raphy ! Ich will nicht wieder zurück in diesen bodenlosen Strudel. Da kann ich nur hoffen, dass ich ein Stromeingetretener bin, was mir wiederum sehr unwahrscheinlich vorkommt. :)

    Warum Silas befolgen oder auf den Buddha hören, wenn man auch ins Bordell gehen, oder Katzen zerschneiden kann :?

    Deine Beiträge hatten sich in letzter Zeit deutlich verändert, ich hatte schon vermutet, jemand hätte deinen Account gehackt. Aber nun bin ich wieder beruhigt... ^^

    Du kannst ruhig beim Zen bleiben, ist genau richtig für dich

    Meinst du? Jetzt war ich gerade ins Grübeln gekommen... Was ist mit den anderen, ist es für die auch genau richtig, oder sollen die nochmal in sich gehen (void, Tai, Leonie, Sudhana usw...) ?

    Nun, ich als "Ex Zen Mensch" sage da lieber nichts dazu, außer, dass Zen die Leute mehr verwirrt als sonst was.

    Schön zu sehen, dass du dich der wahren Buddhalehre immer weiter annäherst und das Verwirrende mehr und mehr aussortieren kannst. So soll es sein, die Spreu vom Weizen trennen, und zur Quelle, zur wahren Befreiung vordringen.


    Das ist auch für andere hilfreich, z.B. für mich. So weiß ich nun, dass ich mich vom Zen getrost abwenden kann. Danke dafür, du ersparst mir einen großen Umweg. _()_ :hug:


    (Jetzt weiß ich auch, woher meine ständige Verwirrung kommt... ;))

    Von daher denke ich dass Glück, Freude und Genuß weise eingesetzt und mit möglichst wenig Anhaftung für viele Nicht-Mönche ein guter Ansatz ist um schrittweise Dukkha zu vermindern oder es gar ganz zu überwinden.


    So wie man sich von schwerer Arbeit erholen muß, so muß ich mich auch von der schweren Arbeit der Dukkha-Betrachtung erholen.


    Glück und Freude ist dabei das Wichtigste. Wenn man sinnlichen Genuß reduzieren kann ist das natürlich hilfreich und steigert letztendlich sogar die innere Freude und das Glück. Schon allein durch die zunehmende Unabhängigkeit von sinnlichem Input aber auch durch die Stärkung des Herz-Geistes.

    Das ist sehr schön ausgedrückt.


    Dukkha-Betrachtung ist definitiv schwere Arbeit. Das alleine ist ja schon der Beginn von Erwachen, aber es ist zunächst auch eine Desillusionierung und in sofern auch ein hartes, unbequemes Erwachen.

    Ich jedenfalls brauche auch Pausen / Auszeiten davon, in denen ich mich einfach Dingen zuwende, die erfrischend, erfreulich sind, auch wenn sie zu Samsara gehören. Dann muss man eben aufpassen und wachsam bleiben. Ich kann nicht auf einen Schlag alles loslassen, so bin ich nicht "gestrickt". Es gibt mir auch Kraft, Dinge im Leben schön zu finden, angenehm zu finden.

    Das ist doch auch die Anhaftung, oder? "Wunsch nach der Befreihung". Sehr subtil. Aber tod-sicher , es ist die Anhaftung, etwas im Sinne von dem spirituellen Materialismus.

    Das ist nur im Zen so. Ich glaube, bei den anderen buddhistischen Richtungen ist der Wunsch nach Befreiung ok :grinsen: Ich persönlich denke, dass es drauf ankommt, wie dieser Wunsch beschaffen ist. Es gibt ein Wünschen (auch nach so etwas Edlem wie Befreiung!), dass einer Art Anhaften ähnelt und eher ein Hindernis darstellt. Und es gibt ein Wünschen, das frei davon ist. Auch das hat meiner Meinung nach wieder mit dem Grad an Unwissenheit / Verblendung zu tun.


    Das andere Thema:

    Ich glaube übrigens nicht, dass es reicht, die 4 edlen Wahrheiten "gut zu verstehen", um Unwissenheit vollständig zu überwinden. Ich muss es kontinuierlich sehen / "auf dem Schirm haben", dass alles durch und durch von dukkha durchdrungen ist. Da sind auch viele Dinge dabei, die einem gerne mal "halb so schlimm" vorkommen, was dazu führen kann, dass ich an diesem oder jenem "dukkha-Symptom" ein bisschen herumlaboriere. Wenn ich einzelne dukkha-Aspekte zu beseitigen versuche, ist daran nichts auszusetzen, es geht aber noch mehr. Da ist (für mich) das Angehen der Unwissenheit wichtig. Und da ist wiederum Meditation / Zazen das Mittel der Wahl.

    Was wäre der praktische Nutzen von dieser Unterscheidung in der Sutta oder bei dem Thema?

    Für die Sutta hat es keinen praktischen Nutzen.


    Es ist mir nur bei mir selber aufgefallen. Es gibt da bei mir unterschiedliche Arten von Wohlgefallen, um mal noch ein Wort ins Spiel zu bringen. :grinsen:

    Wenn ich sage, ich genieße das, dann ist da noch ein Rest von etwas, von dem ich weiß, dass es noch nicht ganz so ist, wie ich es gern hätte. Wenn ich sage, ich erfreue mich daran, dann habe ich nichts mehr daran auszusetzen.

    So würde ich es ungefähr ausdrücken.

    Vielleicht kann man auch zwischen "genießen" und "sich an etwas erfreuen" unterscheiden. Das hat ja (für mich jedenfalls) eine etwas unterschiedliche Bedeutung.

    Das eine hat für mich eher einen stärkeren weltlichen Aspekt, das andere kann auch einen überweltlichen Aspekt haben.