Beiträge von mukti im Thema „Rechte Anstrengung“

    Man muss ja nicht immer genau dasselbe machen. Z.B. wenn es für die Atembetrachtung an Konzentration mangelt kann man den Geisteszustand betrachten: 'zerstreut ist der Geist'.

    Überhaupt findet sich zu jeder Zeit etwas für das man sich im Sinne des achtfachen Pfades anstrengen kann und es schadet nicht das so oft wie möglich zu tun. Es ist aber sehr hilfreich wenn man ein Feedback von jemand einholen kann der viel Erfahrung hat, ein Lehrer zu dem man Vertrauen hat.

    Da stellt sich die Frage was das Ziel der rechten Anstrengung ist, man strengt sich ja an um etwas zu erreichen. Das Leben erfordert schon alleine zu seiner Erhaltung allerhand Anstrengungen, aber was fängt man mit der Zeit an die nicht für den Überlebenskampf gebraucht wird? Eine Möglichkeit ist die Entwicklung von Wissen, rechte Erkenntnis bzw. richtige Ansicht:


    Zitat

    In jemandem mit richtiger Ansicht ist falsche Ansicht vernichtet, und die vielen üblen, unheilsamen Zustände, die mit falscher Ansicht als Bedingung entstehen, sind ebenfalls vernichtet, und die vielen heilsamen Zustände, die mit richtiger Ansicht als Bedingung entstehen, gelangen durch Entfaltung zur Vollkommenheit.

    M.117.


    Rechte Erkenntnis ist demnach eine Bedingung und Voraussetzung für rechte Anstrengung. Durch das Verstehen, das man durch eigenes Nachdenken und Hören oder Lesen von Anderen erlangt, erfolgt rechte Absicht bzw. rechte Gesinnung und daraus erfolgt die Anstrengung um das was man weiß mit dem was man tut in Einklang zu bringen.

    Meine rechte Anstrengung richtet sich auf die Absicht, meine Gier und meinen Hass zu erkennen, wann und wie sie auch immer sich auswirken.

    Da ist mir unlängst wieder aufgefallen dass das die dritte Übung im Satipatthana (D.22.) ist, bei der Betrachtung des Geistes verweilen.

    Es gibt die Meinung dass gerade das Wollen und mithin die Anstrengung der Befreiung im Wege steht, nachdem sie ja nur durch das Aufgeben jedes Begehrens erreicht werden kann. Nun ist es aber so dass man nicht einfach beschließen kann "Ich will nichts" und sogleich will man wirklich nichts - bis zum Versiegen der Triebe ist es ein langer Übungsweg.

    Anhaftungen sind unheilsam und bestimmte Umstände fördern Anhaftungen so dass es ein harter Kampf ist sie loszuwerden. Etwa wenn man in einer Gesellschaft aufgewachsen ist in der Begierden als etwas Gutes gelten oder wenn man Leidenschaften entwickelt hat. Da ist es schon ungewöhnlich überhaupt zu erkennen was eine Fessel ist. Sich davon zu befreien bedeutet gegen den Strom zu schwimmen, wenn man nachlässt wird man abgetrieben. Dazu ist ein sehr starker Wille nötig und alleine wird man es kaum schaffen alle Hindernisse zu überwinden um in den Strom der Befreiung einzutreten, es braucht Zuflucht bei Buddha, Dhamma und Sangha.

    Um die Verblendung tatsächlich aufzulösen bedarf es großer Anstrengung:


    Zitat

    Vier rechte Kämpfe (*1) gibt es, ihr Mönche. Welche vier?


    Da erzeugt der Mönch in sich den Willen, nicht aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.

    Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.

    Er erzeugt in sich den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.

    Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, nicht schwinden zu lassen, sondern sie zu Wachstum und voller Entfaltung zu bringen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.


    (*1) Die 4 rechten Kämpfe bilden das 6. Glied des achtfachen Pfades, Rechte Anstrengung (samma-ppadhāna).

    A.IV.13


    Also Unheilsames nicht aufsteigen lassen, wenn es aufsteigt nicht ergreifen, nicht nachgeben. Heilsames aufsteigen lassen, ergreifen und entwickeln.


    Da stellt sich die Frage ob auch immer klar ist was heilsam und was unheilsam ist? Und wenn es klar ist, ob man immer danach handelt? Ist der Wunsch nach Befreiung größer als die Wünsche der Welt? Die weltlichen Wünsche halten sich hartnäckig, selbst dann wenn man viel Leid erfährt und sich mit der Lehre des Buddha befasst.