Beiträge von Noreply im Thema „Mitleid vs Mitgefühl“

    Mitgefühl nimmt nicht das mitleiden.

    Mitgefühl ermöglicht Abstandnehmen.

    Mitgefühl ist nicht Mitleiden, keine Empathie.


    Empathie ist ein Merkmal aller Lebewesen und Bestandteil jeder möglichen Art in ihrer Art, mit ihrer Art.

    Einzig der Mensch kann Empathie mit allen Lebewesen haben, nicht Art gebunden, ist eben menschlich.

    Wenn aber Empathie missbraucht wird, um sich mit Mitgefühl aus der Verantwortung als Mensch für die Lebewesen, die mit ihm in direkter Gemeinschaft leben, zu befreien, wird seine Empathie zu Mitgefühl, seinem Leiden werden.

    Da kann er noch so viel Mitgefühl entwickeln, es wird zum Leiden.


    Nur die Persönlichkeit ist das treibende Wesen, das Mitgefühl als Fluchtpunkt wählen kann.

    Nur die Person kann überhaupt glauben, dass Mitgefühl die Lösung für einen anderen Begriff des Leidens, Gleichwertigkeit, sein kann.

    Mitgefühl erlangen ist Abstand erlangen von den wirklich erscheinenden Gefühlen.

    Mitgefühl ist aber auch eine Chance, die Persönlichkeit von ihrem Anhaften an dem, was sie liebt zu trennen. So Gelegenheit zu bekommen, Empathie mit all ihren Gefühlen zu leben und sich nicht mehr einbilden, dass Mitgefühl doch wunderbaren Frieden bringt. Mitgefühl bringt Frieden und Entspannung ganz sicher und wenn man Pech hat, den festklammernden Gedanken: „Ist doch alles gut. Das ist Nirvana!“

    Es ist lebenswichtig herauszufinden, was wirklich passiert. Es mag ja sein das es sowas wie ein Jetzt gibt, doch das ist einfach nicht wahr. Ein Jetzt gibt es nicht. Gegenwart ist das vergehende Vergangene und gleichzeitig das Erscheinen des Zukünftigen. Deine Ansicht führt in eine nihilistische Sackgasse.

    Mitgefühl scheint mir so zu sein, dass ich mich mit dem Menschen identifiziere, empathisch, aber nicht mit dem Leiden dieses Menschen.

    Mitleiden scheint so zu sein, dass ich mich mit der Persönlichkeit und ihrem Leiden identifiziere.


    Ich kann mit meinem Urgroßvater mitfühlen durch Identifizieren mit ihm, doch kann ich mich nicht mit seinem Leiden im KZ identifizieren.


    Ich hab mich sehr kurz mit der Persönlichkeit meines Urgroßvaters mitleidend identifiziert, da kam doch tatsächlich der Gedanke auf: Wer hat Schuld an seinem Leiden durch das KZ? Wer hat das verursacht? Wer hat ihn verleumdet? Was waren die Umstände? Hat er selber Schuld?

    Mein Gott hab ich mich für diese Gedanken geschämt, vor allem weil ich meinen Urgroßvater als Objekt der Bedingungen gesehen habe und die Empathie verlor. Ich fühlte mich wirklich angeekelt von meinen Gedanken.


    Seit dem ist Mitleid immer ekelhaft gewesen, wenn ich darauf hereingefallen bin. Mitleid verstößt gegen das Grundgesetz Artikel 1. Denn die Würde eines Menschen wird nicht nur verletzt, sondern auch vernichtet.


    /Ps/ hab gerade entdeckt, dass ich sowieso mitfühlend bin. Kein Grund daran zu Zweifeln. Danke Urgroßvater das ich deine Mappe aus dem KZ in Händen halten konnte und mit Dir mitfühlen konnte. 1984.

    Mitleid ist das Leiden anderer von sich wegzuhalten, ich leide, mit dir sind Schutzbehauptungen der Persönlichkeit.

    Mitgefühl ist das Leiden des anderen mitzufühlen und so tätig bleiben können um zu helfen.


    Das schließt nicht aus das es mitleiden gibt, das eigentlich als Mitgefühl bezeichnet werden müsste.

    Unterschied ist, tut jemand wirklich was (Mitgefühl) oder bleibt er untätig (Mitleid).