Beiträge von thecap im Thema „Fragen zum Selbst und Wiedergeburt“

    anita.m4:

    Denn - ein einigermaßen intelligenter Mensch, der wissbegierig ist, kennt den Satz: Ich weiß, dass ich nichts weiß.


    Und das regt diesen Menschen an sich immer neues Wissen anzueignen, und wenn er auf diesem Weg ist, weiß er, dass er nichts weiß.


    Zitat

    http://www.palikanon.com/wtb/tevijja.html


    Der ‘Dreiwissensmächtige', - bei den Brahmanen der ‘Drei-Veden-Kundige' -, ist im Buddhismus der mit den 3 Wissen (vijjā) Ausgestattete. Diese sind:
    1. die Erinnerung an frühere Daseinsformen,
    2. das Himmlische Auge und
    3. die Triebversiegung, d.i. die 4., 5. und 6. der Höheren Geisteskräfte (siehe abhiññā).

    accinca:
    thecap:

    Hallo Silke79. Nicht-Selbst bedeutet nicht, dass es kein Selbst gibt.


    Ach, klingt aber etwas bekloppt.


    Natuerlich klingt es "bekloppt", wenn du einen bedeutungsgeladenen Satz stumpf aus dem Kontext reisst. :lol:


    Zitat

    Könnte man doch in natürlicher Weise
    auf die Idee verfallen, das es kein Selbst gibt wo es kein Selbst gibt.


    Und wie genau saehe das deiner Meinung nach aus?

    Silke79:

    Warum um gutes Karma bemühen, wenn es gar kein Selbst im individuellen Sinne gibt?


    Hallo Silke79. Nicht-Selbst bedeutet nicht, dass es kein Selbst gibt. Es bedeutet nur, dass nichts die Eigenschaften eines bestaendigen Selbst hat, und drum der Anhaftung nicht wert ist. Das Selbst, Ich, Du, Wir - ist einfach ein Kommunikationsmittel. Die Naturgesetze, Karma, Ursache und Wirkung gelten weiterhin. Das "sich um gutes Karma bemuehen" heisst lediglich die Innenwelt und Aussenwelt durch direkte Erkenntnis wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Es ist also das natuerlichste in der Welt. Es wird durch Missverstaendnisse rund um das Selbst verkompliziert. Der Buddha sah das Problem mit Klarblick und betonte deshalb das Nicht-Selbst. Er vertrat aber nicht den Nihilismus (kein Selbst, kein Vater, keine Mutter, keine Kinder, keine Erleuchteten, kein Garnichts), und er vertrat auch nicht die allseits beliebte Anhaftung (Selbst = Welt = Gott), sondern er lehrte den Achtfachen Mittelweg, mit dem jeder sein persoenliches Gleichgewicht zum Wohle aller wiederherstellen kann.