Beiträge von Helmut im Thema „Die Welt als Ansammlung von Gebrauchsgegenständen“

    Bei der Gegenwart eines Phänomens, hier der Teetasse als Beispiel, ist das entscheidende Kriterium, ob das Phänomen bereits existiert, aber noch nicht vergangen ist. Die Teetasse ist durch Ursachen und Umstände entstanden. Deshalb wird sie auch wieder vergehen und dann nicht mehr existieren. Dieser Zeitraum ist die Gegenwart der Tasse.


    Die Unbeständigkeit der Tasse besteht ja darin, dass sie sich von Moment zu Moment verändert. Durch diesen Veränderungsprozess, durch diese Unbeständigkeit, wandelt sich das Kontinuum Teetasse ja nicht so, dass sie zum Beispiel nach der Hälfte ihrer Existenz völlig anders aussieht als zum Zeitpunkt als sie entstanden war.


    Die Unbeständigkeit der Teetasse ist die Voraussetzung dafür, dass wir von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Teetasse sprechen können.


    In Bezug auf beständige Phänomene kann man nicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sprechen, weil sie sich nicht von Moment zu Moment verändern. Deshalb ist es nicht möglich von der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Selbstlosigkeit der Person zu sprechen.

    Die Gegenwart lässt sich anscheinend gar nicht festmachen, was jetzt ist, ist im nächsten Augenblick schon wieder Vergangenheit. Ich kann keinen Punkt erkennen der genau jetzt ist, wenn ich es versuche ist er schon wieder weg.

    Mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschreiben wir ein zeitliches Kontinuum; und zwar von der Perspektive der Gegenwart her. Zeit steht im Zusammenhang mit Veränderung. Veränderung erfassen wir aber nur an kausal entstandenen Phänomenen, also nur an Produkten. Wir können also immer nur von der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft eines Produktes sprechen.


    Zum Beispiel eine Teetasse:

    • Die Gegenwart der Teetasse besteht darin, dass sie entstanden und noch nicht vergangen ist. Die Gegenwart der Teetasse kann zeitlich recht lange andauern.
    • Die Vergangenheit der Teetasse ist gegeben, wenn sie vergangen und nicht mehr existent ist.
    • Die Zukunft der Teetasse besteht so lange wie noch nicht alle Ursachen und mitwirkenden Umstände, die für ihre Existenz erforderlich sind, zusammen gekommen sind.
      Das Porzellan mag ja bereits in der Fabrik vorhanden sein, aber der Produktionsprozess hat noch nicht begonnen oder ist noch nicht abgeschlossen. Aber es ist absehbar, dass die Teetasse demnächst entstanden sein wird.

    Bei diesem Beispiel ist die Gegenwart des Objektes recht lang. Nehmen wir als ein anderes Beispiel einen Gedanken, dann besteht dessen Gegenwart im Vergleich zur Teetasse sehr viel kürzer.


    Dass man die Gegenwart als solche nicht findet, wenn man nach ihr sucht, liegt daran dass sie kein auffindbares Eigenwesen hat.


    Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind abhängige Benennungen. Vergangenheit gibt es nur in Abhängigkeit von Gegenwart und Zukunft, Gegenwart gibt es nur in Abhängigkeit von Vergangenheit und Zukunft und die Zukunft ist abhängig von Vergangenheit und Gegenwart, Außerdem sind alle drei abhängig von den unbeständigen Phänomenen auf die wir sie beziehen.

    Sind wir nicht alle eins, also auch die Erwachten? Vergessen wir nicht die Nicht-Erwachten :nosee:

    Das hat zur Konsequenz:


    Für alle Personen gilt,

    dass sie ununterscheidbar sind,

    weil sie alle eins sind.

    Alles hat eine Ursache ... :nosee:


    Nicht alles hat eine Ursache, sondern nur die kausal entstandenen Produkte. Nicht alle Phänomene sind derartige Produkte, weil es auch beständige Phänomene gibt, die sich nicht von Moment zu Moment wandeln wie die kausal entstandenen Produkte.

    Anders gesagt, alle Dinge sind Inhalt des Bewusstseins. Dort entstehen sie und der Geist empfindet und begreift sie, ...

    Das erinnert mich an die Sichtweise der Cittamatrin, die ja sagen, dass das wahrnehmende Bewusstsein und das von ihm wahrgenommene Objekt gleichzeitig aus einer karmischen Anlage entstehen. Und diese karmische Anlage ist ja ein Faktor des Geistes.


    Dass der wahrgenommene Baum und das den Baum wahrnehmende Bewusstsein nach ihrer Sicht gleichzeitig aus einer karmischen Anlage entstanden sind, bedeutet ja nicht, dass sich der wahrgenommene Baum im Bewusstsein befindet.


    Auf diese Weise drücken sie den engen Zusammenhang zwischen Wahrnehmungsobjekt und wahrnehmendem Bewusstsein aus. Da sie davon ausgehen, dass es ein Wahrnehmungsobjekt nicht ohne ein es wahrnehmendes Bewusstsein gibt und dass es kein wahrnehmendes Bewusstsein ohne sein spezifisches Wahrnehmungsobjekt gibt, müssen sie eben den Zusammenhang zwischen beiden beschreiben. Das tun sie mit der Aussage, dass Wahrnehmungsobjekt und wahrnehmendes Bewusstsein gleichzeitig aus einer karmischen Anlage entstehen.