Grüß Dich, Nadine66!
Dein Verhalten ist mir noch wohlbekannt. Heute, wenn ich mich an so manches erinnere, schüttele ich den Kopf und sage mir "Wie blöd warst Du eigentlich..."
Man kann es lernen, aufsteigende negative, ach neee, unheilsame Gedanken und Gefühle am Schopfe zu packen und abzuschütteln.
Im Grunde sag ich mir immer, daß mir die Menschen eigentlich leid tun, die Anlaß zu allerlei Ärgerei geben, denn sie sind unwissend und verblendet.
Ich habe auch schon des öfteren gelesen, daß, wenn man kritisiert wird, dies lächelnd annehmen und sich dafür bedanken soll, daß die kritisierende Person mir für meine Übung zur Verfügung steht.
Warum werde ich wütend? Warum brülle ich jetzt vielleicht den anderen an? Was spürt der danach?
Das sind alles Fragen, die ich mir in dem Moment stelle, wo so ein Gefühl aufkommt. Dann sag ich mir, "ist das alles so wichtig? Eben sind 10 Sekunden wertvollen Lebens vorbeigezogen, die ich unanchtsam habe verstreichen lassen" und schon wird mir klar, um was für Mist man sich manchmal in den Flicken hat.
Wenn man übt, jeder Situation entspannt zu begegnen, jedem Menschen ohne Vorurteile und wohlwollend gegenüberzutreten, dann ist schon ein wichtiger Schritt getan.
Wenn meine Frau, die die Hektik und Unruhe und Möchtegern-Multitaskingmaschine in Person wieder mal ungerecht wird und rumzickt ( mit Metta gesagt, möge ihr immer ihr warmes Herz beschert bleiben), versuche ich, die Ruhe selbst zu bleiben und entweder freundlich Argumente zur Schlichtung zu finden oder ich verlasse den Ort der Unruhe, weil sie recht bald wieder ankommt und sich entschuldigt. Wenn ich dann noch sage "Aber das macht doch nichts", dann versteht sie die Welt nicht mehr.