Mir
ist so etwas ähnliches bei den Kwan Um Zen-Leuten begegnet, aber da
hieß es nur, dass man, wenn die Beine eingeschlafen sind, aufstehen
kann/soll. Da schien es mir keine eigenständige Übung zu sein.
Wie
alt Zhan Zhuang ist, da bin ich mir nicht sicher. Es scheint mir
(ähnlich wie Tai Chi) nicht so sehr alt zu sein. Wiki meint:
"Das
System der grundlegenden Übungen, so wie es heute bekannt ist, wurde
von Großmeister Wang
Xiangzhai (1885–1963)
begründet."
(Wie beim Tai Chi bin ich mir aber nicht
sicher, ob es nicht eher neokonfuzianisch als daoistisch ist).
Allerdings
gibt es bei Zhuangzi eine Aussage: "Der Weise atmet von der
Ferse aufwärts", was manche als Stehmeditation verstehen (Das
Wort Meditation ist sicher in diesem Fall nicht als Geistestraining
zu verstehen, so wie manche auch sagen, Zazen ist nicht
Meditation).
Aber
sie könnte ja auch im buddh. Kontext unabhängig davon entstanden
sein. (Allerdings ist Zen für mich eh ein wenig synkretistisch, hat
atmet auch ein wenig den Geist des Tao, und beim Seon kommt dann noch
Huayan und Amida-Buddhismus dazu, auch noch koreanisch
schamanistisches dazu). Aber sicher sollte man Zhan Zhuang und Stehende Meditation des Seon vielleicht nicht zu sehr vergleichen. Daoismus (oder auch Neokonfuzianismus) und Buddhismus liegen halt doch auch weit auseinander. (Aber den Eindruck hab ich auch bei verschiedenen buddh. Richtungen - z.B. Betonung der Eigenbemühung (jiriki) oder der anderen Kraft (tariki)).
Zu
"keine Dualität: alles ist heilig" noch ein paar Gedanken.
Mal wieder ein wenig abschweifend. Hiess es bei Bodhidharma nicht:
Offene Weite, nichts heiliges?
Zu Dualität/Einheit noch mal: Im
Daoismus kennt man drei Modi. Einmal den Modi der Vielheit. Dann den
Modi der Einheit. Dann den Modi, wo auch die Einheit vergessen ist.
Aber man kennt nicht so die Abwertung des einen, die Bevorzugung des
anderen. Obwohl sicher die Selbstvergessenheit ein wenig priorisiert
wird. Aber bei Laozi heisst es auch:
Keinen-Namen-habend (Nondualität?)
ist
der Beginn der zehntausend Dinge.
Namen-habend (Dualität?)
ist
die Mutter der zehntausend Dinge.
Also,
stets
ohne Begierden sein,
um
die Feinheiten zu sehen.
Stets
Begierden haben,
um
zu sehen, wonach verlangt wird.
Die
zwei -
gemeinsam
treten sie hervor,
verschieden
werden sie benannt.
Gemeinsam
heißen sie:
Noch
verborgener als das Verborgene.
Das
Tor der vielen Feinheiten.
Naja, Daoismus mag ja eher die Gleichwertigkeit. Aber man könnte ja auch "Leere ist Form, Form ist Leere" so ähnlich lesen. (Obwohl es da ja eher um die Skhandas geht).
Zum Thema zurückkehrend, wie ich ja auch anmerkte, hilft mir das Stehen auch beim besser sitzen, (die Körperstruktur wird irgendwie anders), und mich verwundert nur ein wenig, dass man so viel Wert aufs Sitzen, ein wenig aufs Gehen, kaum/nicht auf Stehen und Liegen (das kenn ich nur aus dem Dzogchen oder halt aus anderen Kontexten (Yoga oder Osho)) gelegt wird.