Beiträge von Voyager im Thema „Zen Buddhismus & Christentum“

    Noreply Ist das wirklich so? Mir erscheinen deine letzten Worte eindeutig wie eine unbedachte, gefühlsgeitete Verurteilung,


    Ein alltäglicher, wie affekthafter Reflex, das Gefühl aufgrund einer plötzlichen, unangenehmen Erfahrung irgendwie 'wegmachen zu wollen', indem man sich beispielsweise so äussert. Andere treten mit dem Fuss wogegen und tun sich oder anderen damit noch weh, insofern..


    Mit (auch) so einem Kommunikationsverhalten ist man dann ganz schön in sich selbst (den eigenen Gefühlen), drin, und damit oft weniger bei dem was gemeint oder nicht gemeint ist. Man hat in dem Moment sozusagen kein Verständnis für die anderen Worte. Ich kann dir ja hilfreichweise vorschlagen, was man dagegen tun kann - aber du musst es selber erkennen und auch wollen.

    Noreply Ich glaube nicht, dass es so etwas zu wissen gibt. Es ist ein Gedanke von dir, den kenne ich jetzt.


    Gegenfrage in Form von mehreren Fragen:


    Weisst du dass es möglich ist, keine Behauptungen aufzustellen, oder nachzusprechen, und sich stattdessen auf die eigene Erfahrung zu stützen, und das: achtsam - sorgsam abwägend, was man schreiben will? Dass es möglich ist, dort zu schweigen, wo man selber eher weniger versteht? Dass es sein kann, dass der Wunsch nach Verhinderung von Verwirrung bei anderen durch eigene unbedacht getätigte Aussagen, die man eher dem Gefühl wegen, also gefühlsberauscht schreibt, auch etwas mit 'Metta' zu tun hat?

    ... das hatte mich so verdammt berührt, dass ich einfach still weinte... in mich hinein


    Ich kenne solche Selbstergötzungen auch, und auch das Bedürfnis darüber zu reden. Einhergehend mit dem Schwinden dieses Bedürfnisses entsteht mehr Interesse an und Verständnis für andere Menschen, also auch für das was sie denken und fühlen (wollen). Wohlwollen also auch Metta fällt so leichter.


    Für dich ist das vielleicht die Devise oder eine Regel oder auch ein Fenster, warum nicht. Verfeindeten Kriegsparteien Waffen zu geben kann jetzt meine Devise zB nicht sein.


    Was du über Metta schreibst wirkt auf mich wenigstens ausbaufähig. Es klingt wie ausgedacht, blosse Gedanken, ohne einen lebendigen Erfahrungshintergrund von Mitgefühl und Mitfreude - was ja von vornherein heisst: man erfährt da etwas mit.


    Also da geht es schon um das Wohl des anderen - das Wohl des anderen ist auch, wenn der anderen Gutes will - das ist für mich auch mitfühlende Güte - sich über friedliches Wünschen anderer zu freuen.

    Ein derartiges Metta, Mitgefühl macht überhaupt keinen Sinn, weil es nichts bewirken kann.

    Das glaubst du. Es bewirkt wirklich nur etwas in dem, von dem es ausgeht.

    Metta ist eine Einbahnstraße, wie bedingungslose Liebe auch. Da kommt nichts zurück.

    Und wenn doch ein Zurückkommen registriert wird, als mich betreffend, ist es kein Metta.


    Wenn da nichts gespürt wird oder nichts gespürt werden kann, was vom anderen zurückkommt, dann ist es eher kein Gefühl für den anderen, oder?


    Das wäre ja auch ein Sinn von 'Metta':

    Dass man ein besseres Gefühl im anderen bewirken mag? Dass es nicht nur um ein eigenes Selbst in der Einbahnstrasse geht?