Beiträge von Rigpa im Thema „Zur Notwendigkeit des Überweltlichen“

    Alles, was die Welt ist, ist Leiden. Das Weltübersteigende ist, was dauerhaft und daher ohne Leid ist.

    Dauerhaft und daher ohne Leid. Das ist schwer zu begreifen, weil es gibt auch Leidhaftes was man ja nicht gerne dauerhaft hätte. Diesen Drang das Nicht- Dauerhafte zu überwinden, haben wohl erst die Stromeingetretenen. Ich wollte sagen, es kann auch ein Drang sein, von da weiter zu gehen, da man eine innere Sehnsucht hat nach Hause zu kehren ( so in der Art ). Diese Sehnsucht nach Hause zu gehen. :)

    Die Leidensaufhebung ist überweltlich (lokuttara) im Sinne des Übersteigens (uttara) der Welt. Man muss einmal aus der Welt ausgestiegen sein, um so eine radikal andere Perspektive erlangen zu können. Man kann das Leiden nicht in der Welt verlöschen lassen. Ohne das Ungestaltete kann das Gestaltete nicht überwunden werden. Daher ist das Überweltliche notwendig.


    Wenn das wirklich das Verständnis ist, würde es bedeuten, dass man auf ewig in der Welt wiederkehrt. Da wir überwiegend feststellen, dass sich sowieso niemand verlässlich an seine früheren Existenzen erinnert - was wäre denn daran schlecht? Das könnte ja geradezu ein Grund für viele sein, die buddhistische Lehre in den Wind zu schlagen, weil sie gerne in Samsara sind.

    Das man sich ja eh nicht mehr erinnert ist ein Argument oder könnte man ja auch als Erlösung sehen oder Glück, bin da auch hängen geblieben an diesen Gedanken, warum ein Wiedergeboren werden, immer was Schlechtes sein soll. Dass es schlecht ist oder als leidhaft gesehen wird, wird wohl erst möglich wenn man eine spirituelle Weite hat oder Einsichten gehabt, dass dann erst der Drang sich aus dem Wiedergeboren werden zu befreien, entsteht. Glück ist aber sicher nicht, dass man immer zu aufpassen muss was man denkt, wie man wirkt, da man sonst auch in ein sehr leidhaftes Umfeld geboren werden kann oder als etwas unterm Mensch. Also diese Sorge oder Verantwortung hätte ein Befreiter nicht mehr.

    Buddha erklärte ja auch die Ablenkungen der Welt, die Schwierigkeit, in diesem die Sinne permanent reizenden Umfeld eine Lebensführung zu etablieren oder aufrechtzuerhalten, die weg vom Begehren nach Sinnesreizung und Befriedigung führt. Entsüchtung in der (Konsum-)Welt? Feuer löschen inmitten des Feuers, oder lieber vom Rand her?


    Ich verstehe 'notwendig' hier nicht.

    Das glaube ich dir nicht, dass Du die Notwendigkeit nicht verstehst. ;) Also ja, vom Rand her löschen. Warum das notwendig ist, habe ich nochmal zitiert. Das was Himmelsbaum aus der Sutra zitiert hat und ein wenig in eigenen Worten noch erklärt hat. Ich muss es immer wieder lesen, da ich das so besser verinnerliche, es mir merke, auswendig weiß, oder nicht mehr vergesse.

    Man kann das Leiden nicht in der Welt verlöschen lassen. Ohne das Ungestaltete kann das Gestaltete nicht überwunden werden. Daher ist das Überweltliche notwendig.

    Ein schöner Eingangsbeitrag, die wertvollste, hilfreichste Weisheit ist das Geschriebene. Danke für das Ausdrücken in Worten was wir tief im Inneren alle wissen.