Beiträge von SteFo im Thema „Was Psychotherapie und Buddhismus verbindet“

    Habe gerade zu dem Thema etwas von Joko Beck gefunden:


    (...) »Wenn wir lange und intensiv genug praktizieren und unsere Konditionierungen entdecken, brauchen wir keine Therapie. (...)«

    Diese Aussage finde ich in ihrer Absolutheit allerdings äußerst problematisch! Es kann eine ganze Reihe von Gründen geben, warum Menschen eine Therapie benötigen und "nur Sitzen" nicht hilft: Psychische Probleme aller Art, Traumata, Süchte. Wer da behauptet, "naja, mach halt Zazen, dann wird das schon", so verstehe ich die Aussage, redet an der Realität vorbei und handelt ganz und gar unverantwortlich!

    Das ist sehr weise gesprochen und zeugt von der Kenntnis der Natur des Menschen. Letztere (die Kenntnis) hängt nicht zuletzt von Mitgefühl ab.

    Wofür sollte es dienlich sein,in Buddhisten Vertrauen zu erwecken SteFo?

    Naja, die Buddhisten, die was von Psychotherapie halten, fassen so vielleicht mehr Vertrauen in Buddhismus und die Buddhisten, die was von Buddhismus halten, fassen so vielleicht mehr Vertrauen in Psychotherapie. Verstehst du? Buddhisten können Problem haben, für die Psychotherapie angemessener ist als Buddhismus, und Buddhisten können Problem haben, die ohne Psychotherapie aber mit der Selbst-Psychotherapie des Buddhuismus zu lösen sind.

    Eine konkrete Frage wäre natürlich auf deinen ersten Post bezogen: welchen Sinn macht es buddhistische Strömungen und bestimmte Psychotherapieverfahren füreinander aufzuarbeiten?

    Ich weiß nicht, kann mir aber vorstellen, dass es dienlich ist in Buddhisten Vertrauen zu erwecken. Nicht-Buddhisten sollte es ziemlich egal sein, welche Parallelen es gibt zwischen Buddhismus und Psychotherapie.



    Noch eine Frage: Hast du vielleicht eine buddhistische Methode entdeckt, die im besonderen Maße psychotherapeutisch wirksam ist und auf die man aufbauen kann?

    Ich habe eine Methode entdeckt, die in meinem Falle psychotherapeutisch wirksam ist, Darauf aufmerksam wurde ich nicht zuletzt durch buddhistische Texte, aber das macht mich keinesfalls zu einem Buddhisten, denn gefragt ob ich Buddhist bin würde ich mit "nein" antworten.




    Naja SteFo, mich interessiert das, was du zu dem Thema preisgeben möchtest.

    Falls du therapeutisch arbeitest, oder eigene Erfahrungen gemacht hast mit der Verbindung Psychotherapie und Buddhismus, würde das sicher nicht nur mich interessieren.

    Bei Gesprächen über Psychotherapie ist es manchmal etwas persönlich und unangenehm darüber zu sprechen, aber durch individuell erlebte Erfahrungen wird es doch lebendiger und lehrreicher, als trockene Theorie durchzukauen.

    Statt meine Gedankenverschwurbelungen bzgl. "Psychotherapie und Buddhismus" hier zum Besten zu geben, würde ich lieber einen Meister des Faches Psychotherapie diesbzgl. zu Worte kommen lassen (siehe AnhangI.

    Ich mach nur Spaß SteFo, ...

    Gut, ich habe nichts gegen Spaß

    Puhh, Glück gehabt und vielleicht fällt dir zudem etwas weiteres Ernsthaftes ein, um deinen Standpunkt auszuführen, da du ja sogar "Psychotherapie",als buddhistische Richtung angegeben hast, da steckt doch bestimmt was dahinter!?

    Welche konkreten Fragen hast du denn?


    Zitat

    Übrigens als weitere heilsame, buddhistische Psychotherapiemaßnahme habe ich die Analyse des bedingten Entstehens kennengelernt: wenn ich achtsam wahrnehme und verstehe, dass auch die Dinge, Geschicke und Menschen, die mich haben leiden lassen und die ich leiden ließ, selbst, wie ich,nur "zusammengesetzt" sind und nicht aus sich selbst heraus handeln, dann mindert dies Wut, Enttäuschung und Trauer.

    Allerdings habe ich in Gesprächen festgestellt, dass die buddhistische Sicht nicht jeden Menschen gleichermaßen anspricht und deshalb ist es doch ganz gut, dass es verschiedene Wege zur Befreiung gibt.

    Ich habe festgestellt, dass die indviduellen Verständnisse des buddhistischen "bedingten Entstehens" doch sehr voneinder abweichen und nicht geeignet sind, darauf irgendwas aufzubauen.