Beiträge von Punk im Thema „Wie Buddhisten das Christentum verstehen“

    Etwas sinnlich nicht Fassbares erleben zu wollen ist doch leicht unsinnig, oder? Mit welchen Sinnen soll man denn das Unsinnliche erfahren?

    Eben !

    Deshalb erachte ich Spiritualität, definiert als Suche zum subjektiven Erleben etc. etc., per se unsinnig !

    Warum erscheint der Glaube an "nibbana" einem Bedürfnis nach Glauben zu entspringen? Ganz einfach deshalb, weil es ein festhaltender Glaube ist, d.h. du kommst immer wieder darauf zurück, eben weil du ein Bedürfnis danach hast. Diese Intentionalität ist unweigerlich mit dem empfundenen Selbst verbunden.

    Du vergisst, dass wir hier in einem buddhistischen Forum schreiben, da ist es ganz selbstverständlich, dass wir über buddhistische Themen sprechen. Sich mit Nibbana zu beschäftigen hat so wenig mit Glaube zu tun wie in einem physikalischen Forum auf die Relativitätstheorie zu verweisen.


    Es geht nicht um Nibbana als Mysterium zu erfahren, sondern einzig und allein um sich mit psychologischen Techniken in einen resilenten Zustand zu versetzen der Nibbana genannt wird.

    Ich weiss nicht wie gut du dich im Buddhadhamma auskennst.


    Nibbana ist nicht etwas an das man glauben kann. Es ist nicht existent, nur ein Wort ohne Bedeutung, ein Stellvertreter. Statt Nibbana könnte man es auch moderner bezeichnen z.B. „Status X“.


    Aus einer psychotherapeutischen Sicht wirst Dich nicht an diesen Status X annähern, eher nur darum herum tanzen.


    Ich weiss ja nichts über deine Vorbildung, deine Kenntnisse von der ursprünglichen buddh. Lehre.


    (Mit buddhistischer Lehre sind nicht die buddhistischen Religionen: Tibetischer Buddhismus, Zen,Theravada sowie diverse Strömungen des Mahayana gemeint, sondern die ursprünglich Lehre, die den Zweck hat Dukkha zu vernichten.
    Dukkha ist nun auch so ein Wort wie Nibbana, dass vieldeutig ist. Beide sind nicht Dinge die man glauben kann, denn sie sind unbestimmt man muss sie im eigenen Geist/Gehirn/Fleisch oder wie immer man es bezeichnen will erfahren um sie zu begreifen.
    Bei Dukkha ist dies einfacher, da es allgegenwärtig ist und jedes Wesen es erfahren kann. Nibbana ist da schon schwieriger zu erfahren.

    Ich selber erfahre es höchst selten und wenn nur kurz in Form eines plötzlichen flüchtigen Erkennens durch verschleiernde Wolken.

    Also ist die Basis deines Gedankens "Hindernis" doch wiederum [ein] Glauben.

    Ich denke nicht, dass zitieren aus dem Palikanon gleich "Glauben" impliziert.

    Ausserdem habe ich den Begriff "Hindernis" in Bezug auf erreichen von Nibbana verwendet.


    Da muss man ja auch kein Disput entfachen. Jeder darf seine eigenen Ziele verfolgen. Mir ist es egal ob jemand dazu strebt nach dem Tod zur rechten Gottes zu sitzen, eine Wiedergeburt anstrebt oder in diesem Leben Nibbana verwirklichen möchte.



    Mittlerweile bin ich zum Schluss gekommen, dass das Bedürfnis nach Religiosität, Spiritualität und Glauben (auch oder gerade weil er aus sich selber entsteht) das grösste Hindernis darstellt.

    Da wir hier in einem buddhistischen Forum schreiben, dachte ich es sei allen klar was das Ziel ist, offenbar ist es das nicht.

    Deshalb korrigiere ich:

    Das grösste Hindernis Nibbana in diesem Leben zu verwirklichen, ist das Bedürfnis nach Religiosität, Spiritualität und Glauben

    Was Geistentfaltung (spiritualität?) und oder das Beobachten geistiger Vorgänge angeht, da nehme ich, diese 'Spiritualität' hast du nicht hinter dir und das meinst du auch nicht damit.


    Beobachten geistiger Vorgänge ist ja zentral in Buddhas Lehre, die nur ein Ziel verfolgt nämlich Nibbana. Was Nibbana ist, erfährt nur die/der es verwirklicht.
    Um eine Chance zu haben dies zu erreichen braucht es einen klaren, wachen und „messerscharfen“ Verstand.


    Im Volksbuddhismus ist Nibbana leider nicht mehr so wichtig. Man kümmert sich lieber um sein Karma und hofft nach einer vermeintliche besseren Wiedergeburt glücklicher zu leben.


    Spiritualität habe ich insofern hinter mir, indem ich sie erlebte und durch beobachten mit wachem Verstand richtig einordnen kann.


    Spiritualität hat viele Facetten und hat - um zum Thema des Threads zurückzukommen- in allen Religionen einen grossen Stellenwert. Genauso wie Nibbana ist Spiritus ( ich nenne es mal so) ein subjektives Zustand.

    Der Unterschied besteht darin, dass der Zustand Nibbana zumindest bei mir, vollkommen frei von Anhaftung ist während im Spiritus einige Kilesa ihr Unwesen treiben.


    Da es sich um subjektive Zustände handelt kann man diese nicht teilen und auch nicht darüber streiten wer nun recht hat.

    Als neutrale Quelle habe ich Wiki eingefügt und es nach meinem Geschmack zensiert:


    Nirwana oder Nirvana

    Das Wort bedeutet „Erlöschen“ (wörtlich „verwehen“, von einigen Buddhisten auch aufgefasst als „erfassen“ im Sinne von verstehen) im Sinne des Endes aller mit falschen persönlichen Vorstellungen vom Dasein verbundenen Faktoren wie Ich-Sucht, Gier, Anhaften (Upadana).

    Ebenso bezeichnet Nirwana die absolute Transzendenz – ungeboren, ungeworden, unerschaffen, ungestaltet –, das „dem Sinnen (Denken, Nachdenken, Reflektieren) Unzugängliche“, in dem es weder Subjekt noch Objekt, weder Raum noch Zeit, weder Differenzierungen noch nennbare Eigenschaften gibt.


    Spiritualität ist die Suche, die Hinwendung zum subjektiven Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit.

    Ich will hier kein grosses Fass aufmachen. Ich bin nicht religiös, Spiritualität habe ich hinter mit gelassen.


    Die Lehre Buddhas war keine Religion sondern eine „Lehre“.


    Wenn ich hier schreibe, beziehe ich mich immer nur auf die Lehre des Buddha, nicht auf die Religion.


    _()_

    '… (bloss).. eine '?

    Ich habe nichts und niemanden bewertet das führt auf eine unheilsame Fährte.

    Damit wir uns recht verstehen, ich habe nichts mit Religion am Hut, insofern beteilige ich nicht (mehr) an solchen Diskussionen.

    Ich bewundere Buddhas ursprüngliche Lehre, nicht die Religion