Beiträge von Schneelöwin im Thema „Religion“

    Ich bin ein religiöser Mensch – tief in der Religion verwurzelt. Im Buddhismus finde ich die Quelle, aus der Religion entspringt, am klarsten und deutlichsten. Ich finde darin die Essenz des Religiösen. Religion entspringt einer Quelle, jede Religion, jede Tradition derselben Quelle. Die Quelle ist nicht die Religion. An der Quelle kann ich die Religionen vergessen. Ich lehne Dogmen ab und all das, was "man glauben muss", um zum Club zu gehören. Aber ich glaube. Bis in die tiefste Faser meines Wesens glaube ich. Es ist kein Glaube, der auf Vertrauen, sondern ein Glaube der aus der Erfahrung von unmittelbarer Präsenz dessen hervorgeht, über das ich nicht reden kann, ohne es zu verdecken und zu zerbrechen.

    Zitat

    Religion (von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung, Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken, achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften“)[1


    Verständnis habe ich für die Menschen, die Religionen ablehnen, dazu habe ich mal die Begriffserklärung aus dem Wiki kopiert, vielleicht gibt es da aber auch noch andere, bessere.

    Liest man nun das Wort Vorschriften könnte bei manchen evtl. eine Art Beigeschmack auftreten. Früher hatte ich auch gewisse Vorbehalte, wenn sich "Vorschriften" einer bestimmten Religion zu ordnen lassen. Mittlerweile nicht mehr, fühle mich dahingehend freier, irgendwie so, wie Thorsten Hallenscheidt es mit seinen Worten erklärt. Gut gemacht, diese gefallen mir. Schön erklärt.


    Einerseits das "Mysterium tremendum" - das Gefühl des ehrfürchtigen Erschauders angesichts dessen was mächtiger ist als wir - dies kann man ja nicht nur im religiösen Kontext haben sondern auch angesichts der Erhabenheit von Naturschauspielen.
    Andererseits das "Mysterium fascinans" die beglückende Erfahrung - die beseelte Gemütserhebung angesichts des Numuosen. Es wird einen warm ums Herz.

    Ja, Herr Otto beschreibt die Quelle oder auch die beglückende Erfahrung - durch die beseelte Gemütserhebung - angesichts des Numinosen ganz gut, aber es ist nicht nur das einem warm ums Herz wird, es ist ein Zustand der auch längerfristig anhalten kann, deswegen


    Buddhistische gesehen gehören die genannten "religiösen Gefühle" als noch im den Bereich des weltlichen

    würde ich da nicht von einem einzigen permanent anhaltenden Gefühl sprechen wollen und dieses nun im Endergebnis dem Bereich des weltlichen zuordnen. Wer die Anrührung mit der "Quelle" oder wie man diese Anbindung für sich formuliert erfahren hat, weiß vielleicht, dass dieses was man bemerkt nicht so einfach einer lang anhaltenden Gefühlslage zuzuordnen ist.