Alles anzeigenIm Christentum bedeutet Glaube nicht irgendwas für wirklich zu halten, sondern es ist in erster Linie ein Anvertrauen an Gott. Und dieser Gott gilt nicht als verborgener Gott sondern als ein Gott der sich einerseits durch die Schöpfung und andererseits auch durch seine Propheten aktiv offenbart. Es ist kein unerklärlicher Gott sondern einer der sich unermüdlich an den Menschen wendet und sich selber erklärt.
Und auch Buddha Shakyamuni erklärt Nibbana ausführlich und weist den Weg es zu erreichen.
Es ist eine Verkürzung so zu tun, als hätten die Sachen die man selber nicht versteht - die Steuererklärung,Gott, Quantenphysik, Frauen und Nibbana deswegen etwas miteinander zu tun.
Sieh es mir nach, aber was das Christentum angeht, da verlasse ich mich dann doch lieber auf die christliche Doktrin und nicht auf das, was ein Buddhist über das Christentum sagt. Wobei ich einräume, dass es "die christliche Doktrin" vermutlich nicht gibt, da es eine Vielzahl sich voneinander abgrenzenden, christliche Glaubensgemeinschaften gibt. Bei meiner Erforschung "der christlichen Doktrin" werde ich also vermutlich einen Kompromiss eingehen bzw. eine Strategie entwickeln müssen.
Da ich am Anfang meiner Erforschung "der christliche Doktrin" stehe, kann ich mich zum Thema "Glauben" und "Erklärbarkeit oder Nicht-Erklärbarkeit von Gott" derzeit nicht abschließend äußern, sondern nur wiederholen was ich bereits oben im Gespräch mit mukti erwähnt habe, nämlich, dass das was ich hier im Thread zu dem den natürlichen Verstand transzendierenden Glauben gesagt habe im Wesentlichen von Johannes vom Kreuz inspiriert ist. Anlässlich deines Widerspruches füge ich nun gerne hinzu: Auch meine Aussage "Gott ist also unerklärbar" ist im Wesentlichen von Johannes vom Kreuz inspiriert.
Andererseits widerspreche ich dir, wenn du sagst "auch Buddha Shakyamuni erklärt Nibbana ausführlich", denn der Gautama der Sutten redet zwar viel von Nibbana ("Ende von Leiden", das "Todlose", das "Nicht-Bedingte". etc.), aber eine Erklärung, die dem natürlichen Verstand zugänglich wäre, würde anders aussehen.
Meine Aussage, welche du zitiert hast, bedeutet demnach keineswegs dass "nibbana" und "Gott" irgendwas miteinander zu tun hätten - wie du scheinbar missverstehst - sondern sie bedeutet genau das, was ich geschrieben habe:
Gott ist also unerklärbar - wie du sagst - und wenn du sagst "Nibbana ist demnach nicht erklärbar." dann sind demnach beide Objekte "nibbana" als auch "Gott" ein gutes Objekt für den den natürlichen Verstand transzendierenden Glauben.
Was deine Beispiele angeht, so sind "die Steuererklärung" und "die Quantenphysik" durchaus dem natürlichen Verstand zugänglich, "Gott" und "nibbana" sind es nicht (man muss nur die nicht-endenwollenden Debatten über diese Objekte und die Vielzahl der Denkschulen zu ihnen zur Kenntnis nehmen) und bei "Frauen" scheint es davon abzuhängen, ob man das Objekt aus materialistisch-biologischer oder psychologischer Perspektive betrachten will.