Beiträge von Rigpa im Thema „Perfektionismus in der Praxis - Angst vor Wiedergeburt“

    Meine größte Sorge ist, dass ich die "falsche" Praxis ausübe und dadurch in den niederen Daseinsbereiche wiedergeboren und unablässig leiden werde. Ich habe das Gefühl, in diesem Leben gar nicht mehr alles lesen, studieren, praktizieren oder erreichen zu können, was "notwendig" ist, um in der nächsten Existenz in günstigen Umständen weitermachen zu können. Auch bin ich hin- und hergerissen zwischen dem "weltlichen" Leben und dem Leben in einem monastischen Orden, wo ich mich mit "Haut und Haaren" der Ausübung widmen kann. So versuche ich zumindest, die Pancasilas aufrecht zu erhalten, habe aber Angst, je nach Auslegung gar nicht alles erfüllen zu können.


    Welche Erfahrungen und Anregungen habt ihr zu diesem Thema?

    Ich musste lachen, aber es ist kein Auslachen, eher nur ein sich amüsieren über die Worte, ohne mich dabei als klüger zu sehen oder zu fühlen, da ich solche Gedanken selbst immer wieder habe und hatte. In niedere Daseinsbereichen zu enden, befürchtete ich nicht bisher, eher überhaupt wieder geboren zu werden als Mensch oder anderes Wesen auf der materiellen Welt. Ich kenne es aber zu gut mit dem : " so viel werde ich unmöglich schaffen zu lesen, was ich alles lesen müsste um mehr zu verstehen und den Edlen Achtfachen Pfad richtig praktizieren zu können ".

    Eigentlich reicht es aus, wenn man sich bemüht den Edlen Achtfachen Weg zu gehen das ist zuerst die Sila Gebote einzuhalten. Ich habe das Gefühl, dass es die anderen 5 Glieder fördert oder erweckt, und das Glied Konzentration / Meditation kann man dann auch mal anfangen und einfach weiter üben alles acht. Und wenn man mal nicht so viel geübt hat die Konzentration, so ist es dennoch schon ein Gehen auf dem Weg mit den anderen Gliedern die man übt. Irgendwann so zwischendurch fängt es an sogar Spaß zu machen oder man bekommt eine Freude im Herzen mit der Konzentration weiter zu machen, das habe ich gestern gehabt, aber nun schwindet es wieder, doch diese Freude ist gerade noch ein wenig da, das sollte ich wohl nutzen. Ansonsten : Ja, Dharmatalks hören ist auch eine Stütze, eine Hilfe für das Gehen auf dem Pfad, oder etwas lesen aus der Lehre. Das was Ellviral hier vorschlug, damit könnte ich ja mal anfangen demnächst. Wobei halt das Lesen und Zuhören nicht das wichtigste ist, sondern eher das üben des Pfades, Erkennen durch Erfahrung, statt durch Denken. Aber es kann viel helfen anderen zu zu hören, etwas darüber zu lesen, was passieren kann, wie es richtig ist, was man lassen sollte. Dafür ist eine Sangha gut. Ich habe auch noch keine. Meine ist das Anhören weiser Mönche und das lesen und sich austauschen hier. Das waren meine Erfahrungen und Anregungen.