Beiträge von Isis im Thema „Die Konditionierung“

    Alwin:

    Das ganze Konsumverhalten ist durchzogen von der Konditionierung.
    Immer treiben einem Zielvorstellungen an wie es wäre wenn man dies oder jenes hätte.
    Sehnsüchte und Mangelgefühle. Hat man dann das begehrte Objekt wird es schnell langweilig.
    Neue Wünsche treiben einem voran. Eigentlich sollte man diese Muster jetzt erkennen.


    Ach, jetzt verstehe ich dich besser. Du meinst Konditionierung nach I.P.Pawlow und Opferidentität nach dem Motto "Der böse Kühlschrank"?


    Nein, im Ernst - ich würde mir da ein Zen-Zentrum suchen, einmal die Woche hingehen, dann kommst du auf andere Gedanken und kannst nach und nach die alten verabschieden.


    Alwin:

    Noch ungünstiger wenn beim Kaufen auch noch euphorische Emotionen mit aufkommen.


    Einfach nicht mehr hingehen... schade um die Zeit und das Geld.


    Gruß, Isis

    Alwin:

    Ich bin aber der Meinung das bei alltäglichen Angelegenheiten bei denen sich die Konditionierung meldet,nicht nach einer Lösung gesucht werden muß. Hier müßte doch der Schwerpunkt auf dem Erkennen (empfinden)
    und Tolerieren liegen. Lösen könnte hier doch die Falle sein die die Konditionierung bereit hält?


    Vielleicht kannst du mal genauer beschreiben, was du unter "Angelegenheiten, bei denen sich die Kontitionierung meldet" verstehst? Welche Situationen meinst du konkret?


    Alwin:

    Wenn das Einsetzen einer unangenehmen Emotion mich in Beschlag nimmt so wird das Ganze nur zum Aha-Erlebnis wenn es mir gelingt Bewußt wahrzunehmen. Die Belastung fällt weg ohne das ich das anstrebe. Eigentlich dürfte sie auch bleiben wenn ich auch bewußt bleibe.


    Ja, richtig, das ist das Prinzip der Achtsamkeit.


    Alwin:

    So ist doch nicht der Sachverhalt das eigentliche Problem sondern die Unbewußtheit?
    (ich beziehe mich hier auf die kleinen Vorkommnisse des Alltags)


    Genau, die Unwissenheit.

    Hallo Alwin,


    Ich würde sagen, dass Einsicht auch den Bereich der persönlichkeitsbezogener Merkmale einschließt und gleichzeitig deren Bedeutung für den Beobachter mindert. Verhaltensmuster entstehen infolge der Vermeidungsstrategien, also ist deren Urprung Angst => Unwissenheit. Durch das Erkennen und Aufheben des Persönlichkeitsglaubens relativieren sich auch die charakterspezifischen Verhaltensformen . Dennoch ist buddhistische Praxis nicht direkt dafür geeignet bereits bestehende psychische Probleme zu lösen. Es ist also nicht verkehrt parallel dazu das eigene Gemüt zu erforschen, für jedes psychische Problem, das noch kein pathologisches Ausmaß erreicht hat, gibt es auch passable Lösungsmöglichkeiten, die man selbst angehen kann.


    Alwin:

    Kommt einen diese Einsicht leichter beim Zazen? Sollte man nicht erst mal diese Konditioniertheit in
    allen möglichen Bereichen des Lebens beobachten um sich dann viel leichter in Achtsamkeit und
    Meditation üben.


    Man kann die unterschiedlichsten Meditationsarten ausprobieren, nur so findet man heraus, welche einen weiter bringt. In Unterforum Buddhistische Praxis -> Meditation findest du nützliche Texte und Links zu diesem Thema. Achtsamkeit hängt aber m.E. nicht vom Grad des weltlichen Wissens ab.


    Alwin:

    Mit den Augen, die nur das Problem sehen kann man schlechter lösen. Wahrnehmen und Erkennen,
    ohne Wünschen - ohne Einbeziehung der Konditionierung - das wäre das was ich erfahren sollte...
    Sind da manche religiöse Richtungen nicht konkret genug?
    Oder ist das mein individuelles Problem, das ich aus Texten und Aussagen nicht gleich das Richtige heraushöre?
    Habt ihr ähnliche Erfahrungen?


    Das Problem hatte ich auch, z.T. jetzt noch, um manche Texte zu verstehen muss ich sie öfter lesen, ggf. mir erstmal wo anders Informationen zum Thema einholen. Es gibt ja eine Vielfalt an Texten der unterschiedlichen buddhistischen Richtungen und man sollte nichts übers Knie brechen, sondern sich lieber in aller Ruhe eben mit der Literatur befassen, die man verstehen kann und die einen auch weiter bringt.
    Das Wichtigste ist immer - kein Stress, oder zumindest kein selbstgemachter...
    ;)


    Liebe Grüße, Isis