Hallo Alwin,
Alwin:
Es ist ein Mechanismus in Jeden, der nur Macht über die Person hat, wenn er nicht erkannt wird.
Das kann recht unangenehm sein wenn, die Veranlagung darin besteht, sich Opferidentidäten zuweisen
zu lassen, etc....
In verschiedenen religiösen Richtungen, wird die Bedeutug des "Jetzt" hervorgehoben und "Achtsamkeit" geübt.
Auch wird Meditation als wichtiger Bestandteil der Übung verstanden.
Ist das nicht recht umständlich wenn man vorab nicht versteht das man sein Leben aus dieser Konditioniertheit
heraus lebt?
Alles anzeigen
Ich würde sagen, dass Einsicht auch den Bereich der persönlichkeitsbezogener Merkmale einschließt und gleichzeitig deren Bedeutung für den Beobachter mindert. Verhaltensmuster entstehen infolge der Vermeidungsstrategien, also ist deren Urprung Angst => Unwissenheit. Durch das Erkennen und Aufheben des Persönlichkeitsglaubens relativieren sich auch die charakterspezifischen Verhaltensformen . Dennoch ist buddhistische Praxis nicht direkt dafür geeignet bereits bestehende psychische Probleme zu lösen. Es ist also nicht verkehrt parallel dazu das eigene Gemüt zu erforschen, für jedes psychische Problem, das noch kein pathologisches Ausmaß erreicht hat, gibt es auch passable Lösungsmöglichkeiten, die man selbst angehen kann.
Alwin:
Kommt einen diese Einsicht leichter beim Zazen? Sollte man nicht erst mal diese Konditioniertheit in
allen möglichen Bereichen des Lebens beobachten um sich dann viel leichter in Achtsamkeit und
Meditation üben.
Man kann die unterschiedlichsten Meditationsarten ausprobieren, nur so findet man heraus, welche einen weiter bringt. In Unterforum Buddhistische Praxis -> Meditation findest du nützliche Texte und Links zu diesem Thema. Achtsamkeit hängt aber m.E. nicht vom Grad des weltlichen Wissens ab.
Alwin:
Mit den Augen, die nur das Problem sehen kann man schlechter lösen. Wahrnehmen und Erkennen,
ohne Wünschen - ohne Einbeziehung der Konditionierung - das wäre das was ich erfahren sollte...
Sind da manche religiöse Richtungen nicht konkret genug?
Oder ist das mein individuelles Problem, das ich aus Texten und Aussagen nicht gleich das Richtige heraushöre?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
Das Problem hatte ich auch, z.T. jetzt noch, um manche Texte zu verstehen muss ich sie öfter lesen, ggf. mir erstmal wo anders Informationen zum Thema einholen. Es gibt ja eine Vielfalt an Texten der unterschiedlichen buddhistischen Richtungen und man sollte nichts übers Knie brechen, sondern sich lieber in aller Ruhe eben mit der Literatur befassen, die man verstehen kann und die einen auch weiter bringt.
Das Wichtigste ist immer - kein Stress, oder zumindest kein selbstgemachter...

Liebe Grüße, Isis