Beiträge von SteFo im Thema „„Buddhismus ist hoffnungslos““

    Die Gedenkstätte Yar Vashem führt eine Liste der Gerechten unter den Völkern,von Menschen die ihr Gewissen dazu brachte Juden vor dem Holocaust zu bewahren. Unter diesen gab es genau einen Japaner nämlich Sugihara Chiune, der damals Diplomat in Litauen war. Durch seine Hilfe behielten 6000 Juden ihr Leben.


    Ist es Zufall, dass von all den Japanern ausgerechnet ein Christ so viel Gewissen zeigt, dass er da gegen den Strom schwingt und seine Karriere für Fremde riskiert. Ist es dem Gewissen förderlich wenn man an einen strafenden Gott glaubt der ein für so ein moralisches Versagen für Unendlichkeit en in die Kacke tunken lässt? Während all die Zen freundlichen Samurai im imperialen Japan sich durchaus im klaren waren, dass alles Eins ist. Aber eben vielleicht unabhängig davon ob man da dann jemand mit dem man Eins ist rettet oder ob eben halt nicht.


    Oder bin ich da auf dem falschen Dampfer und es gibt für den christlichen Japaner 99 nicht christliche Japaner die ebensolches vollbrachten?

    Du bist auf dem falschen Dampfer, wenn wenn du deine Aussage "an einen strafenden Gott glaubt der ein für so ein moralisches Versagen für Unendlichkeit en in die Kacke tunken lässt" mit Christsein gleichsetzt. Aber zu deinen Gunsten nehm ich an, dass es sich lediglich um eine polemische Entgleisung handelt.

    "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst."

    Matthäus 22: 37-39

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    Das ist nur ein Teil daraus. denn 22,37-39 lautet:

    Zitat

    22,37 Er aber sprach zu ihm: "Du sollst den Herrn,
    deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen
    Seele und mit deinem ganzen Verstand." 22,38 Dies
    ist das größte und erste Gebot. 22,39 Das zweite
    aber ist ihm gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben
    wie dich selbst."


    Um die Aussage "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." angemessen zu verstehen, scheint es also von Bedeutung zu sein, die "Gleichheit" des Gebotes der Gottesliebe in 22,37 und der Nächstenliebe in 22,39 zu verstehen. Darin liegt das Rätsel des Gebotes der Nächstenliebe.


    Denn warum sollte man sich selbst überhaupt im weltlichen Sinne lieben? Sich selbst im weltlichen Sinne nicht zu lieben bedeutet ja nicht, dass man sich hassen müsste, sondern nur, dass Neutralität vorherrscht. Mit der gleichen Neutralität kann ich dann aber auch meinem Nächsten begegnen. Wenn aber die "Gleichheit" des Gebotes der Gottesliebe und der Nächstenliebe in Betracht gezogen wird, dann dämmert, dass da von einer völlig anderen Qualität von "Liebe" die Rede ist und also nicht Liebe im weltlichen Sinne gemeint sein kann wie sie landläufig verstanden wird.


    Für Buddhisten gibt es also ohne die Gottesliebe keinen Zugang zur Nächstenliebe in Mt. 22,39.

    Ein paar Interessante Gedanken finde ich im Nachfolgenden Artikel aber auch ein paar merkwürdige Thesen: „Im Gegensatz zur jüdisch-christlichen Gemeinschaft zielt der Buddhismus auf totale Selbstgenügsamkeit. Alle buddhistischen Traditionen sind sich außerdem einig, dass das „nirvana" ein Zustand der Freiheit von allem Leiden ist. Papst Benedikt dagegen betont, dass Liebe notwendigerweise die Möglichkeit des Leidens beinhaltet. Daraus würde folgen, dass die erleuchtete Person im Buddhismus nicht liebesfähig ist. Wenn ein Buddha nicht leiden kann, dann ist er schlicht unfähig sich verletzlich zu machen und folglich unfähig, ein Risiko einzugehen, wie es wahre Liebe notwendig macht. Indem der Buddhist das Ende allen Leidens zum Ziel macht, muss er auch das Ende der Liebe zum Ziel haben.

    https://www.diepresse.com/7607…ddhismus-ist-hoffnungslos

    Gefällt mir im Großen und Ganzen sehr gut, was dieser Mann sagt. Obgleich das von dir ausgewählte Zitat mir weniger gefällt, da er da auf dem Holzweg ist mit "Daraus würde folgen, ..." bzgl. "Liebe". Wenn Benedikt das wirklich so gesagt hat, dann kommt es natürlich auf den Kontext an und der ist im Christentum natürlich immer Jesus Christus und damit das Kreuz und so gesellt sich Leiden zu Liebe. Im Christentum ist Leiden nichts Schlechtes, das es zu überwinden gilt, sondern eine Gabe Gottes, welche die Seele läutert.

    Auch Hoffnung hat eine ganz andere Bedeutung im Christentum als im Buddhismus. Im Christentum ist es eine theologische Tugend (neben Glaube und Liebe), während es im Buddhismus mMn doch eher für Anhaften steht und verpönt ist. Auf jeden Fall sind die drei theologischen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe im Christentum Faktoren des Pfades (!), welche doch im achtfachen Pfad des Buddhismus überhaupt nicht vorkommen.