Beiträge von LobsangDargye im Thema „Umgang mit Sexualität“

    Es ist sehr interessant, hier einmal die verschiedenen Aspekte zu meinem "Problem" zu lesen und das Thema an sich einmal anzusprechen, zumal mir nach wie vor noch die Sangha in meiner näheren Umgebung fehlt. Alleine stößt man doch schnell an seine Grenzen

    Ich hätte fast spontan geantwortet "aber das ist doch zu extrem"..dann fiel es mir selbst auf. Ja.. danke 🙏

    Hallo Igor07, danke sehr für all die Eindrücke. Bei mir stellt es sich so dar, dass ich bereits vor dem Kontakt mit der Lehre des Buddha festgestellt habe, wie viele Defizite ich mitbringe. Da sind (trotz mehrjähriger Therapien, Supervision, etc.) so viele Ängste, Tendenzen, Glaubenssätze..einfach Samen der Unvollkommenheit. Der Gedanke, diese "Erbe" an meine potenziellen Kinder weiterzugeben oder der Welt ein weiteres Bindeglied generationenübergreifender Muster zu bieten, ist für mich sehr unangenehm und nicht das, was ich mit diesem Leben "anstellen" möchte. Stattdessen möchte ich - bis zum Ende - alles Erdenkliche tun, um mich auf den Weg zur Befreiung zu begeben bzw. heilsame Ursachen zu setzen. Deshalb meine Ernsthaftigkeit, die gleichwohl gemäßigtere Züge annehmen dürfte. Mich treibt ständig der Gedanke um, zu wenig Zeit zu haben, um noch "die Kurve" in diesem Leben zu bekommen.

    Sexualität unterdrücken zu wollen, ist ein sicheres Zeichen für ein sehr übersteigertes Ego.

    Verdammung jeder Natürlichkeit, Vernichtungsglauben.

    Ich wundere mich nicht über diese Tendenz, da ich so etwas (wenn auch in anderer Form, aber mit Drama) aus der Familie kenne. Bislang hatte ich immer geglaubt, ich würde eher unter einem unterentwickelten Ego "leiden", wegen der enormen Zurücknahme. Es erscheint mir der Vernichtsglauben doch sehr extrem, wenn ich es so betrachte..

    LobsangDargye wovon möchtest du dich (und auch andere) befreien? Von der Sexualität, die außerhalb von religiösen Gelübden schadfrei lebbar ist, oder von den „Unwürdigkeitsgefühlen“, von Scham und Hass?

    Sehr gute Frage, ich danke dir für den Gedankenanstoß. Wenn ich so in mich gehe, dann sind es eher die Unwürdigkeitsgefühle. Sie entstehen dann in besonderem Maße, wenn ich diesen mir gesetzten Ansprüchen nicht gerecht werde

    Hallo zusammen, ich habe ehrlich gesagt große Schwierigkeiten mit diesem Thema.


    Mit meinen Mitte 20 ist es vielleicht in gewisser Hinsicht normal, die eigene Partnerin oder andere Frauen im gleichen Alter attraktiv zu finden. Doch verwehre ich mir das häufig, weil ich Angst habe, durch das Anhaften schlechtes Karma zu erzeugen, meine buddhistische Praxis zu ruinieren und als Tier oder Preta (Hungergeist) wiedergeboren zu werden. Ich habe alle Arten von Sexualität (auch die Selbstbefriedigung) aufgegeben und auf Abstand gehalten, was mir bisher jedoch immer nach einiger Zeit um die Ohren flog, weil es sich dann irgendwie seine Bahn brach. Wenn ich dann nach Wochen "rückfällig" wurde (Träume, Gedanken, Begehren), habe ich mich immer zutiefst geschämt und gehasst. Selbst vor meinen Hausaltar wage ich dann kaum noch zu treten wegen diesen "Unwürdigkeitsgefühlen".


    Ich bin kein Mönch, möchte es aber eventuell in einigen Jahren werden und will keine Familie, Kinder, Haus, etc. Ich möchte mich vollkommen der Praxis widmen und für die Befreiung aller fühlenden Wesen arbeiten, bis ich sterbe. Morgens und abends sind das meine ersten/letzten Gedanken.


    Wie kann ich Sexualität auflösen bzw. so drosseln, dass ich nicht mehr davon bewegt werde? Ich habe das Gefühl, ein miserabler Praktizierender zu sein, solange ich das nicht unter Kontrolle habe. :nosee: