Beiträge von Igor07 im Thema „Der nächste Schritt“

    Daher bin ich schon für Trungpas "Hoffnungslosigkeit" (Erinnert mich an Richard Sylvesters Aussage: "Es gibt keine Methode, aber gäbe es eine, dann müsste sie im Wiederholen des Mantras "Hilflos, hoffnungslos, sinnlos" bestehen. Beim Rezitieren empfiehlt es sich im Auge zu behalten, dass niemand es macht. Es ist allerdings auch niemand da, der darauf achten kann.").

    Wenn ich richtig Das Buch von Ch. Trungpa erinnere, es geht hier um keinen Gott, im traditionellen Sinne, und auch man kann niemals über die "Sinnlos"-igkeit reden.

    Es geht eher im Sinne das Leben, wie es ist, zu -lassen, ohne wenn und aber akzeptieren, tief im eigenen Innerem "Ja" zu allem sagen, egal, wenn es sogar den Tod bedeutet, und dann das alles los-zu-lassen. Mehr aber nichts.

    Manchmal man kann nichts das Leben ändern. Z.B, man hat den Krebs in Endstadium. Ich hatte vor so langen Jahren mit den eigenen Augen gesehen, (wie) man kann im Frieden und in Ruhe sterben. Wenn es sogar sehr krasser Beispiel.

    Das ist einfach Ur-Vertrauen an das Los, das eigene Schicksal.

    Dieses Mantra , egal welches, nach der Meinung von Lama A.Govinda , wenn man es innerlich nichts realisiert hatte, aber nur so wie rein mechanisch plappert, wie der Papagei, dann es wäre alles für die katz. Oder eher wie Voodoo-Kult, klar, wie man weiss, der Glaube kann die Berge versetzen.

    Man braucht keinen Gott, und keinen Glauben , um einfach weiter zu leben, zu atmen, zu SEIN. Dafür man braucht keine "Berechtigung".

    Es geht um die Hingabe an das, was immer schon IST.

    Ich denke sogar, man kann es als die Innere Einstellung defineren , also das hat mit der Religion, wie man die gewöhnlich versteht, absolut nichts zu tun. Deswegen diese Amerikaner ( im Buch) fragen wieder und weider Trungpa, was er verdammt damit meint.

    Aber diese Fragerei , die kein Ende hat, ist genau der Beweis, dass man noch nichts bereit oder reif ist, alles aufzugeben, hinter sich zu lassen, man klammert egal an was, und dann er versperrt sich selbst den Weg in die Freiheit, die keine Definitionen und keine Befugnisse braucht, man kann sie ent-decken, denn die IST immer da, nichts zu erreichen.

    Das klingt , wahrscheinlich, echt verrückt, ( deswegen Trungpa spricht über "verrückte Weisheit"!) aber nur für unseren Verstand, der immer Garantie braucht.

    Aber das Leben, wie es ist, ist das Abenteuer ins absolute Unbekannte ohne egal welche Versicherungspolice,

    und es ist kein Rätsel, das gelöst werden sollte,

    aber das Mysterium , das man nur erleben, erfahren kann.

    Ich nehme an, dass z.B Jesus bei seinen Versuchungen in der Wüste ebenfalls Guer und Hass widerständen hat. Aber er hatte es wohl als Akt der Treue zu Gott formuliert. Als ein Gottvertrauen: Weil man das eigene Leben ganz in die Hände Gottes gelegt hat ist kein Eigenbedarf mehr da um den man fürchten müsste und nicht nach dem man suchen müsste. Man steht fest zu Gott. Weil man beim Roulette auf keine Zahl gesetzt hat, hat man nichts zu verlieren.

    Ich sehe es eher als der spontaner Ausdruck des Ur-vertrauens,so im Sinne von M. Eckhart:


    Zitat

    Gott ist immer in uns, nur wir sind so selten zu Hause.

    In den Terminis des Buddhismus es wäre passend die absolute "Hoffnungslosigkeit", wie es Ch. Trungpa ausdrückt. (das Buch:"Verrückte Weisheit")

    Aber, wie ich es betrachte, die reden über dasselbe, aber nur so von den verschiedenen "Konzepten" ausgehend.

    Also, Gott-Vertrauen, aber eher wie das Vertrauen in den eigenen Ur-Grund oder Ur-Sprung.

    Man hat keine Angst, sich selbst zu verlieren, keine Angst zu sterben, usw...

    Man ahnt so vage, nur die absolute Auf-gabe sei die einzige Lösung.

    Der krasse Beispiel ist der Buddha selbst. Er war fest entschlossen, bis zum Ende zu gehen, es koste , was es wolle. ( vor dem "Erwachen"-Erlebnis).

    Weswegen es meiner Meinung nach nicht funktioniert dass man Transformation und gelebte Praxis durch eine reine Behauptung von "Erlöstsein" ersetzt.

    Klar, wer? sollte erlöst werden? Und wer? sollte transformiert werden? Ich als Igor 07?... das wäre doch blöd.

    Es könnte eher als die Augenblicke der Gnade passieren, dann ich kann überhaupt nichts dafür.

    Und es geht nichts nur um das:



    Erlösung allein durch den Glauben (sola fide), erlöst zu sein. Klingt für mich nach Selbstsuggestion - aber wie gesagt; es soll jeder glauben, was er will. Und wenn es ein besonders bequemer Glaube ist - warum nicht, es gibt Schlimmeres.

    Sondern um die unmittelbare Innere Erfahrung, die niemals mit den Wörtern oder den egal welchen Lehren ver-mittel-bar wäre, aber nur auf dem eigenen Leib er-fahr-bar.

    Dann egal welche Beschreibung wäre nichts mehr ald der Hinweis, mehr nichts.

    Apropo, man kann es nichts so objektiv verifizieren.

    Das ist die andere Ebene, rein wissenschaftlliche Methode gilt hier nichts.

    Zum Vergleich.

    Bardo-Zustände, sind die real oder nichts?

    Für denen , der das im eigenen Innerem ---erlebt-hatte, die sind real. Aber für die moderne Neurobiologie ist das alles "Hirn-Gespenst" oder der Zeichen der "Psychose", usw.

    Von der anderen Seite. Das alles könnte durchaus "nach Selbst-Suggestion" klingen. Genau!---klingen!

    Wer bestimmt die Realität? Wer weiss genau , was ist real? So man kann bis zum Ende der Welt streiten, was war zuerst, die Henne oder das Ei, das Geist/ Materie, Leib/Seele, ... Usw....

    Alles existiert nur durch die Kraft der Benennung ... Verinfacht ausgedrückt, wie nehmen für die bare Münze das, an was wir alle glauben. ( Gesitige Zu-Schreibung, technisch ausgedrükt, also die gemeinsame Consens-Realität, im Sinne von P. Watzlawick---Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn, Täuschung, Verstehen. Piper, München 1976, ISBN 3-492-02182-4; 9. Auflage ebenda 2010.)

    Aber das würde nichts bedeuten, dass es der Realität entspricht.

    Jeder lebt in der eigenen Blase. Im eigenen Tunnel. Wenn ich hier einige Buchstaben vertausche, man würde mich niemals verstehen.

    Aber im meinem Innerem es bleibt trotzdem präsent und real.

    Meine ganz persönliche Sicht:


    Ich trenne Ethik ganz strikt von Religion: Es ist immer die Ethik, die fordert. Religion hat nicht zu fordern, sondern zu erlösen. Wo sie dennoch fordert, überschreitet sie ihre Grenzen und hört auf, Religion zu sein.

    Man kann es anders sehen.

    Wenn man die Ich-Losigkeit ( Die Leere), usw., verwirklicht hatte, man nimmt die ursprüngliche Buddha-Natur in allen lebendigen Wesen, und dann das Mitgefühl ist die "treibende" Kraft.

    So, etwa, DL, der immer betont, wie es wichtig, den Guten Menschen zu sein ( mit der "Güte", mit dem "Herzen auf dem rechen Fleck"), und der sieht darin das Wesen der Religion. Allen Religionen überhaupt.

    Sehr klar und eindeutig schreibt genau über das J. Kornfield.

    Also, ich schlussfolgere nur, die Ethik wäre dann das innere Wesen von der Religion.

    Um es zu verdeutlichen, ein Zitat:


    Zitat

    Das Bodhisattva-Gelübde (auch: Vier bedeutsame Gelübde) ist ein häufig rezitierter Text im chinesischen und japanischen Buddhismus, insbesondere im Zen. Im tibetischen Buddhismus ist das Bodhisattva-Gelübde Grundlage für die Mahayana-Praxis. Es ist Ausdruck und Bestärkung des Bodhisattva-Geistes (bodhicitta) und motiviert zur täglichen Praxis von Mitgefühl und Weisheit, zur praktischen Umsetzung im Alltag zum Wohle aller fühlenden Wesen.



    Also, die Weisheit und das Mit-gefühl man kann als zwei Flügel betrachten, reine Weisheit reicht nichts aus.

    Man kann es von dem Blinkwinkel Zen bei D.T. Suzuki sehen, der sieht Parallellen zwischen Buddhismus und dem Christentum. ( M.Eckhart)./ nichts traditionell, aber "innerlich"./ genau das man kann auch bei Willigis Jäger sehr gut sehen/.

    Das Werk: " Der westliche und der ostliche Weg.".

    Ach, noch eins!

    Die Ethik, die von den Instutionen aufgezuwungen ist, die ist nicht echt, sie ist so wie gekünstelt, aber wenn die vor der Weisheit stammt, also als die innere Erfahrung des Geistes, dann diese Ethik IST das Wesen der Religion per se, par excellence, nichts mehr , aber nichts weniger.

    LG.