Fast hätte ich es vergessen:
Ich persönlich habe es nie geschafft, in die traditionelle Praxis der Karma-Kagyüs einzutauchen, was wohl an meiner Vorprägung liegt, die ich dorthin schon mitgebracht habe.
Das gereicht mir sehr zum Vorteil, denn was meine buddhistische Praxis betrifft, da hält sich meine Erschütterung in Grenzen.
Ich konnte mich nie anfreunden mit den endlos langen Rezitationen undsoweiter, auch konnte ich mir die Opferungsmudras einfach nicht merken, obwohl ich mir anfangs große Mühe gab und mir auch noch Videos auf YouTube darüber angeschaut hatte.
Mit dem Ngöndro hatte ich außerdem sehr viele Schwierigkeiten, beispielweise auf meine Frage an den Lehrer, was ich denn mit dem Opferungsreis der Mandala-Praxis machen soll, wenn er mal ausgetauscht werden muss, antwortete er, ich solle den Reis kochen und dann in die Natur werfen (nicht selbst essen). Ich ließ mir nichts anmerken, war aber in Wirklichkeit empört über solche Umweltverschmutzung. Vögel können, wenn sie gekochtes Getreide fressen, eine Darmverschlingung bekommen!
Nun, das sind nur Beispiele. Aber dass ich es nicht geschafft habe, mir diese Tradition einzuverleiben, hilft mir ungemein, mit dem sexuellen Fehltritt des Karmapas leben zu können, da ich mich da gar nicht involviert fühle.
Gleichzeitig bin ich nach wie vor sehr neugierig, wie es weitergeht.