Beiträge von Amdap im Thema „Der Karmapa, Missbrauchsvorwürfe, eine Initiativen von Karma Kagyüs“

    Fast hätte ich es vergessen:

    Ich persönlich habe es nie geschafft, in die traditionelle Praxis der Karma-Kagyüs einzutauchen, was wohl an meiner Vorprägung liegt, die ich dorthin schon mitgebracht habe.

    Das gereicht mir sehr zum Vorteil, denn was meine buddhistische Praxis betrifft, da hält sich meine Erschütterung in Grenzen.

    Ich konnte mich nie anfreunden mit den endlos langen Rezitationen undsoweiter, auch konnte ich mir die Opferungsmudras einfach nicht merken, obwohl ich mir anfangs große Mühe gab und mir auch noch Videos auf YouTube darüber angeschaut hatte.

    Mit dem Ngöndro hatte ich außerdem sehr viele Schwierigkeiten, beispielweise auf meine Frage an den Lehrer, was ich denn mit dem Opferungsreis der Mandala-Praxis machen soll, wenn er mal ausgetauscht werden muss, antwortete er, ich solle den Reis kochen und dann in die Natur werfen (nicht selbst essen). Ich ließ mir nichts anmerken, war aber in Wirklichkeit empört über solche Umweltverschmutzung. Vögel können, wenn sie gekochtes Getreide fressen, eine Darmverschlingung bekommen!

    Nun, das sind nur Beispiele. Aber dass ich es nicht geschafft habe, mir diese Tradition einzuverleiben, hilft mir ungemein, mit dem sexuellen Fehltritt des Karmapas leben zu können, da ich mich da gar nicht involviert fühle.

    Gleichzeitig bin ich nach wie vor sehr neugierig, wie es weitergeht.

    Hier möchte ich darauf hinweisen, dass Hendrik anfangs den Link zu: "Healing Our Sanghas" eingestellt hat (manchmal gerät sowas in Vergessenheit, wenn man hier schon auf Seite 8 angekommen ist).

    Auf dieser Seite können sich Sanghamitglieder und Freunde der K.-Kagyügemeinde anonym eintragen und Erfahrungsberichte schreiben, wie es ihnen mit dem sexuellen Missbrauch des Karmapas geht und wie es sich auf ihre Praxis ausgewirkt hat. Man findet dort eine Weltlandkarte mit den Punkten, von wo diese Berichte stammen, und wenn man auf den Punkt klickt, kann man den jeweiligen Bericht lesen.

    Als ich das erste Mal darin stöberte, waren nach meiner Erinnerung ca. vier Berichte auf der Deutschlandkarte eingetragen (vielleicht auch fünf, kann ich nicht mehr genau sagen). Zum jetzigen Zeitpunkt stehen da nur noch zwei, aus Stuttgart und Berlin, also hat jemand vermutlich sich selbst wieder gelöscht.

    Warum löscht sich da jemand wieder? Man muss sich da doch nicht zu erkennen geben, das ist doch alles anonym?

    Ich kann Euch sagen, warum:

    In einem Bericht habe ich mit 99%iger Sicherheit jemanden erkannt, den ich persönlich kenne.

    Das habe ich hier dann ziemlich beiläufig erwähnt. Und diese Person scheint hier mitzulesen. Da fand diese Person das wohl zu heikel und hat den eigenen Bericht wieder rausgenommen.


    Ist das nicht traurig? Die besagte Seite will helfen, dass Sanghamitglieder ihre Trauer verarbeiten können. Doch dann bekommt jemand Angst und löscht sich wieder ...

    Ich habe bei einem anderen Thema (Liebesbeziehung zu einem tibetischen Lama) im weiteren Zusammenhang einen Link eingestellt, das ist ein Bericht von dem Tulku Dsongsar Jamyang Khyentse:

    Buddhismus Aktuell | UNGEKÜRZTE FASSUNG: Es ist höchste Zeit für eine radikale Veränderung der Erziehung unserer Tulkus

    Das ist eine sehr erhellende Darstellung zum besseren Verständnis, warum es bei hochrangigen Tulkus zu solchen Entgleisungen im Verhalten kommen kann. Jedenfalls sind Tulkus, aufgrund ihrer Erziehung, besonders gefährdet (das entschuldigt ihr Verhalten keineswegs, verhilft uns aber zu einem besseren Verständnis, warum es zu Fehlverhalten kommen kann).

    Besonders pikant ist es, dass hier einer aus den eigenen Reihen schreibt, denn der Autor ist ja selbst ein Tulku.

    Ich habe übrigens, weil in einem weiteren, etwas anderen Zusammenhang danach gefragt wurde, den Link auch in diesem Forum eingestellt: (…). Da muss ich ja wohl in ein Wespennest gestochen haben, denn daraufhin war ich gesperrt und mein Eintrag war gelöscht, was meinen Eindruck verstärkte, dass es sich bei jener Community um eine Gruppe handelt, die Scheuklappendenken betreibt, mit anderen Worten, sektiererisch denkt. Denn wenn man offen ist für Probleme, Grundlagenprobleme, dann ist man auch fähig, auf kontroversem Gebiet zu diskutieren. Das scheint aber dort nicht der Fall zu sein.

    Zitat

    Wen meinst Du mit "Wir"? Mit "Wir" schließt Du Dich selbst aber aus, nicht wahr, denn in Deinem Profil steht: "Buddhistische Richtung: 0".

    Wie sollen Vorschläge in die Tat umgesetzt werden, wenn der Vorschlagende sich selbst ausschließt?

    kristallklar , Du hast nicht gründlich genug gelesen, vgl. oben! - Deshalb habe ich mich hier noch mal selbst zitiert.

    Es geht hier nicht um ein verbales Perpetuum mobile, sondern darum, ob eine realistische Lösung überhaupt möglich wäre.


    Außerdem ist mir nicht klar, indem Du mögliche Kommunikationspartner umkreist, ohne sie überhaupt zu benennen, worum es Dir eigentlich geht.

    Sprich doch einfach Klartext, welche Parteien Du meinst, und wer aus Deiner Sicht mit wem verhandeln soll.

    Oder weißt Du es nicht, weil Du nie selbst in einer solchen Situation dringesessen hast?

    Wen oder was meinst Du tatsächlich?

    Sage doch einfach "Telefonzelle" anstatt "öffentlicher Münzfernsprecher",

    nenne das Wort "Prozess", anstatt "justitieller Verfahrensablauf",

    genau wie in meinem Beispiel.

    Oder hast jetzt Du ein Verständnisproblem?

    Immerhin kommt beim Begriff "Stellgrößen" sofort eine Visualisation von Schienenbahntechnik in mir auf. Aber darum geht es hier ja nicht.


    Nur weil Du hartnäckig daran festhältst, um die Achse der für die Allgemeinheit Schwerverständlichkeit zu rotieren, versetzt mich das noch lange nicht in Ehrfurcht. Es ist wohl eher so, dass es hier an Geschicklichkeit und Wissen mangelt, leicht verständliche Texte für alle Teilnehmer hier zu erzeugen.


    Wir befinden uns in dieser verzwickten Situation auch nicht an einem Arbeitsplatz, wo etwa Mobbingsituationen ausdiskutiert werden sollen.

    Sondern in einem buddhistischen Sangha, der aufgrund bekanntgewordener Missbrauchssituation durch das Oberhaupt massiv aufgemischt und gestört ist. Nicht mehr und nicht weniger. Was weißt Du überhaupt über den inneren Kern solcher Gemeinschaften?

    Ich sehe sehr deutlich, dass Du von einem unbeteiligten Standpunkt aus sprichst: "Buddhistische Richtung: 0".

    Also nochmals: nenne die Parteien und die Verhandlungspunkte beim Namen! Liefere notfalls ein Beispiel, das sich auf die Situation in diesem Sangha plausibel übertragen lässt und womit man etwas anfangen kann, etwas, das sich umsetzen lässt ! Du kannst nicht erwarten, mit uns diskutieren zu können, wenn Deine Erfahrung darüber nicht vorhanden ist!

    Das Gedankenspiel mit dem Pflanzenversuch taugt genauso wenig als Einsatzhilfe,

    wie wenn man ein Kind aufklären würde, indem man ihm vom Blümchenbestäuben durch Bienchen erzählt.


    Versuche bitte eine deutliche Darlegung, was Du punktuell meinst, und das bitte kristallklar! Du bist Deinem Synonym verpflichtet!

    kristallklar :

    Ich habe gerade ein Verständnisproblem. Du bewegst Dich beruflich im Ingenieursbereich, nicht wahr?

    Wen meinst Du mit "Wir"? Mit "Wir" schließt Du Dich selbst aber aus, nicht wahr, denn in Deinem Profil steht: "Buddhistische Richtung: 0".

    Wie sollen Vorschläge in die Tat umgesetzt werden, wenn der Vorschlagende sich selbst ausschließt?


    Was Du schreibst, scheint auf dem ersten Blick plausibel, weil es nach gehobenem Fachjargon klingt. Aber man muss die Dinge beim Namen nennen, und das sehr einfach. Beispielsweise soll es ja Journalisten geben, die sich nicht trauen, die Dinge beim Namen zu nennen. Angenommen, ein Experte spricht von "öffentlichen Münzfernsprechern", so dass sich der Journalist nicht mehr traut, diese Telefonzellen zu nennen. Es sind aber Telefonzellen.

    Oder ein anderer Experte spricht von "justitiellen Verfahrensabläufen" und meint in Wirklichkeit Prozesse.


    Nicht Wenige unter den Teilnehmern hier mögen beeindruckt sein von derartigen Vorschlägen.

    Aber sie im Klartext darzustellen und daraus noch eine sehr praktikable Lösung zu entwickeln, bei dem uralten System dieser Tibetischen Linie, das ist noch mal eine ganz andere Nummer.


    Aber am wichtigsten ist mir: wen meinst Du mit "Wir"?

    Warum macht man so auf "geschlossene Gesellschaft" und lässt das Thema heranwachsen, sich ernähren, sich entwickeln?

    Warum man das Thema totschweigt oder zumindest ins Leere laufen lässt, das habe ich doch schon hier erklärt:


    Und das ist es ja, was diese Komplikationen in sich birgt. Es forciert nämlich, dass er bis zu seinem Ableben diese Rolle ununterbrochen spielen muss, da sonst die ganze Linie auseinanderbricht. Und darum erzwingt es - bei seinem Fehlverhalten - in Folge, dass alle sich scheinheilig verhalten, um die Form zu wahren.

    Und was die Kompromisse betrifft: da gibt es keine und da wird es auch keine geben. Siehe oben.

    Mir scheint, dass Du gar nicht verstehst, was innerhalb so einer Community subtil vor sich geht.

    Also, sich Ziele auszudenken und dazu kompatible Ansätze zu wählen, indem man sich auf Ressourcen beruft - das ist alles nur Theorie.

    Versuche mal, mit denen so einen Versuch aufzustellen! Die zeigen Dir entweder einen Vogel oder gucken Dich an wie ein Auto.


    Und kannst Du noch mal ein Beispiel für die erwähnten Stellgrößen nennen, zur besseren Veranschaulichung?

    Beispiele helfen Nicht-Experten immer besonders gut zum eigenen Verständnis. Ich habe Dir auch zwei Beispiele genannt, das mit der Telefonzelle und das mit den Prozessen.


    Etwas ist mir noch wichtig anzumerken.

    Ich habe selbst erfahren, dass es "denen" nicht darum geht, sich in mein Leben einzumischen. Mein Leben ist denen herzlich wurscht. Wenn sie mir was erzählen wollen, ist es stets etwas Unkompatibles.

    Andere mögen da kontroverse Erlebnisse zu den meinigen haben, aber so ist nun mal meine Erfahrung.

    Sex ist so tief hier auf der Erde reingewoben, daß sich jeder Wurm und Koralle daran hält. Das ist ein so mächtiges Riff daß alle Religionen nur Zölibat als Abhilfe anbieten.


    Schade für ihn, denn beim nächsten ICH das er baut, wird dieser Verrat an sich selber, in einer größeren Dosis vorhanden sein.

    Ja, das stimmt. Gleichzeitig frage ich mich, was Würmer und Korallen wohl dabei empfinden. Es geht ja wohl darum, dass der Karmapa, den ich übrigens - seinen Umgebungs-Umständen entsprechend - für einen ganz normalen Menschen halte, und um den ich mich aufgrund seiner Erziehungslaufbahn eher Sorgen mache, seine ganz normale animalische Lust entdeckt hat und nicht wusste wohin damit.

    Würmer und Korallen haben es da wirklich leichter.

    Es geht hier um den Mönchstitel.
    Dann soll er die Robe ablegen, denn er hat es ganz klar vergeigt.


    Ein Unding, dass dieser Mensch noch unterstützt wird, gar weiter praktiziert mit seiner Robe.

    So einfach ist die Sache nicht, im Gegenteil, sie ist extrem kompliziert.

    Ich weiß ja nicht, was Dir hier von der Tradition bekannt ist. Tatsächlich ist es so, dass er als Reinkarnation des Oberhaupts dieser sehr alten Linie (über 900 Jahre) gilt, und das in ununterbrochener Reihenfolge. Das Oberhaupt wird nicht einfach gewählt wie der Papst, sondern es wird gefunden. In ähnlicher Weise wie der Dalai Lama und wie alle sehr hochrangigen Tulkus.

    Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, warum - zumindest nach außen - ein solches Oberhaupt sein Zölibat zelebrieren muss, da doch andererseits gerade der Tibetische Buddhismus keine so strenge Unterscheidung zwischen Ordinierten- und Laienstand macht, mit der Begründung, dass es ja auf den persönlichen Verwirklichungsgrad ankommt und nicht auf den äußeren Rang. In der Praxis wird diese Philosophie leider so nicht gelebt, obwohl die Theorie dieses aussagt. Das ist ein Widerspruch.

    Und das ist es ja, was diese Komplikationen in sich birgt. Es forciert nämlich, dass er bis zu seinem Ableben diese Rolle ununterbrochen spielen muss, da sonst die ganze Linie auseinanderbricht. Und darum erzwingt es - bei seinem Fehlverhalten - in Folge, dass alle sich scheinheilig verhalten, um die Form zu wahren.


    Um dieses ganze Dilemma zu durchbrechen, bräuchte es ein ganz neues System, indem das Oberhaupt gewählt wird und dieses sich nach seinem Reifegrad richtet. Aber man kann dieses alte, ich möchte sagen veraltete System, nicht einfach mal so durchbrechen und alles auf den Kopf stellen.

    Im Mittelalter war das Tulku-System sehr wichtig, um die Macht der Klöster zu festigen, gegenüber schwieriger politischer Verhältnisse. Damals machte das also noch Sinn. Heute kann man den ursprünglichen Sinn nicht mehr richtig durchschauen.

    Hier ein interessanter Beitrag über den Stellenwert und die Erziehung eines Tulkus:


    Das Tibetische Tulkusystem: Entwicklung Und Bedeutung - DocsLib


    Die einfacher als Modernisierung einzuführende Möglichkeit wäre, dass so ein Oberhaupt wie der Karmapa ganz normal heiraten und eine Familie gründen dürfte, bei Weiterführung seiner Linie. Ich würde das befürworten.

    Meinen ganz besonderen Dank, lieber Hendrik, für den Link zu "Healing Our Sanghas". Das kannte ich zuvor noch nicht.

    Ich glaube sogar in einem Text eine mir bekannte Person erkannt zu haben, werde da sehr vorsichtig und indirekt noch mal nachhaken.

    Ich habe mich zu dem Zeitpunkt bei Hendrik bedankt für den Link und war mir nach Studieren der anonymen Einträge auf jener Webseite sicher, jemanden erkannt zu haben, was ich, wie man sieht, hier auch kundgetan habe.

    Dann habe ich eine Weile nicht mehr hineingesehen bis zur nächsten Inspektion. Und was erblicke ich da? Besagter Eintrag ist plötzlich gelöscht!

    Also hat dieser Jemand erkannt, dass ich ihn erkannt zu haben scheine.

    Eine Person, die in dieses ganze Netzwerk stark involviert ist. Und diese Person hat hier mitgelesen, fühlte sich unbehaglich und löschte also ihren Eintrag.


    Nicht lange danach schaute ich auf den Bereich der Webseite der DBU, auf welche Weise sie sich dort mit sexuellem Missbrauch beschäftigen.

    Da entdeckte ich, dass eine Online-Podiumsdiskussion über dieses Thema, am 12. November, abgesagt war, weil Bedenken aufgekommen waren, ob man denn rechtzeitig vorbereitet sei.

    Darum erschien in der Zwischenzeit eine dort (in der DBU) involvierte Person in einer Kagyü-internen Diskussion mit Schwerpunkt auf diesem Thema; sie wollte sich wohl besser vorbereiten, wenn es in der DBU erneut an die Tagesordnung kommt.


    Aber das ist noch nicht alles.

    In der DBU sind zwei Personen als Beraterinnen/Ansprechpartnerinnen angezeigt, wenn man betreffs sexuellem Missbrauch in der buddh. Gemeinschaft Probleme hat. Die eine von beiden ist ebenfalls, also wie die Person, die ihren Eintrag in "Healing Our Sanghas" gelöscht hat, stark im Kagyü-Netzwerk involviert. Und da steht: dass sie ihre Beratungsfunktion ausgesetzt hat, weil sie zu viele Aufgaben hat und diese deswegen reduzieren musste. Klar, sie kann nicht gleichzeitig zwei sich widersprechende Tätigkeiten ausüben: einerseits einer von sexuellem Missbrauch betroffenen Person helfen und zur gleichen Zeit Lehrerin sein und somit auf der Seite der Lehrer, wovon ein Missbrauch bekannt geworden ist, stehen.

    Vor Gericht würde man so etwas als Befangenheit bezeichnen.


    Was würde ein Berliner dazu sagen(?): Nachtigall, ick hör dir trapsen!


    Ich finde es traurig: nun haben schon Kagyü-Mitglieder derselben Gemeinschaft eine Seite erstellt, wo sie sich anonym äußern können. Doch selbst diese Seite ist keine Insel des Friedens, da jemand sich wieder gelöscht hat.

    Und die Unregelmäßigkeiten und Unbehagen haben selbst die DBU erreicht.

    Wie ein räudiger Hund ziehen sie sich zurück und kneifen den Schwanz ein. Weder gegenseitiges Wundenlecken noch Totschweigen können da noch helfen.

    Genau das ist es was ich meine und wo ich überhaupt kein Verstehen habe. Das muss bestraft werden und von einem öffentlichen Gericht, wenn die Linie keine Maßnahmen ergreift, die ihren Vorschriften entspricht, kann er ja auch noch im Knast Karmapa sein. Wenn Woelki verurteilt wird, ist er ja auch noch Kardinal. Das kann ihm, glaube ich, nicht abgesprochen werden.

    Ich weiß gar nicht, ob er dann weiter Karmapa sein könnte.

    Das wissen hier wohl alle nicht ... ich gehe aber mal davon aus, dass der Karmapa weiterhin Karmapa bleiben wird und diese Untaten unter den Teppich gekehrt werden. Das scheint Usus zu sein, bzw. darauf wird es hinauslaufen, denn in jener Kultur sind sie noch nicht so weit entwickelt wie wir, die sind da noch ein paar Jahrhunderte zurück.

    Besonders tragisch ist es, dass Westler, die sich dieser Kultur angeschlossen haben, trotz anderer Wurzeln alles akzeptieren und diese Vertuschungen nicht nur mitmachen, sondern sogar überdurchschnittlich fördern, was dem Konvertitenstatus geschuldet ist. Konvertiten sind erfahrungsgemäß besonders übereifrig.

    Gleichzeitig kommt mir der Gedanke, dass vermutlich auch eine gewisse psychische Schwäche (einiger Konvertiten) da mit hineinspielt.

    Der Karmapa hat ?kein? Verbrechen gegen seine „Kirche“ begangen. Das heißt nicht, dass er als Ogyen Trinley Dorje keine Fehler begangen hat, die strafwürdig sind. Ein Kind zeugen und die Mutter und das Kind mit Mitteln zu versorgen ist wohl kaum strafbar, da gibt es ja wohl mehr. Ich empfinde es aber sehr bedenklich für die Linie, wenn der Karmapa sagt, dass er NICHT der Karmapa ist, nur ein ganz normaler Mensch. Da muss ich mich fragen, was das soll: Schutzbehauptung für das Amt oder aufdecken eines Betruges am Amt?

    Hierzu muss man wissen, dass es eine hochgehaltene Tradition ist, dass die höchsten Würdenträger sich stets als einfache Menschen darstellen. Der Dalai Lama sagt zum Beispiel gerne: ich bin nur ein einfacher Mönch ... usw.

    Wie das also zu deuten ist, wenn der Karmapa so etwas sagt, bleibt aus diesem Grunde rätselhaft.

    Man muss sich ernstlich fragen, ob man das wörtlich nehmen darf oder nicht. Hier in unserer Kultur nehmen wir es gerne wörtlich.

    Darf ich mal fragen, wer von Euch Seine Heiligkeit Karmapa schon einmal selbst gesehen- oder eine spirituelle Erfahrung mit ihm gehabt hat

    Ich habe der Karmapa im Mai 2000 kennengelernt, 4 Monate nach seiner Flucht, und erinnere mich, dass u. a. Tai Situ Rinpoche auch dabei war.

    Er war damals noch nicht ganz 15 Jahre alt.

    Der Reiseleiter, Wilfried Pfeffer aus Freiburg, wies uns vor der Begegnung an, dem Karmapa auf keinen Fall Fragen zu stellen, sondern zu warten, bis er von selbst zu sprechen anfinge.

    Als der Karmapa eintrat, verspürte ich damals so eine Ausstrahlung, dass es mich fast umhaute. Ich kann das heute nicht mehr nachvollziehen und frage mich oft, wie das zustande gekommen war.

    Schließlich fing er tatsächlich zu sprechen an, und er sagte, er wisse, dass das Tibetische Zentrum in Freiburg sich im Umbruch befinde und er wünsche und bete für einen guten Start und segensreichen Betrieb des Zentrums an seinem neuen Standort. (Wilfried Pfeffer ist ein persönlicher Freund des Dalai Lama und sein Zentrum in Freiburg steht unter Gelug-Vorzeichen. Anfangs fanden die Treffen in einer Wohnung statt, der Umzug erfolgte in eine Villa, für deren Erwerb Wilfried sich damals starkmachte).

    Dieses wiederum haute nun Wilfried um, denn er beteuerte nachher vehement der Gruppe gegenüber, dass es völlig ausgeschlossen sei, dass der Karmapa davon erfahren haben konnte.

    Es scheint also so, dass der Karmapa gewisse hellseherische Fähigkeiten hatte. Ob das heute noch so ist, davon hört man nichts.

    Als der Karmapa dann seine erste Europa-Reise unternahm, ist es mir nicht gelungen, ihn zu treffen. Aber später war er dann nochmals in Deutschland und machte einen halbwegs überraschenden Blitzbesuch im Kamalashila-Institut, wo gerade ein Kursus stattfand, an dem ich auch teilnahm. Wir unterbrachen den Kursus und stellten uns schnell draußen auf der Wiese auf, während er in einer kleinen Prozession ankam, um in Richtung zu seinem Wohndomizil zu gehen. Als alles geschehen war und wir uns wieder im Kursraum versammelten, beklagte sich eine Teilnehmerin heftig über das Verhalten Karmapas. Das brachte den Kurslehrer in Verlegenheit. Ich muss dazu sagen, die TeilnehmerInnen waren nicht alle Kagyü-Mitglieder und/oder Buddhisten, denn das Thema lautete "Sterbebegleitung". Ich habe dann später viel über den ganzen Vorgang nachgedacht.

    Na, na ... !


    Jede(r) hat hier eine Chance, seine Meinung kundzutun.

    Und wenn man alles, was ein Teilnehmer so von sich gibt, langsam und gründlich durchgeht und wie eine Kuh wiederkaut, dann versteht man besser, was die/derjenige meint. Man muss sich nur ein bisschen Mühe geben.


    So gilt auch hier: es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.


    Jedenfalls, als Hexenjagd habe ich das hier noch nicht empfunden.

    Und abgesehen davon: das andere, abgespaltene Forum ist im Grunde überflüssig. Das sollte ein spezifisches Forum des Tibetischen Buddhismus werden, ist es aber nicht. Spezifischer ist dieses hier. Denn Katzenbilder usw. kann ich mir auch von woanders 'reinziehen.

    Der betroffenen Frau blieb, nachdem sie Vier-Augen-Gespräche und Mediation ablehnte, nur noch der juristische Weg.

    Ob sie den gewählt hat, kann ich nicht sagen. Man hörte dann nichts mehr davon.

    Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie es nicht getan hat, denn sonst hätte es ja Konsequenzen für Lama Dawa gegeben und dann wäre er nicht mehr dort im Zentrum, nicht wahr?

    Hast Du für diese Geschichte irgendwelche Belege?

    Ja, das habe ich.

    Es erging ein Rundschreiben von dieser älteren Dame, inhaltlich auf die Tränendrüse drückend zugunsten des Lamas.

    Dann ging die Salve los.

    Es folgte sogar noch eine Online-Sitzung, an der auch ich teilnahm. Aber es kam kaum etwas dabei heraus, außer dass zwei, drei mutige Personen Klartext redeten. Trotzdem verlief das Ganze schließlich im Sande.

    Der Lama, von dem ich gesprochen habe:

    Von Anfang an, seit er dort in dem Zentrum ist, ist er mir unsympathisch. Sein Lächeln wirkt auf mich schmierig. Nun ja, zugegeben, das ist subjektiv. Das wirkt nicht auf jeden so. Ich jedenfalls habe damals immer gedacht, er sei schwul (Irrtum).

    Tatsache ist, dass eine große Gönnerin (ältere Dame), die dafür sorgt, dass das Zentrum am Leben bleibt, den Lama bis in die höchsten Himmel gelobt hat. Doch nun passierte dieses! ( sie: -----> "Der arme Lama!") - Na, kein Wunder, wenn man so eine große Gönnerin ist, dass der Lama lieb und gut zu ihr ist. Es geht ja ums Geld, welches seine Existenz und den Fortbestand des Zentrums sichert.

    Jedenfalls war er mir damals schon nicht ganz geheuer und ich machte meistens einen Bogen um ihn.

    Einmal hatte ich eine knifflige Frage, welche das Äußerst Subtile Sinken bei der Meditation betrifft. Ich tue mich mit Englisch ziemlich schwer, machte mir aber die große Mühe, über zwei Stunden lang an einer E-Mail auf Englisch an ihn zu feilen, bevor ich sie abschickte. Das war damals ziemlich schwierig für mich, weil ich ein äußerst stressiges Leben hatte und das Schreiben dieser E-Mail mich zusätzlich stresste. Seine Antwort war: ich solle gefälligst praktizieren und nicht solche blöden Fragen stellen.

    Na, da war mir klar, wes Geistes Kind dieser Lama war, hatte ich mich doch nicht getäuscht!

    Mich wundert gar nichts mehr und ich bin überzeugt, dass er, in seiner Person als ganz gewöhnliches Rädchen im Getriebe, ganz naiv auch selbst glaubt, fortgeschritten zu sein, und ich bin sicher, dass er tantrische Elemente in das Zugehen auf die geschädigte Frau verwendete, um seine niedrigen Gelüste zum Ausdruck zu bringen, vornehm ausgedrückt. So ist es doch immer in solchen Fällen.

    Ich denke manchmal, und ich wollte niemals diese Schweinerei reinwaschen, nein! Denn dieser ganze Missbrauch war nur deswegen möglich, weil die unbedarfte und die naive Schüler keine Fragen stellten und glaubten an den Lehrer wie das Götzenbild. Aber selbst der Buddha war der einfache ("") Mensch ( "das abhängig entstandene Phänomen" keine Ausnahme, tut mir leid...) , also er zeigte nur den Weg, mehr nichts, aber zu gehen wir sollten mit den eigenen Füßen , es geht nichts anders. Aber wenn die Schüler sie selsbt als die Sklaven von Kult betrachten , dann es wäre keinen Buddhismus, wie er ist, aber bestimmt der Missbrauch der Religion unter dem Deckmantel ( des Buddhismus).

    Im Hamburger Zentrum ist vor nicht allzu langer Zeit auch so'n Ding passiert.

    Der Lama fing etwas an mit der Bürodame und deutete es nachträglich als "gegenseitiges Einvernehmen". In Wirklichkeit ist es so, wie Du hier sagst, Igor. Nun ist die Frau in ihren Grundfesten erschüttert und hat einen nicht unerheblichen seelischen Schaden erlitten. Fühlte sich ausgenutzt, gedemütigt, belogen und erniedrigt. Mediation, also Verarbeitung mit Mittlerperson, lehnt sie vehement ab. War schlagartig ferngeblieben und kann innerlich nur noch schreien.

    Und die andere Seite? Erst hieß es, der Lama hat die Robe abgegeben. Dann "weinte" er sich aus bei seinen Oberlamas. Die gaben ihm Recht (klar, wie sollte es auch anders sein?!) und glaubten ihm das "gegenseitige Einvernehmen" ("logisch"!). Anschließend hieß es, er ginge erstmal ins Retreat (ich glaube, in seine Heimat oder sein Stammkloster, weiß es nicht mehr genau). Na, dachte ich, nun wird er wohl erstmal drei Jahre im Retreat schmoren. Aber Pustekuchen! Nach kurzer Zeit war er wieder da. Es können höchstens drei Monate gewesen sein, keinesfalls drei Jahre. Und trägt die Robe wieder. Wenn ich nur an ihn denke, kotzt mich das so an, das könnt Ihr mir glauben!!! Ich will ihn nicht mehr sehen und tue alles, dass wir uns nicht über den Weg laufen.

    Nach der geschädigten Frau kräht kein Hahn mehr.


    Igor07 , es ist so: es gibt viele Frauen, die haben ein Helfersyndrom. Jedenfalls kommt das bei Frauen mehr vor als bei Männern.

    Und wenn solche Frauen in einer religiösen Gemeinschaft dieses Helfersyndrom mit ihren religiösen Gefühlen verbinden, dann wird es wahrhaft gefährlich. Männer deuten das nämlich anders, gerade Führungspersonen. Die macht das an, so ein Verhalten.

    Und sowas ist auch dort passiert. Und dann nimmt die Spirale ihren Lauf, die beiden schrauben sich immer tiefer ins Verhängnis.


    Ich habe später gelesen, dass Frauen aus dieser tibetischen Kultur sich anders verhalten. Wenn es passiert, dass sie sich in den Lama verlieben, dann sagen sie ihm, dass sie sich verliebt haben.

    Doch wir Westler*Innen sind viel komplizierter, das ist das Problem. Da ist vielleicht eine "unterbewusste" sexuelle Anziehungskraft, die aber von religiöser Sehnsucht (nach Erleuchtung) überlagert wird. Dann kommt es zu einer verwirrenden Vermischung der Gefühle. Die Frau macht sich religiöse Hoffnungen, während die männliche Führungsperson ihre Stellung nicht nur ausnutzt, sondern sich auf dieser Grundlage auch noch einbildet, der Erleuchtung wirklich einen Schritt näher zu sein. Da kann man noch so intelligent sein, da wird unweigerlich das Gehirn an der Garderobe abgegeben.


    Und dann nimmt das Verhängnis seinen Lauf ...

    Einige von uns haben damit zu kämpfen, ihre Praxis aufrechtzuerhalten, viele mussten ihr Engagement für den Dharma neu definieren, neu ausrichten oder neu erfinden und stellen fest, dass sich unsere Gemeinschaften nicht mehr wie gesunde oder sichere Räume anfühlen. Diese Website bietet die Bedingungen der Anonymität und wird als der sichere Raum angeboten, den unsere lokalen Zentren vielleicht nicht bieten können und den wir jetzt dringender denn je brauchen." (übersetzt mit Deepl)


    Healing Our Sanghas

    Meinen ganz besonderen Dank, lieber Hendrik, für den Link zu "Healing Our Sanghas". Das kannte ich zuvor noch nicht.

    Ich glaube sogar in einem Text eine mir bekannte Person erkannt zu haben, werde da sehr vorsichtig und indirekt noch mal nachhaken.


    Ich bin selbst offizielles Mitglied dieser K.-K.-Gemeinschaft und habe im Laufe der Jahrzehnte auf meiner spirituellen Suche und daraus resultierend den Gemeinschaften, mit denen ich meinen Weg gehen wollte, einiges hinter mir. Inzwischen bin ich vollkommen ernüchtert. Das geht schon lange so, meine Suche, denn ich habe schon mit 13 Jahren angefangen, mich mit Buddhismus zu beschäftigen.

    Es gab Erschütterungen, aber inzwischen ist mein Weg schon lange stabil und die Wegbegleiter (wenn sich z. B. einer für meinen Lama hält) sind für mich auch nur gewöhnliche Menschen.

    Praxis im engeren Sinne, wie z. B. das Ngöndro, ist mir schon lange wurscht, das Sitzen auf dem Kissen habe ich vor 8 Jahren aufgegeben und ich mache, was ich will und bewege mich in meiner eigenen Narrenfreiheit.

    Gleichzeitig ist es spannend für mich, Mitglied zu bleiben. Ich beobachte von meiner eigenen Warte aus, was vor sich geht und mache mir mein eigenes Bild. Als Mitglied hat man da besseren Einblick.

    Letztendlich ist es ja so, dass diese Zentren nur durch unsere Unterstützung existieren können. Kehren wir doch die Sicht einmal um: In Wirklichkeit sind die Spender diejenigen, die die Zügel in der Hand haben! - Tja, und das ist es mir wert, denn es gibt genug spannende und wertvolle, zwischenmenschliche Interaktion dadurch. Wir entwickeln uns weiter durch soziale Netzwerke, was auch vor Demenz schützt. Und es gibt doch so einige aufrichtige und fleißige Lehrer, die gar nichts dafür können, für dieses ganze Desaster, und bei denen man im Austausch wirklich etwas lernen und zufrieden werden kann. Derentwegen lohnt es sich, am Ball zu bleiben.

    Ansonsten liegt mein Interessenschwerpunkt nach wie vor auf der Tibetischen Mystik, der Grundstein dazu wurde in den 90er-Jahren gelegt.


    Ich bemerkte oben, dass ich glaube, eine bestimmte Person aus dem Text erkannt zu haben. Diese Person fragte mich neulich, was ich denn mache, wenn die Erschütterungen mich ins Wanken bringen? Meine Antwort dazu ist: ich lese in den grundlegenden buddhistischen Schriften, insbesondere den Begegnungen und Gesprächen zwischen dem Buddha, seinen Mönchen und Laien. Dann durchströmt mich eine solche Zufriedenheit, dass ich mich wieder sehr gut aufgestellt fühle.