Beiträge von Bosluk im Thema „Der Karmapa, Missbrauchsvorwürfe, eine Initiativen von Karma Kagyüs“

    Nein, wenn man den Ruf des Löwen hört, hat man in der Regel einen Grund, zu lauschen. Daran lässt sich von außen wenig ändern. Das Problem sind dann Jäger, die den Ruf imitieren, um damit eigenen Zielen zu folgen. Z.B. ein reicher Herdenbesitzer zu werden.

    Ja, die Anzahlung wird schon geleistet. Was das Rettungsboot angeht, so sollte man es gründlich untersuchen, bevor man sich ihm anvertraut. Da ist das Rettungsboot dann womöglich mit Gold und Juwelen herausgeputzt und der darauf thronende Steuermann ein reinkarnierter Nirmanakaya im vollen Bodhisattvaornat. Ja, das ist schon beeindruckend, tolles Marketing. Trotzdem lohnt es sich, erst einmal nachzuschauen, ob das Holz unter dem Gold und den Juwelen eigentlich Kernholz des Bodhibaums ist oder nur verrottende Kiefer. Bei dieser Prüfung sollte man sich auf sein eigenes Urteil verlassen, statt sich von Kostümen blenden zu lassen und ihren Trägern zu trauen. Kostet halt ein bißchen Arbeit, so etwas wird ja heute gerne 'outgesourced'. Nix gegen Gold oder Kostüme (bei 'offiziellen' Anlässen trage ich selbst eines) - aber wenn man diese Prüfung nicht selbst - und gründlich - macht, läuft man Gefahr, an einen Schlangenölverkäufer zu geraten. Ich habe mir sagen lassen (und glaube es auch), dass die besseren Kutscher dieses Fahrzeugs genau dies allen Ernstes von Schülern verlangen, bevor sie sie zusteigen lassen. Und das ist okay so. Dann ist das Fahrzeug auch in Ordnung und fliegt nicht aus der erstbesten Kurve.

    Ich verstehe diesen Prozess (der zweifellos auch Auswüchse aufweist) als notwendig für die Inkulturation des buddhadharma im Westen. Wobei ich es gerade im 'Zen' besonders widerlich finde, wie da manche die neoliberale Gierkultur zum Köder machen. Das lässt nichts Gutes für die Geköderten erwarten. Das ist nicht mein Verständnis einer sinnvollen Inkulturation, wo ich mich sicher mit den 'Säkularen' einig weiss. Wobei bei denen nach meinem Empfinden schon ein wenig das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird (sorry ...). Das gute daran ist jedenfalls, dass Leute, die sich von Skandalen (gleich, in welcher Glaubensgemeinschaft) abgestoßen fühlen, mit der säkularen Herangehensweise einen Zugang für sich finden. Meinen persönlichen Vorstellungen würde ein stark entmythologisierter Buddhimus entsprechen - ist vielleicht ganz gut, wenn es bei Vorstellungen bleibt ...

    So sehe ich das auch. Wie ich auch Deine Kritik des 'Wellness-Buddhismus' zwar hart, aber berechtigt finde. Das ist ein offenes Tor für Scharlatane.

    Deine Gleichnisse sind wirklich "on-Point" :rofl: