Es ist meines Erachtens kein Unterschied, ob jemand an die Existenz von Göttern oder Geistern glaubt oder z.B. an die Existenz von außerirdischen Mächten oder an eine Weltverschwörung vom Geldadel, u.s.w.
Der Begriff "Gott" verweist auf etwas Wirkliches, das für Menschen erfahrbar werden kann. Etwas anderes sind die kulturell bedingten Bilder, die für diese Wirklichkeit gefunden und kommuniziert werden. Ein bärtiger Mann auf einem Thron über den Wolken jedenfalls ist nicht zutreffend, nicht einmal nahe dran. Sucht man nach realen Entsprechungen zu Bildern und Metaphern, wird man nicht fündig. Hört man auf zu suchen und lauscht stattdessen in die Stille, so kann man auf die Quelle dessen stoßen, was Menschen zu diesen Bildern und Metaphern motiviert hat. Götter schleudern keine Blitze, wenn ein Gewitter tobt, aber es ist eine reale Kraft hinter dem Phänomen Blitz, das Menschen zu der Vorstellung von Göttern motiviert hat. Ebenso ist da etwas, von dem Meister Eckhard sagt, es erscheine im mir, wenn alles andere (Gedanken, Wollen, Gefühle, Motivationen, etc.) zu Nichts würde. Daran muss man nicht glauben, weil man es erfahren kann. Das ist der Sinn von Religion.
Zitat „Du brauchst nicht zu meinen, deine Vernunft könne so wachsen, dass du Gott erkennen könntest. Wenn Gott in dir göttlich leuchten soll, dann fördert dich kein natürliches Licht, es muss vielmehr zu nichts werden. Dann kann Gott mit seinem Licht in dich hinein und in dir leuchten, und er bringt alles mit, was dir ausgegangen ist, und tausendfach und mehr.“
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