Das meinen Worten zugrundeliegende Verstandnis war dieses: Als Anhänger einer Religion scheitert man doch kontinuierlich an den Ansprüchen genau dieser Religion, weil man immer in Sinnesfreuden oder weltlichen Dingen verstrickt ist. Und solch einem Versager geschieht es doch recht zum Gespött zu werden. Wer sich dagegen wehrt oder sich zu unrecht verspottet sieht, der bemerkt aus Blindheit nicht sein Versagen. Wer aber sein Versagen bemerkt, der verachtet sich selbst ebenso wie andere ihn verachten und also gilt "Zum Gespött zu werden, nimmt man doch gerne hin, weiß man doch, dass man nichts anderes verdient."
Meines Wissens zeigt sowohl die Forschung zum (Selbst-)Mitgefühl als auch die derzeitige Forschung in der Pädagogik, dass Verachtung eher kein konstruktiver Weg ist, Verhalten langfristig in eine gute Richtung zu lenken. Warum sollte man sie verdienen (selbst wenn man in einer Sache gerade gescheitert ist)?
Was meinst du mit "in weltliche Dinge verstrickt"? Deren dauerhafte Präsenz kann man nicht umgehen, sehe ich aber auch nicht als Anspruch einer Religion. Eher das Umgehen mit den Dingen zu verändern.