Das mag sein, Mukti.
Ich jedoch habe ihn anders wahrgenommen, und gerade jetzt sehe ich, dass wir das niemals wissen werden, wer zur "höchsten Wirklichkeit" erwachte.
Was ist das schon? Wer will das wissen?
Ich halte sogar das inzwischen auch für eine Illusion. Allerdings das Streben danach sinngebend und äußerst wertvoll, dabei aber den Blick nicht einengen lassen.
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"Zur höchsten Wirklichkeit erwacht" - das bedeutet für mich dass der Geist überhaupt nicht mehr getrübt ist durch Begehren, Aversion und Unwissenheit. Bestimmt haben es zahlreiche Menschen damit schon weiter gebracht (z.B. weiter als ich).
Ich denke schon dass es möglich ist die Trübungen vollkommen zu beseitigen und bin dabei zu lernen wie das geht, dort wo ich am Ehesten diese Vollkommenheit vermute.
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Guten Morgen Mukti,
J. Krishnamurti hatte mit Sicherheit kein Begehren, keine Aversion mehr, denn als er einmal in noch jungen Jahren einem Freund gegenüber seine Beherrschung verlor, ging er für ein Jahr in die Einsamkeit.
Und die Unwissenheit können wir nicht daran ablesen, ob jemand lehrt oder nicht. Der Buddha wollte ursprünglich auch nicht lehren.
Insofern hat mit Deiner Beschreibung J. Krishnamurti die "höchste Wirklichkeit" erreicht.
Aber mir ist das dennoch gleich(wertig).
Und ich gebe Dir recht, die Lehre Buddhas ist das Beste, was mir je geholfen hat und immer noch hilft. Ohne sie wäre ich unwissender.
Schaue ich aber auf die Zahl von fast 10 Milliarden Menschen, dann ist ihr Einfluß ja sehr gering.
Und damit wusste Krishnamurti genauso viel wie Buddha. Samsara ist nicht zu retten.
Ich habe mich viele Jahre sowohl mit seiner Biographie als auch mit seinen Vorträgen beschäftigt, wenn man nur einen Ausschnitt aus dem Zusammenhang herausnimmt, kann da schon auch etwas missverstanden werden.
Er brachte das Beispiel mit den 2 Mönchen, in dem beide auf ihrem Weg einer Frau am Fluss begegnen, die darum bittet, ihr bei der Überquerung zu helfen. Der eine nimmt sie auf die Schultern und trägt sie rüber.
Nach einer Stunde des Wanderns sagt der andere Mönch "Du hast eine Frau berührt, das ist uns verboten".
Daraufhin der "Sünder": ich habe sie vor einer Stunde wieder abgesetzt, aber Du trägst sie immer noch in Deinem Herzen".
Darum lehnte u.a. Krishnamurti organisierte Lehren ab.
Für ihn waren Achtsamkeit und Gegenwärtigkeit Meditation.
Was ich bestätigen kann.
Einmal fuhr er mit Freunden im Auto. Sie - nicht J.K. - diskutierten heftig über Achtsamkeit. J.K. der hinten saß wies sie daraufhin, dass sie soeben eine Ziege überfahren haben. Das zum Thema Achtsamkeit.