Beiträge von void im Thema „Östliche Meditation und westliche Philosophie“

    In Platos Symposion berichtet Aristodemos davon, dass sie mit Sokrates zum Hause des Agathon gegangen seien. Als sie dort aber angekommen waren, fehlte von Sokrates jede Spur!


    Sokrates hatte die Angewohnheit manchmal so in seinen Gedanken verloren zu gehen, dass er für nichts anderes mehr Augen hatte und einfach so sinnierend herumstand.


    Sie schafften es dann schließlich Sklaven zu schicken und Sokrates irgendwie aufzutreiben - in einem zweiten Versuch gelangte er immerhin bis zum Nachbarhaus wo er dann noch so fertig sinnierente bis er kam als die anderen aber mit ihrem Mahl schon halb fertig waren. Die Idee ist wohl die, dass Sokrates sich mit "Höheren Dingen" beschäftigt.


    Die Idee beim Sinnieren stehen zu bleiben ist prinzipiell eine gute. Was passiert, wenn man das nicht macht, sieht man ja am Beispiel von Thales von Milet, der als er die Sterne betrachtete in einem Brunnen fiel. Woraufhin er von einer thrakischen Magd ausgelacht wurde.


    Ich würde fast sagen, dass das buddhistischen Meditierrnden nicht passiert wäre, weil buddhistische Meditation nicht einfach Versenkung bedeutet, sondern auch Achtsamkeit. Man entwindet sich nicht der schnöden Welt der Gastmahle, Landstraßen und Brunnen um an seinem geistigen Wolkenkuckucksheim handwerkliche Aufgaben auszuführen, sondern man ist im "Hier und Jetzt". Man muss da keinen Sklaven ausschicken und in jedem Brunnen rufen.