Beiträge von Sudhana im Thema „Wer kennt Monroe Coulombe alias Shi Heng Zong vom Shaolin Tempel Europe“

    Aber wenn es so ist, dass der Shaolin Tempel ein so mächtiges Wirtschaftsunternehmen ist, dann wird es ja einerseits daran interessiert sein, der Oberhoheit über die Shaolin Marke zu verteidigen aber auch sich aus den Schlagzeilen rauszuhalten.

    Es ist ja schon etliche Jahre her, dass Shi Yongxin Shaolinsi übernahm und die diversen Gongfu- Privatschulen, die sich in der Umgebung angesiedelt hatten (und die natürlich alle mit dem Namen 'Shaolin' für sich warben) ziemlich schnell und (dem Vernehmen nach) rabiat aus dem Geschäft drängte. Hilfreich war dabei seine gute politische Vernetzung - neben seinem Amt als Abt ist er derzeit Vorsitzender der (staatlich kontrollierten) 'Buddhistischen Vereinigung' von Henan und stellvertretender Vorsitzender der 'Buddhistischen Vereinigung' der VR China. Das negative Image in westlichen Kreisen von an Kampfsport / -kunst Interessierten (Spitzname 'CEO Monk') hat ihn da wohl nicht gestört und auch nicht den kommerziellen Erfolg (und den Reklameeffekt) seiner Showtruppe beeinträchtigt.

    Geschäft mit Spiritualität - Die Shaolin-Mönche verkaufen ihre Seele
    Skandal um Shaolin: Der traditionelle chinesische Mönchsorden geht den Weg der radikalen Kommerzialisierung.
    www.srf.ch

    P.S.: simawa - was mich im übrigen nicht abgehalten hat, mich mit Taijiquan und Qigong intensiv zu befassen; ich praktiziere allerdings nur noch Letzteres. Meine Einführung hatte ich durch Sifu Tomás Fernández (also kein Shaolin); wobei ich mich aber auch etwas mit Bodhidharmas (nun ja, zugeschrieben ...) Yi Jin Jing (易筋經) und Xi Sui Jing (洗髓經) beschäftigt habe (kommentierte Übersetzung von Dr. Jwing-Ming Yang). Um das mit dem "Schmarren" etwas zurecht zu rücken - das war wirklich nur auf die Fernsehserie gezielt ... _()_

    Da Zen in der Kamakura-Zeit nach Japan kam, war es stark mit den höfischen Praktiken verknüpft.

    Der Hof in Kyoto war zu dieser Zeit politisch nahezu bedeutungslos und "höfische Praktiken" waren im wesentlichen mikkyo - der Hof war eng mit dem Shingon-Buddhismus verbunden. In Kamakura residierte die Militärregierung, das Bakufu. Es war eine Militärdiktatur der Samurai-Klasse, die wiederum für das zunächst intellektuell eher anspruchslose Rinzai-Zen als Ideologie empfänglich war.


    Dogens 'Rückzug' in die tiefste Provinz (Echizen) und auch die spätere Ausbreitung der Sotoshu auf dem Land war nicht so ganz freiwillig, sondern weitgehend fehlender Protektion durch das Bakufu geschuldet.

    Oft entstehen die wohlwollenden Berichte in den Medien aus Unkenntnis der Redakteure. Die können seriöse von unseriösen Angeboten oft nicht unterscheiden.

    Offensichtlich - habe mal in so eine SWR-Reportage hineingeschaut, ist schließlich gerade mal 50 km von meinem Wohnort. Nun ja - ich denke, wer nach Otterberg geht, dem geht es nicht um den Dharma - übrigens auch dem Reporter nicht, der sich gleich zu Beginn als Kampfsportler outete. Der 'Buddhismus' dort machte auf mich eher den Eindruck, als exotische Kulisse dieses Geschäftsmodells zu dienen. Wobei mir das dem Vernehmen nach ja in Shaolin auch nicht groß anders zu sein scheint; ist irgendwie auch 'ne Art Tradition ... Aber solche Zirkusvorstellungen faszinieren halt. Bin als Halbwüchsiger selbst auf diesen 'Kung Fu' - Schmarren mit David Carradine abgefahren ...


    Wie gesagt - da die Zielgruppe, an die sich das Angebot richtet, doch eine etwas spezielle ist, hält sich der Schaden mE in Grenzen. Und wenn der Buddhismus da eher folkloristisches Dekor ist - puh ... wenn man damit erst mal anfängt ...