Beiträge von Noreply im Thema „Meditation vs. Zazen“

    Ehrlich gesagt verwirren mich Deine Fragen etwas und ich weiß es nicht.


    Es ist wirklich so einfach, wie Brad Warner es sagt:

    Sit down and Shut up

    :grinsen: _()_ :like:

    Ein Selbst, Ich erscheint erst, wenn eines gesucht wird.

    Oder.

    Wenn eines gefunden wurde.

    Es spricht mich an, allein wegen Frieden, dies würde ich mir wünschen für die Meditation und den Alltag. Meine Erfahrung zum Zazen selbst: viele Jahre habe ich einmal die Woche in der Gruppe gesessen, zu Hause nicht. Soweit ich es beurteilen kann, hat mir die "Struktur" gefehlt, jetzt ist sie da und ich sitze täglich. Oft sind viele Gedanken da, dann übe ich Achtsamkeit auf den Atem. Wenn es ruhiger wird, lasse ich das wieder.

    Bei Dir?

    Ich habe nur bei einem VHS Kurs in Gemeinschaft gesessen. Etwa 10 Mal und nur um mich zu erfahren, ob ich Kritik frei sitzen kann. Ich sitze allein nicht regelmäßig sehr selten länger als 20 Min, seit etwa vierzig Jahren. Zenmässig bin ich also ein Einsiedler, der viel Zeit braucht für Bewegung, um sich zu ernähren.


    Das mit den Gedanken war meine Intention überhaupt zu SitZen. Lernen keine mehr zu haben und Frieden zu finden. Schnell hab ich selbst gelernt das das nicht geht.

    Gedanken sind absolut normal! Friede erscheint, wenn ich über Gedanken beim SitZen nicht mehr nachzudenken und mich nicht in dösen und Halbschlaf ziehen lasse.

    Heute sitze ich einfach mit allen Sinne offen, auch den Augen. Es gibt nicht „schöneres“ die Ganze Umwelt einschließlich meinen Gefühlen, Wahrnehmungen, Absichten und Gedanken zu sein.

    Nicht fordern, nichts verlangen, nicht erreichen wollen, alles ist so da wie es da ist, kein Nachdenken, kein Ergreifen, Wolken ziehen vorbei und ich weiß nicht ob ich eine Wolke bin, zieht irgendwo hin, wie ein Vogel ohne Ziel, ohne Ankommen, ohne einen Gedanken ob ich fliege.


    Kommt Nachdenken, grübeln, dösen, kein Bock auf, achte ich auf die wichtigste Umwelt, den Luftkörper, der mir zeigt, dass ich lebe weil ich atme.

    Mir reicht das. Da ist nicht mal mehr „Frieden“.

    Soko Moringa Roshi:


    Genauso ist es, wenn ihr euch anstrengt, mit der Kraft eures Willens den Geist zu beruhigen. Ihr werdet im Gegenteil nur noch erregter, denn die Anstrengung, etwas zum Stillstand bringen zu wollen, ist gerade Bewegung. Zazen üben, den Geist beruhigen, das ist keine willentliche Selbstkontrolle, sondern ein Sich-Überlassen - sich dem ursprünglichen Wirken des Geistes überlassen -, es ist Entspannung. Deshalb wird Zazen auch Anraku no homon, das Dharmator des Friedens und Glück, genannt.

    Wie sind deine eigenen Erfahrungen mit diesem Zitat?

    Kein Ziel haben ist wie nicht an einen rosa Elefanten denken.

    Einen rosa Elefanten suchen ist irgendwie auch kein Ziel.

    Lol, ja, das bringt es auf den Punkt.


    Trotzdem ist Warners Anliegen absolut legitim. Er muss es den Leuten ja irgendwie beibringen - auch wenn er dabei 'ins Gras' fällt (wie man im alten China zu sagen pflegte).

    Und Warner hat genau die richtigen geschickten Mittel um wenigstens Anstoß zu gehen zu geben. Das sie stolpern ist nicht sein Problem, eher sein Mittel. Von ihm kommt ein: "Willst du da liegen bleiben?" mit viel Mitgefühl.

    Das nennt Dogen wohl: abfallen von Körper und Geist. Da bleibt nur Bewusstsein, nicht von etwas oder so, nur Bewusstsein. Und Bewusstsein ist Körper und Geist.

    Alles ist eins, kein Platz für Gedanken. Und wenn da auch nur ein Gedanke auftaucht, ist Eines sofort wieder Alles. Gedanke, Wort, Begriffe, Meinungen.


    Kein Ziel haben ist wie nicht an einen rosa Elefanten denken.

    Einen rosa Elefanten suchen ist irgendwie auch kein Ziel.


    Wirklichkeit kann ich nicht darstellen, weil es immer die Wirklichkeit meiner Gedankenwelten ist. Geistersurren.

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