Beiträge von Sudhana im Thema „Sutren jenseits des Palikanon“

    Danke für die hilfreichen Ergänzungen. Dazu noch zwei kurze Hinweise.


    1.) Im tibetischen Kanon (bKngjur / Kangyur) bzw. seinen diversen Editionen finden sich kaum Übersetzungen früher Sutras (aus den Āgamas); grob fünf oder sechs Dutzend (die genaue Zahl habe ich nicht präsent). Wenn man sich also für möglichst frühe buddhistische Texte interessiert, ist das eine recht unergiebige Quelle.


    2.) Dabei habe ich die Prajñāpāramitā - Texte (eine äußerst umfangreiche Sammlung) des Kangyur nicht berücksichtigt. Die frühen Prajñāpāramitā - Texte, insbesondere das bereits genannte Aṣṭasāhasrikā, fanden noch Eingang in den (im Original verlorenen) Kanon der Mahāsāṃghika, einer der ältesten buddhistischen Schulen. Die (englische) Übersetzung dieses Textes von Edward Conze ist mE empfehlenswert (ich kenne auch keine andere) und hilfreich beim Verständnis des Bodhisattva - Ideals. Ein wenig auf nonduales Denken muss man sich freilich einlassen können ...

    Da ist vor allem (als umfangreichster) der chinesische Tripitaka zu nennen. Er enthält (in chinesischer Übersetzung natürlich) in der modernen Edition Taishō Daizōkyō die vier Āgamas des nördlichen Kanon (die grob den vier 'großen' Nikāyas des Palikanon entsprechen: der Khuddakanikāya hat keine Entsprechung). Madhyamāgama and Samyuktāgama stammen von den Sarvāstivādin, Dirghāgama and Ekottarāgama entweder (ist mW nicht geklärt) von den Mahāsāṃghika oder den Vibhajyavādin (die vermutlich Vorläufer der Theravadin waren).


    Dazu 627 Mahāyāna Sūtras und 572 Tantras.