Beiträge von Honin im Thema „Nichts gibt es nicht!? Leerheit,Kontemplation,Philosophie“

    Ein Kreislauf der Nahrung, das Essen, das Verdauen und das Ausscheiden, Mischen, Wachsen, Fehler machen, Gutes tun, Böse sein... die ganze Palette ^^

    Absolut! Wir haben ein sehr schönes Sutra dass wir vor dem Essen rezitieren: Gokan no Ge- Die Fünf Betrachtungen

    Die Übersetzungen variieren wahrscheinlich von Sangha zu Sangha:


    Die fünf Betrachtungen

    Wir denken dran, woher diese Nahrung kommt und wieviel Mühe, damit verbunden ist.

    Wir erkennen, die fühlenden Wesen die Leben schenken und überlegen, ob wir ebenbürtig sind.

    Wir realisieren Genügsamkeit, Frieden und einen klaren Geist

    Wir nehmen die Speise als eine heilsame Medizin, dankbar auf.


    HITOTSU NI WA KO NO TASHO O HAKARI KA NO RAISHO O HAKARU.

    FUTATSU NI WA ONOREGA TOKU GYO NO ZEN KETTO HAKATTE KUNI O ZU.

    MITSU NI WA SHIN O FUSEGI TOGA O HANA RU RU KO TO WA

    TONTO O SHU TO SU.

    YOTSU NI WA MASA NI RYOYAKU O KOTO TO SURU WA GYOKO

    O RYO ZEN GA TAMENARI.

    ITSUTSU NI WA JODO NO TAME NO YUE NI IMA KONO JIKI O UKU.

    Dann gibts noch eine stelle im Pali Kanon:

    Als Māra die Nonne Selā fragte, "Wer schuf diesen Körper, woher ist er gekommen und wohin wird er gehen?", gab sie eine Abhandlung über die Ichlosigkeit zur Antwort:


    Diese Gliederpuppe ist nicht selbstgemacht, und

    auch ward dies Übel nicht von einem anderen geformt.

    Durch eine Ursache entstand es;

    durch eine andere Ursache vergeht es.


    Wie ein Samen, der im Feld gesät wurde,

    und durch die Fruchtbarkeit der Erde und durch

    Feuchtigkeit – durch diese beiden wächst,

    So entstehen die fünf Daseinsgruppen, die

    bedingten Dinge, und die sechs Fähigkeiten

    - jedes von ihnen - durch eine Ursache;

    Durch eine andere vergehen sie.


    Die Anatta

    Kommentare aus dem Herzsutra, von Red Pine (hab‘s aus dem englischen übersetzt):


    WÄHREND TIEFEER PRAXIS VON PRAJNAPARAMITA:

    BETRACHTETE DIE FÜNF SKANDHA

    UND SAH, DASS SIE LEER VON SELBST-EXISTENZ WAREN


    Im Grunde genommen stellen die Skandhas fünf Arten, unsere Welt zu betrachten und nach etwas zu suchen, das wir unser Eigen nennen können. Aus diesem Grund betrachtet Avalokiteshvara die Fünf Skandhas als leer von Selbst-Existenz. Wenn wir etwas Reales finden wollen, dann ist dies der Ort, an dem wir es finden werden. Aber ganz gleich, wie oft oder wie

    lange oder wie intensiv wir die skandhas durchsuchen, wir gehen mit leeren Händen. (red pine, heart sutra)


    Conze sagt: "Der erste Schritt zur Weisheit besteht darin, sich die Skandhas vor Augen zu führen. Dies erfordert ein beträchtliches Maß an Wissen, Übung und Geschicklichkeit, aber es ist die unverzichtbare Grundlage für alles was folgt" (Buddhist Wisdom Books, p. 79)


    Selbst" (sva), dessen Existenz (bhava) war in seiner Anwendung allgemeiner als "Ego" (atman) und bezog sich nicht nur auf Wesen, sondern auf jede inhärente Substanz, die als in Zeit oder Raum existierend identifiziert werden konnte als eine dauerhafte oder unabhängige Entität. Aber bei genauer

    Analyse existiert nichts von selbst. Jede gegebene Entität kann nur definiert werden in Bezug auf andere Entitäten in Zeit, Raum oder Geist definiert werden. Und diese wiederum nur in Bezug auf anderen Entitäten definiert werden, und

    und so weiter ad infinitum. Somit existiert nichts für sich selbst- Hier schaut Avalokiteshvara auf die Skandhas und sieht, dass sie leer sind, oder shunya. Das Verb pashyati, bedeutet "sehen" Zur Zeit des Buddha wurde eine Person, die sah, was andere nicht sahen, als pashyaka, oder Seher. Es ist

    wie das Sehen in die Struktur des Universums, aber noch tiefer. Das Sanskrit-Wort shunya bedeutet "hohl". "Leere" oder "Null". Was hohl, leer oder null ist, ist die Existenz. Aber wenn es keine Selbstexistenz gibt, gibt es auch keine Nichtexistenz, die zweitgrößte aller Verblendungen, der Glaube, dass nichts existiert. Leere bedeutet nicht Nichtigkeit. Sie bedeutet einfach die Abwesenheit der irrtümlichen Unterscheidungen, die ein Wesen von einem anderen trennen. Leere ist nicht nichts, sie ist alles, alles auf einmal. Das ist es, was Avalokiteshvara sieht (red pine, heart sutra)---------------------------