Beiträge von pano im Thema „Jesus? Aus der buddhistischen Sicht?“

    Was man zur Ausgangsfrage noch sagen könnte: die ostkirchen (orthodoxe, Kopten, Syrer, etc.) haben ja ein ganz anderes spirituelles Leben als die Protestanten und auch die römisch-katholische Kirche. Ein Stichwort diesbezüglich ist die Theosis, einer spirituellen Übung der Eins-Werdung mit Gott. Das Jesus Gebet stellt eine meditative / kontemplative Praxis dar die durchaus Parallelen zu buddhistischer Praxen aufweist (Mantra). Trotz allem wohnt dem ein dualismus inne den ich so im Buddhismus eher nicht sehe.

    Allgemein gibts zum Thema zu sagen (unvollständige Liste)

    • Nächstenliebe, etc. sind ethische Grundsätze die es auch im Buddhismus gibt
    • Dualismus ist im Christentum angelegt (gut/böse, etc). Buddhisten tendieren zum Monismus (je nach buddh. Schule in anderer Ausprägung)

    Es gibt da einfach auch einen unterschiedlichen Umgang verschiedener Buddhisten. Thích Nhất Hạnh hat gerne parallelen betont (wobei Christen sich da teilweise auch misverstanden fühlten). Am anderen Ende der Skala gibts auch Buddhisten die hyper-kritisch sind..

    Kuriositäten

    Die Frage mit dem Misbrauch der Lehre ist natürlich komplex. Der Fakt dass das Christentum sowohl in Äthiopien tradiert ist als auch im Mittelmeerraum und es nicht fundamental verschiedene Glaubenssysteme sind deutet schon darauf hin dass das Christentum relativ akkurat überliefert wurde bis in die Spätantike. Eine Verfremdung hätte also mehr oder minder direkt stattfinden müssen bevor das Christentum sich ausgebreitet hat.

    Es gibt ja auch noch ein paar Theorien dass es den historischen Jesus so nicht gab, und dafür mehrere Wanderprediger mit dem selben Namen in der Überlieferung verschmolzen sind.