Ich denke, es gibt immer Leute die gierig nach Macht sind. Auch wenn man an der Sache selber nichts ändern kann, gibt es ja Möglichkeiten das zu beschneiden.
So sind viele Jäger und Sammler Gesellschaften sehr egalitär. Sie schaffen das, indem potentielle "große Männer" daran gehindert werden, sich aufzuspielen. Teil in dem sie dafür verspottet und geachtet werden aber auch durch raffinierte Mechanismen. ( In dem z.B nicht den Jäger der Hauptteil der Beute zufällt, sondern dfn Besitzer des Pfeils die regelmäßig getauscht werden)
Ein weitere Mechanismus ist, den Ehrgeiz auf andere Ziele zu richten - es ist ein Unterschied ob man darin konkurriert der blutigste Krieger oder der beste Dichter oder Sportler zu sein.
Und drittens indem man den Machtkampf Regeln unterwirft und ihn ritualusiert und zivilisiert. Duelle statt Blutrache, Wahlkampf statt Bürgerkrieg.
Alle diese Mechanismen sind aber auf einer gesellschaftlichen Ebene. Was eine Religion wie der Buddhismus machen kann, ist einerseits Gier und Hass zu vermindern und andererseits Werte wie Kooperation und Gewaltfreiheit zu verbreiten.
Die Gier nach Macht lässt sich bestimmt immer wieder einschränken, aber dass es ganz weg geht, ist schwer. Bei Pavianen USt das mal passiert:
In seinem Buch "Memoiren eines Primaten" untersuchte Sapolsky die Aktivitäten und den Lebensstil der Waldhorde ( von Pavianen) , um den Zusammenhang zwischen Stress und Krankheit zu erforschen.
In typischer Pavianmanier verhielten sich die Männchen schlecht, indem sie entweder mit ranghöheren Männchen um die Vorherrschaft kämpften oder sich blutige Kämpfe mit rangniedrigeren Männchen lieferten, die oft versuchten, den obersten Pavian zu stürzen, indem sie zaghafte Bündnisse mit anderen Untergebenen eingingen. Weibchen wurden oft belästigt und angegriffen. Innerartliche Fehden waren an der Tagesordnung.
Durch eine herzzerreißende Wendung des Schicksals wurden die aggressivsten Männchen der Waldtruppe ausgerottet. Die Männchen, die in einer offenen Müllgrube neben einer Touristenunterkunft auf Nahrungssuche gegangen waren, hatten sich mit Rindertuberkulose angesteckt, und die meisten starben zwischen 1983 und 1986. Durch ihren Tod änderte sich die geschlechtliche Zusammensetzung der Horde drastisch, da sich das Verhältnis von Weibchen zu Männchen mehr als verdoppelte. 1986 hatte sich auch das Verhalten der Horde erheblich verändert; die Männchen waren deutlich weniger aggressiv.
Während die "machgierigen" dominanten Pavianen Männchen die vermeidlichen Leckerbissen von der Touristen-Müllkippe abbekamen und daran starben, blieben nur die schüchternen Softies und die Weibchen zurück. Und auch wenn es sich später wieder normalisierte, änderte sich dadurch die Kultur in Richtung "netter".