Das sehe ich auch so, aber leider fristet die Ethik m.E. vielfach eher ein Schattendasein bei Buddhisten, welche den Fokus mehr auf die zwei anderen Glieder des edlen achtfachen Pfades - Weisheit und Sammlung/Versenkung - richten, vermutlich, weil diese näher mit "Erleuchtung" in Verbindung gebracht werden.
Aber was wäre ein Erleuchteter, ein "Buddha", ohne Liebene Güte (Metta) und Mitgefühl (Karuna)? Ein zwar friedlich in sich ruhender, aber kalter Mensch, ohne Ausstrahlung?
Jagd ist ein Thema, was mich sehr beschäftigt, weil ich mehrere Jäger persönlich kenne, u.a. einen meiner ehemaligen Ärzte. Er hat sogar eine Jagdtrophäe (Hirschgeweih) an der Wand des Sprechzimmers angebracht, offenbar aus Stolz über den Jagderfolg. ...
Mein Großvater war Jäger und da hingen mehrere Geweihe an der Wand, er hatte auch einen Fischteich und sein Kumpel wollte mir das Fischen beibringen als ich ein Kind war. Ich erinnere mich noch wie er mich verächtlich ansah als ich es nicht fertigbrachte Würmer auf Angelhaken aufzuspießen.
Mittlerweile habe ich gelernt dass es rechte Gesinnung ist auch gegen Täter aller Art keinen Hass zu entwickeln sondern sie in das Wohlwollen und Mitgefühl für alle Wesen bedingungslos mit einzuschließen. Mir erscheint das ebenfalls ein wesentlicher Aspekt in der Lehre des Buddha und der Praxis des achtfachen Pfades zu sein.