Beiträge von mukti im Thema „Fleischkonsum und Buddhismus“

    Das sehe ich auch so, aber leider fristet die Ethik m.E. vielfach eher ein Schattendasein bei Buddhisten, welche den Fokus mehr auf die zwei anderen Glieder des edlen achtfachen Pfades - Weisheit und Sammlung/Versenkung - richten, vermutlich, weil diese näher mit "Erleuchtung" in Verbindung gebracht werden.


    Aber was wäre ein Erleuchteter, ein "Buddha", ohne Liebene Güte (Metta) und Mitgefühl (Karuna)? Ein zwar friedlich in sich ruhender, aber kalter Mensch, ohne Ausstrahlung?


    Jagd ist ein Thema, was mich sehr beschäftigt, weil ich mehrere Jäger persönlich kenne, u.a. einen meiner ehemaligen Ärzte. Er hat sogar eine Jagdtrophäe (Hirschgeweih) an der Wand des Sprechzimmers angebracht, offenbar aus Stolz über den Jagderfolg. ...

    Mein Großvater war Jäger und da hingen mehrere Geweihe an der Wand, er hatte auch einen Fischteich und sein Kumpel wollte mir das Fischen beibringen als ich ein Kind war. Ich erinnere mich noch wie er mich verächtlich ansah als ich es nicht fertigbrachte Würmer auf Angelhaken aufzuspießen.


    Mittlerweile habe ich gelernt dass es rechte Gesinnung ist auch gegen Täter aller Art keinen Hass zu entwickeln sondern sie in das Wohlwollen und Mitgefühl für alle Wesen bedingungslos mit einzuschließen. Mir erscheint das ebenfalls ein wesentlicher Aspekt in der Lehre des Buddha und der Praxis des achtfachen Pfades zu sein.

    Es erwächst glaube ich weniger aus einer Idee des Schutzes von Natur und Umwelt, sondern als eine Distanzierung von einer von Gewalt und Dumpfheit durchzugeben Welt. ( "red in tooth and claw" wie Tennyson sagte) aus der man sich herauszieht. Man möchte an der Gewalt an dem Schaden nicht teilhaben um sich nicht drin zu verstricken.

    Ja es ist doch vor allem eine Frage der Ethik. Mir fällt da immer ein Spruch ein den ich von einem Hinduisten gehört habe: "Es ist nicht menschlich, zur Befriedigung des Gaumens riesige Schlachthäuser zu unterhalten". Es ist auch schlecht mit der buddhistischen Gesinnung "Mögen alle Wesen glücklich sein" vereinbar. Tiere umbringen und allen Wesen Wohlwollen und Mitgefühl entgegenbringen passt nicht zusammen.


    Ich bin froh dass ich seit 46 Jahren kein Fleisch esse. Zum Glück schmeckt es mir gar nicht und es hat mir schon in der Kindheit davor gegraust. Hirn mit Ei, Leber, gefüllte Gedärme, Blut, einfach nur ekelhaft.

    Die Tiere tun mir unendlich leid, ein Schlachthof ist die Hölle und die Menschen sind die Teufel darin. Und die Abgründe des Jadgsports, aus dem Hinterhalt unschuldige und wehrlose Tiere erschießen, wie kann man nur daran eine Freude haben - "gar lustig ist die Jägerei". Wie verhärtet und eiskalt kann doch das Herz des Menschen sein wenn er seinen Genuss über alles stellt und andere Wesen vor allem deshalb schätzt weil sie ihm ein Wohlgefühl verschaffen, und wenn er dafür ihr Leben nehmen muss.

    Da fällt mir eine indische Geschichte ein.


    Eines Tages möchte ein Haushälter dass ein Huhn auf den Mittagstisch kommt, also weist er seinen Diener an ein Huhn zu schlachten. Weil das aber in dieser Gegend nicht üblich war sollte er es heimlich tun, wo ihn niemand sehen kann. Der Diener geht also mit dem Huhn fort um so einen Ort zu suchen.

    Nach langer Zeit kommt er mit dem lebenden Huhn wieder zurück. Der Haushälter ist verärgert: "Wieso hast du denn nicht getan was ich dir aufgetragen habe?" "Herr, ich konnte mich nirgends verstecken. Wohin ich auch gehe, das Huhn sieht mich".

    Fleisch und Fisch esse ich nicht, das sind Lebewesen mit Gefühlen und einem Verstand der nicht so weit entwickelt ist wie bei uns Menschen. Solange es für mein Überleben nicht notwendig ist werde ich sie nicht aufessen, was auch immer irgendjemand dagegen sagen mag.