Beiträge von Helmut im Thema „Sind die klassischen Texte insgesamt für jeden Buddhisten verbindlich?“

    Sollte ich diese geschichtlcihe Entwiklung und die auch so wie kulturelle Anpassung so interpretieren, dass es überhaupt keinen Buddhismus gibt? Nur so wie Sammelsurium unter einem "Aufkleber": "der Buddhimus" :?: Hm? :?

    Dass es deshalb „keinen Buddhismus gibt“ sagt wer? Ich wundere mich immer wieder, zu welchen haarsträubenden Schlüssen so mancher gelangt, wenn wir uns den alten Texten mal anders nähern. Kein Wunder, dass dann Widerstand entsteht. Der ist dann wohl nicht in der Sache selbst begründet.

    Die Aussage von Igor07 , die du hier zitierst, bezieht sich doch auf das Zitat aus K. Schmidts Schrift, das im Beitrag #154 vor dieser Aussage von Igor steht. Und was K.Schmidt in diesem Zitat über das Vajrayana sagt, dokumentiert nur sein Nichtwissen.

    Noch einmal zurück zum Titel dieses Themas. Was heißt denn, sind alle klassischen Texte für jeden Buddhisten verbindlich? Mich stört das Wort verbindlich. Was heißt denn verbindlich?


    Ich betrachte die vielen überlieferten Lehrreden Buddha Sakyamuni für wertvoll; egal ob sie im Pali- oder Sanskritkanon überliefert sind. Es gibt keine Lehrrede, die wertlos ist und die Lehrreden stehen auch nicht im Widerspruch zueinander.


    Sicher haben die vielen überlieferten Lehrreden nicht alle die gleiche Bedeutung für mich. Welche Bedeutung sie für mich haben hängt ja von meinem eigenen spirituellen Entwicklungsstand ab.


    Mit den Lehrreden, die ich bereits verstanden habe, werde ich mich immer wieder beschäftigen, denn jedes Mal erfasse ich etwas Neues auch in einer bereits verstandenen Lehrrede.


    Die Lehrreden, die nicht meinem jetzigen Entwicklungsstand entsprechen, kann ich ja erst einmal beiseite legen ohne sie abzuwerten. Es wird einen Zeitpunkt geben zu dem ich mich spirituell so weit entwickelt habe, dass sie eine wirkliche Bedeutung für mich haben werden.

    Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden‘, dann o Kalamer, möget ihr sie aufgeben.“ Das gilt für mich auch und gerade für die klassischen Texte, die eben NICHT autoritatives Buddhawort sind, sondern Ausdruck des Glaubens und des Erkenntnisstands der Väter, dem ich mich anschließen kann oder auch nicht.

    1. Warum sind die überlieferten Lehrreden Buddha Sakyamunis kein autoratives Buddhawort, sondern nur ein Ausdruck des Glaubens?
    2. Warum glaubst du denn, dass wir heute besseres Wissen über die Themen, die Buddha Sakyamuni gelehrt hat, besitzen?

    Was macht man mit diesen Texten, die so einen Schmarrn vertreten?

    1. Man legt sein Vorurteil, dass sie einen Scharrn sind, mal für längere Zeit beiseite.
    2. Man studiert unvoreingenommen die Lehrrede, um die Intention Buddha Sakyamuni zu erfassen und zu verstehen.
    3. Es ist hilfreich, weitere Lehrreden Buddha Sakyamuni dafür heran zu ziehen. Allein in den Lehrreden des Majjhima Nikaya behandelt Buddha Sakyamuni in 30 von den 150 Suttas das Thema Kamma.