Beiträge von Helgo im Thema „Alter - im Buddhismus“

    Habe gerade eine Buchbesprechung gelesen, die mir wertvoll schien, auch aus buddhistischer Sicht betrachtet zu werden; mir scheint es tauchen eine Anzahl von Themen/Gedanken auf, die auch uns hier bei der Behandlung der Frage Alter/Sterben und buddhistische Herangehensweise anregen könnten. Also - obwohl es kein Artikel aus buddh. Sicht (oder auch nur aus religiöser) ist - - hier der link: "Rauhnächte" (Arno Luik): Buchbeschreibung im Overton-Magazin .


    Mir macht diese Besprechung sogar Lust, mit dem Autor Arno Luik ein Interview mit ein bißchen expliziter Betrachtung aus buddh. Sichtweise zu führen .... (bin aber leider nicht mehr so flexibel/mobil wie früher, daher wird das wohl nix meinerseits.)

    ... Die Pali-Patienten ...

    ehmm - meinst du "Palliativ"-Patienten? Oder arbeitest du in einem buddhistischen Hospiz, sodaß "Pali"- Patienten eine sinnvolle Bezeichnung sein könnte? Aber *das* kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen...

    Liebe(r) mukti -


    wa meinst du denn jetzt damit:

    Meistens richten sie sich wohl nicht auf die Loslösung sondern auf irgendeinen Ersatz

    ?

    Wünsche, die sich auf eine Loslösung richten? Hmm...


    Beispiel was ich meine: Dinge haben wollen, Erlebnisse "haben" wollen, sozialen Status/soziale Rolle haben wollen, materielle Resourcen haben wollen, Dinge lernen und/oder schaffen wollen ... verliebt sein und jemand anders körperlich und/oder seelisch begehren ... das sind eher Wünsche die "wohl nicht auf Loslösung" von irgendwas gerichtet sind und stattdessen Energieen mobilisieren, die Ziele des jeweiligen "Wunsches" zu erreichen.


    Eine meiner Alterungserfahrungen in Bezug auf Wünsche ist, daß die Intensität vieler Wünsche und deren Energieentfaltung nachläßt, und deswegen -z.B. - der Verlust der Fähigkeit einen hohen Berg zu besteigen mit dem Nachlassen des Wunsches danach synchron geht und in diesem Beispiel/Fall keinen großen Konflikt/Streß und damit Griesgram erzeugt (in manchen Dingen sogar im Gegenteil).


    Hier ist auch nicht Suche nach Ersatz im Vordergrund: das Wünschen selbst läßt nach - wie eine abbrennende Kerze, oder wie eine Taschenlampe, deren Batterie nachläßt...


    Aber vielleicht ist so etwas in deiner Lebenserfahrung oder buddhistischen Richtung nicht wirklich eine einfache Vorstellung? (möchte nicht unfreundlich klingen mit dem oben gesagten)

    Es lassen sich halt die Wünsche immer weniger erfüllen je älter man wird. Wenn das Leben darauf ausgerichtet war die Triebe zu befriedigen und dann geht das nicht mehr, wird man nur ein alter Grieskram.

    Hmm, das wird m.Mn. meist zu wenig beachtet: nicht nur die Fähigkeiten "bunte Dinge zu tun" aka "Wünsche befriedigen" lassen nach - sondern überhaupt die Intensität, die Art der Wünsche läßt nach (oder verschiebt sich). Schön, wenn das synchron geht! Dann ist alt-werden, sterben wie Einschlafen nach einem freudvollen (oder leidvollen) Tag. "Griesgramigkeit" würde ich mal sagen, kommt dann, wenn das asynchron läuft - durch Krankheit, Unfälle etc. Habe einige Beispiele in meinem engeren Kreis, bei denen man die Variationsbreite hierin gut beobachten und interpretieren kann ...