Ganz ♥ lichen Dank für die Zitate und den Song, Anna
Beiträge von Monika im Thema „"Eure Kinder sind nicht eure Kinder..." ? - Eltern-Kind-Beziehungen im Buddhismus“
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Entschuldigt, dass ich das so selbstmitleidig zum Ausdruck bringe, es ist das erste Mal ... und hoffentlich das letzte. Es war meine größte Verletzung in meinem Leben.
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Liebe Monika,
du hast recht, beim "Sezieren" wird viel gefunden, auch, was man vielleicht nie gesucht, sondern - mehr oder weniger bewusst - "begraben" hatte.
Des weiteren ist es fraglich, ob dann immer die richtigen Schlüsse (auch vom Therapeuten) gezogen werden....Wenn man seelisch leidet, sucht man nach den Gründen dafür und nach der Entscheidung, eine Psychotherapie zu beginnen, wird dort, in der Regel, zuerst nach der eigenen Kindheit gefragt.
Ich war 39 Jahre alt bei meiner ersten Therapie (tiefenpsychologisch- fundierte Th.) und meine Mutter in einer Sitzung mit anwesend, weil ich es mir wünschte und die Therapeutin sowie meine Mutter einverstanden waren.
Was ich auch erst spät - durch eigene Erfahrung! - begriff, ist, wie schmerzhaft und kränkend es für eine Mutter sein kann, wenn die eigene Tochter (womöglich noch unterstützt von einer "Fachfrau"/einem "Fachmann") die ganze Erziehungsarbeit und/oder, noch schlimmer, die "MUTTERLIEBE", infrage stellt.
Meine Mutter und ich sind nun - endlich - miteinander im Reinen, ich habe verstanden, dass sie - aufgrund IHRER Kindheitserfahrungen und ihrer Persönlichkeitsstruktur - nicht anders sein konnte, als sie war....
Ja, das schmerzhafteste war damals für mich, dass nicht erkannt wurde, welche Anstrengungen und welchen Kampf es mich gekostet hat, für mein Kind in jeder Beziehung da zu sein. Ich war voll berufstätig, wollte nicht, dass sie in irgendeiner Weise anderen Kindern nachsteht, hatte immer gute Bildung im Blick, war immer bereit zu lernen und hab oft am Tag geguckt, was ich ihr Schönes mitbringen kann, ging mit ihr jede Woche schwimmen, brachte sie zum Turnen, spielte mit ihr Memorie - und habe sie gern geknuddelt und ihr abends Geschichten vorgelesen. Ich habe sie sehr geliebt und liebe sie noch immer sehr.
Aber natürlich habe ich Fehler gemacht. Ich hatte Sehnsucht nach sexueller Erfüllung, Liebe und einer heilen Familie, die mich sogar nach Kanada verschlugen. Meine Tochter wurde immer wieder aus ihrem gewohnten Umfeld und von Freunden gezogen. Das würde ich heute anders machen.
Durch den Dharma habe ich sofort erkannt, dass diese Triebe großen Schaden anrichten können.
Deshalb kann ich mein Kind verstehen. Zu meinem Glück versteht sie mich heute auch. Sie sagte mal "Du warst ja noch so jung"
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Danke Amdap, Deine Erfahrungen (Kalender fällt runter
) und Schlussfolgerungen decken sich mit meinen.
Monika
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Naja Anna, meine Tochter war schon 40 und Ärztin. Da konnte ich schlecht bei dem Gespräch dabeisein.
Das witzige ist, dass sie in ihrer Jugend bis zur Ausbildung als Schmerztherapeutin meine "Erziehung" so gut fand, dass sie sagte "so würde ich das auch machen".
Erst durch die Ausbildung und die Probleme der Patienten sah sie Parallelen zu sich und wollte das erforschen.
Fazit: Erst durch das Sezieren wird ein Stein ins Rollen gebracht, selbst wenn das Schwachsinn ist.
Sind wir krank, weil wir unser Verhalten für krank halten, z.B. weil wir empfindsamer sind.
Oder sind wir sogar krank, nur weil wir resilent sind, oder sogar sehr gesund
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Anna, ich denke inzwischen ganz anders über die Wahrnehmung der Kinder gegenüber den Eltern.
Natürlich gibt es vernachlässigende und unfähige Eltern, ich denke jedoch, dass die Mehrzahl ihre Verantwortung ernstnehmen und mit Liebe und Wohlwollen ihre Kinder großziehen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Erinnerung an die Kindheit, einzelne Erlebnisse etc. völlig verdreht werden.
Hinzu kommt die Verblendung mancher Therapeuten.
Die Therapeutin meiner Tochter behauptete doch glatt, ohne mich zu kennen, dass ich ja zur Generation derer gehörte, die antiautoritäre Erziehung propagierte. Dabei gehörte gerade ich zu denen, die strenger waren und konsequenter als meine eigenen Eltern.
Ich hätte meiner Tochter keinen Halt gegeben.
Zum Glück hat meine Tochter inzwischen ihre Sicht darüber geändert. Sie sagte vor einiger Zeit, ich hätte sie immer unterstützt und war immer für sie da.
Ich kann das Gejaule von manchen nicht mehr hören.
und wieder werden worte des dhamma falsch verortet ....
Wie meinst Du das jianwang?
Ich verstehe das so, dass wir grundsätzlich dankbar sein sollten, dass sie uns das Leben geschenkt haben und viele Opfer brachten, damit wir geschützt und gesund aufwachsen können, sogar so gut, um den dhamma zu erkennen.
Oder?
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So meine ich das auch, aber das Verstehen meiner Mutter, die eine gute war, zu quaken haben Kinder meist immer was egal wie gut sie war, hat meine pubertären Anwandlungen ausgelöscht.
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Danke Anna,
mit meiner Tochter ging es mir genauso. Wir haben sehr unterschiedliche Erinnerungen
Das ist eigentlich auch klar, denn es waren unterschiedliche Bewusstseine, ein kindliches mit Forderungen und ein mütterliches mit Liebe. Ein Kind liebt seine Mutter nicht unbedingt, sondern braucht sie. Sie gucken beide aus und in verschiedene Richtungen.
Natürlich gibt's da Ausnahmen. Erst später kommen beim erwachsenen Kind die Liebe und Mitgefühl sowie Verstehen hinzu. Am besten vermutlich, wenn es dann selbst Erfahrung als Mutter hat.
Durch die Lehre und erarbeiteten psychologisches Wissen konnte ich die Vorwürfe und Anklagen aushalten, wirklich anhören und mit ihr gemeinsam verarbeiten.
Das führte vorallem auch zur Reflektion gegenüber meiner vor 40 Jahren verstorbenen Mutter.
Im Ergebnis sehe ich darin Karma. Deshalb nehme ich es schmerzfrei an.
PS: hinzufügen möchte ich noch, dass meine Tochter nicht so verletzend mit mir umging wie ich mit meiner Mutter. Deshalb konnte ich wohlwollend mit ihren "Ungerechtigkeiten" umgehen, aber gleichzeitig große Reue meiner Mutter gegenüber empfinden. Leider konnte ich es ihr nicht mehr zeigen. Aber das sehe ich eben als Karma.
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Anna, meine Schwestern wären jetzt bereits über 100 Jahre alt, meine ältesten Brüder auch, der jüngste wird 82. Wie sollte es anders sein. Es muss nicht leidtun.
Aber der Verlust meines Mannes ist groß. Aber wie Du schreibst: ohne die Lehre Buddhas ...
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Warum quält Dich die Frage, Anna?
Wer weiß, was dann noch wichtig ist.
Wir sind immer allein, auch mit Kindern.
Und Einzelkind? Das bin ich inzwischen auch, alle Geschwister tot oder dement.
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Fazit, Buddha war egoistisch, denn sein Ziel war es: keine Wiedergeburt, also auch keine Kinder.
Wer also Buddhas Weg folgt, muss hochgradig egoistisch sein, sonst ist es nicht erreichbar.
Zuerst denke ich an meine Leidensbefreiung und erst dann an andere.
Ich würde kein Kind mehr in die Welt schicken, weil es auch ohne Klimawandel, Kriege etc. schon schwer genug ist, Gier, Hass und Verblendung zum Verlöschen zu bringen, wieviel mehr mit all der Scheisse auf der Welt.
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Meine Tochter wird nächste Woche 52. Ich habe nie bereut, sie "bekommen" zu haben, denn ich habe viel gelernt durch sie, was nicht gelernt und verstanden werden kann, ohne diese "Fessel".
Bis heute lerne ich von ihr, denn - so glaube ich - niemand ist so schonungslos wie eine Tochter.
Ich kann Deinem Beitrag nichts weiter hinzuzufügen, denn so sehe ich das auch.
Das einzige, was ich heute anders sehe: ich und inzwischen auch meine Tochter sind froh, kein weiteres Kind/Enkelkind in die Welt gesetzt zu haben. Wer heute noch glaubt, sie würde durch Bodhisattvas gerettet, ist verblendet.