Beiträge von Helmut im Thema „Woran erkennt man spirituellen Fortschritt?“

    Befreiung aus Samsara ist gegeben, wenn wir die dritte edle Wahrheit verwirklicht haben. Wenn wir sie verwirklicht haben, dann gibt es nichts mehr zu verwirklichen wie Buddha Sakyamuni gelehrt hat (s. SN 56.11 oder MN 9).


    Buddha Sakyamuni hat aber aufgezeigt, dass die Verwirklichung der Beendigung durch einen Prozess erfolgt. Man erlangt eben die Befreiung aus Samsara nicht so wie man einen Lichtschalter umlegt, damit es hell wird.


    Buddha Sakyamuni hat ja diesen Prozess so beschrieben, dass man sich im Dharma schulen muss, um die Stufe des Stromeintritts zu verwirklichen, dann muss man die Stufen des Einmal-Wiederkehrers und des Nichtmehr-Wiederkehrers verwirklichen, um dann zu einem Arhat zu werden.


    Indem man sich auf diesen vier Stufen der Heiligkeit übt, kann man eben selbst erkennen, auf welcher Stufe man sich befindet und was noch vor einem liegt, bevor man ein Arhat geworden ist und somit dann die dritte edle Wahrheit verwirklicht hat. In dem Kontext kann durchaus von spirituellem Fortschritt sprechen. Es ist eben ein Unterschied, ob ich mich erst auf der ersten Stufe der Heiligkeit befinde oder schon auf der dritten.

    Ich sage in verständlicher Sprache, dass es wohltuende und guttuende Beschäftigung und Vereinnahmung von Körper und Verstand gibt. Sport ist gesund - ganz einfach. Gehirntraining auch.

    Man kann das eigene Gehirn auch dadurch trainieren, dass man kriminelle Taten plant und durchführt. Das ist dann ganz gewiss kein heilsames Gehirntraining.


    Gehirntraining ist also nicht per se gesund oder heilsam. Ob es gesund oder heilsam ist, hängt eben von der Motivation ab, die dem Gehirntraining zugrunde liegt.

    So lange wir den Stromeintritt noch nicht verwirklicht haben, können wir diese Wurzelleidenschaften ja nur schwächen, reduzieren, aber nicht überwinden, nicht aufgeben.

    Hi, Helmut . Fest zu stellen , wann man in den Stromeintritt (schon) gelangt hatte, ist nichts möglich. So, wenigstens die Meinung von Frau Anders-Debes. ( der Buddhistische Seminar).

    Das sehe ich anders. Man kann sehr wohl feststellen, ob man eine unmittelbare, nicht-begriffliche Einsicht in die Selbstlosigkeit der Person erlangt hat oder nicht. Das erste Mal erlangt man sie in der Meditation. Aber auch wenn man die Meditation dann verlässt, geht diese unmittelbare. nicht-begriffliche Einsicht nicht verloren. So weiß man dann schon, dass man den Stromeintritt verwirklicht hat, denn er geht ja auch mit grundlegenden Veränderungen des eigenen Bewusstseinskontinuum einher, die man ja selber erlebt.

    Auf dem Pfad zur Arhatschaft bzw. Buddhaschaft kommen wir natürlich nur schrittweise voran; so wie auch jeder Lern- und Entwicklungsprozess ein schrittweiser Prozess ist.


    Wie weit man auf dem Pfad schon gekommen ist, kann auch daran feststellen, in welchem Ausmaß noch die sechs Wurzelleidenschaften in unserem Bewusstseinskontinuum gegeben sind.


    So lange wir den Stromeintritt noch nicht verwirklicht haben, können wir diese Wurzelleidenschaften ja nur schwächen, reduzieren, aber nicht überwinden, nicht aufgeben.


    Erst mit dem Stromeintritt beginnt man, die Leidenschaften nach und nach zu überwinden. Sobald man in den Pfad des Einmalwiederkehrers eingetreten ist, hat man noch nicht alle Leidenschaften aufgegeben, aber man hat den leidenschaftsverbundenen Zweifel aufgegeben. Von den Leidenschaften, die Ansichten sind, hat man die verkehrte Ansicht; die Ansicht, die verblendete Ansichten für die besten hält; die Ansicht, die ungeeignete Formen von Ethik und Übung für die besten hält, aufgegeben.


    Aber die Leidenschaften Begierde, Wut, Stolz und Unwissenheit sind noch nicht aufgegeben worden. Auch zwei Leidenschaften, die Ansichten sind, sind noch nicht aufgegeben: die Ansicht, die die vergänglichen Skandhas für ein wahrhaftes Ich und Mein hält, und die Ansicht, die an Extremen festhält.


    So kann man bei sich selber in der Meditation überprüfen wie weit man sich auf dem Pfad entwickelt hat und was noch zu realisieren ist