Alles anzeigenDas einzig veränderbare scheint man selbst zu sein. Ich habe keinen Einfluss auf globale Ereignisse, wie Corona, Krieg und deren Auswirkung, Veränderungen der Gesellschaft.
Mein Handlungsspielraum ist so beschränkt, dass es schwer fällt sich all diesen Informationen zu stellen ohne durchzudrehen, weil wenn man ein wenig Hirn hat die Muster durchschaut.
Viele Themen, die in den letzten Monaten durch unsere Medien gingen sind reine Ablenkungsmanöver von den wirklichen Problemen der Menschen, nämlich, dass viele sich ihre grundexistentiellen Bedürfnisse nicht mehr leisten können und da rede ich nicht von Urlaub sondern von Wohnen, Essen, Kinderarmut ist ein großes Thema.
Ich arbeite selbst im Sozialbereich und sehe die Entwicklung und es ist korrekt der Mehrheit der Menschen geht es "zu" gut.
Ich bin schon gespannt, wie das mit den Preisen weitergeht, weil eine Inflation ist ja etwas was immer im Vergleich mit dem Vorjahr berechnet wird und ich habe das Gefühl, dass die existentiellen Dinge wie Nahrungsmittel nicht um 15% stiegen sondern teils um über 100% und wie soll das bitte weitergehen.
Die Lohnabschlüsse im Herbst werden spannend, weil wie sollen Unternehmen eine annähernd faire Lohngestaltung beschließen mit den Arbeitnehmern, wenn ihre Umsätze dramatisch eingebrochen sind. Da verstehe ich auch die Gegenseite. Andererseits wird es weiterhin teuer bleiben und möglicherweise noch teurer.
Das geht sich für Viele nicht mehr aus und da bin ich wieder bei den existentiellen Dingen, wenn Familien ihre Wohnungen und Häuser verlieren, nicht genug Essen mehr kaufen können und ihre Fixkosten nicht mehr bedienen können.
Mich ärgern auch die kleinen Betrügereien wie die Mogelpackungen im Handel. Gestern suche ich das Waschmittel, was ich seit Jahren kaufe, ich denke gibt es nicht mehr zum Verkauf, dann die Verkäuferin gefragt, es ist eine andere Verpackung. Zu Hause vergleiche ich mit dem alten Waschmittel und sehe statt 2,5 Liter 2,25 Liter, aber 4 Euro teurer. Das mögen Nichtigkeiten sein, aber für mich eine Form von Betrug, wenn sie das schon machen sollen sich auch den Mut haben und es sagen, aber nicht die Menschen täuschen.
Ich finde es gut, dass sich die Welt verändert hin zu einer multipolaren Weltordnung, wo jetzt auch Länder im Idealfall eine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse für ihre Bevölkerung bekommen. Zumindest auf längere Sicht besteht die Hoffnung.
Buddhist zu sein heißt nicht alles mit Gleichmut zu ertragen und wegzuschauen. Die Berichterstattung unserer Medien sehe ich mehr als kritisch, als ob die Welt nur aus Europa und den USA bestehen würde. Es gibt noch 8 Mrd. andere Menschen, die auch Rechte haben auf ein gutes oder besseres Leben.
Lieber Tim,
ja klar, es ist ärgerlich, wenn hier der Lebensstandard für viele Menschen stark sinkt. Gerade bei Lebensmitteln und bei allgemein notwendigen Bedarfsgütern stiegen die Preise weit über den von offizieller Seite postulierten Inflationswert.
Ich persönlich gehe damit so um:
Zunächst einmal betrachte ich die Wohlstandsentwicklung von hier im Laufe der letzten hundert oder zweihundert Jahre. Ich denke mir: Was würde wohl jemand von damals sagen, wenn er mit Hilfe einer Zeitmaschine zu uns in die Zukunft gereist wäre. Wie würde er staunen darüber, dass nicht mehr den ganzen Tag von früh bis spät gearbeitet werden muss, nur um sich ein Brot für die Famile leisten zu können. Oder, dass jeder hier Anspruch auf Behandlung im Krankheitsfall hat. Oder dass jeder die Möglichkeit hat, ordentliche Kleidung zu haben. Früher sind die Leute zum Teil in verschlissener Kleidung rumgelaufen. Weil sich z.B. die Arbeiter der Bekleidungsindustrie nicht mal die von ihnen hergestellten Sachen leisten konnten, im Frühkapitalismus. Oder die Umwelt. Früher rauchte es aus vielen Schloten giftige Luft hier in D.
Wenn ich mir dann das Obige zu Augen führe und gleichzeitig weiß, dass es in weiten Teilen der Welt noch immer so ähnlich zu geht wie im Manchester-Kapitalismus, dann relativiert sich das Gefühl meiner Armut doch erheblich. Ich jedenfalls, für mich selbst, betrachte mich trotz allen Missständen, die hier vorhanden sind, als wohlhabend.
Und was 'unsere Leit-Medien' betrifft, also welche Dinge da postuliert werden und welche nicht, und welche tendenziöse Berichterstattung da gemacht wird, so handhabe ich es so:
Zunächst mal sind es nicht 'meine' Medien. Ich muss sie nicht konsumieren, schon gar nicht, mich von ihnen leiten lassen.
Ich meine dazu: Wenn die Leute so blöd sind, für so was noch Geld auszugeben, dann ist das nicht mein Problem. Bei den Öffentlich-Rechtlichen ist es leider so, dass jeder gezwungen wird, den Rundfunkbeitrag zu zahlen. Egal, ob er diese Inhalte nutzt oder nicht. Ich zahle den Beitrag, aber ich sehe trotzdem nicht fern oder höre Radio.