Beiträge von Samadhi1876 im Thema „Meditation zur Gewohnheit geworden“

    Wenn ich auch etwas zu dem „Nichts“ anmerken darf:


    Da ist immer etwas…


    Auch dunkle Materie die bisher noch nicht erforscht werden kann und die das Universum und auch die Planeten wie eine zähe Masse trägt.


    Physiker wissen mittlerweile das es keinen festen Zustand gibt:

    Alles ist nur temporär für eine unbestimmte Zeit und im Grunde immer nur für einen winzigen Bruchteil der „Zeit“ messbar und somit nur ganz kurz „statisch“. Es gibt in dem Sinne auch keine kleinsten Teilchen.


    Darum ändert sich ja auch alles beständig.

    Sonst könnten wir selbst ja auch nicht wachsen oder Blumen blühen. Und keine Vögel in der Luft fliegen.


    Die Erde wird es irgend wann auch nicht mehr in der Form geben.


    Das würde ich dann eher als „Leerheit“ bezeichnen da zwar etwas immer Da ist in den verschiedensten Formen und Farben aber letztendlich nicht wirklich dauerhaft existent ist:


    Das Einzige was dauerhaft existent ist ist das Universum an sich, das wir aber auf Grund unseres kleinen Gehirns das nur Anfang und Ende kennt auch nie mit unserem Verstand ganz beschreiben können:


    Versuch Dir mal vorzustellen wo das Universum zu Ende ist…

    Das funktioniert nicht.

    Und wenn Du behauptest, das Universum „lebt im Nichts“, dann würde ich Dich fragen wo dieses Nichts beginnt und endet oder „wer“ das erschaffen hat.


    Das Universum ist eine Mysterium und wird es für den Menschen auch bleiben:


    Ameisen wissen wahrscheinlich auch nicht das es Menschen gibt obwohl sie manchmal von ihnen platt getreten werden.


    Es macht auch gar keinen Sinn das begreifen und verstehen zu wollen: denn wir können immer nur in diesem einen neuen Augenblick leben und etwas tun:


    Als ich das angefangen bin zu schreiben ist schon wieder vorbei.

    Und was ich in einer Stunde genau machen und genau tun werde weiß ich auch nicht. Höchstens ungefähr. Vielleicht möchte ich einen Tee trinken. Aber vielleicht ist der Wasserkocher auch defekt.


    Unsere Gehirn neigt zum Schwarz weiß denken, weil es dadurch für sich einfacher ist mit etwas umzugehen das in Wahrheit 99 verschiedene Aspekte hat und man sonst auch nicht zu einer Entscheidungsfindung kommen würde, weil es zu viele Aspekte sind die wir in der Lage sind gleichzeitig zu verarbeiten.


    Jeder Mensch nimmt deshalb auch eine Sache nie genauso wahr wie ein anderer.


    Unser Gehirn filtert auch eine Unmenge an Sinneseindrücken automatisch heraus weil wir sonst mit der Flut an Informationen geistig zusammen brechen würden.


    Es reicht doch auch völlig aus im Hier und jetzt zu sein.

    Zu wissen, das man in dem Moment gar nicht woanders sein kann und auch nicht „woanders sein muss“.


    Zu wissen wie man sich die Schuhe bindet und Reis kocht.

    Und das sich alles nur beständig ändert und man selbst kaum Einfluss darauf hat.


    Im HerzSutra heißt es ja auch:

    Form ist Leere

    Leere ist Form

    Form ist identisch mit Leere

    Leere ist identisch mit Form


    Da werden zwei Dinge beschrieben, Form und Leere, die beide auch nie unabhängig voneinander existieren (können).


    Natürlich gibt es davon abgesehen auch noch das Ego:

    Das gerne begehrt, anhaftet, oder Abneigt.

    Das eigenes Leiden gerne vermeiden möchte oder anderen Leid zufügt.


    Das ist aber noch einmal eine „andere Geschichte“.


    Es gibt auch keine „Zeit“: das ist nur ein Hilfsmittel der Menschen.


    Die Zahl Null war im Westen lange unbekannt:


    „Was soll das sein, Null“?

    Was ist „Nichts“?


    Andere Kulturen stellen sich auch nicht solche Fragen wie die westlichen Kulturen.


    Ich könnte noch den ganzen Abend schreiben was mir dazu noch alles einfällt, aber ich möchte das lassen, weil ich auch merke das ich abschweife und Erklärungen an sich auch nicht viel weiter helfen sondern die Praxis, das tägliche üben.

    Ja, den Anfängergeist immer zu bewahren ist auch nicht so einfach und ist auch normal: selbst bei „Profis“ (Lach)


    Wenn man jeden Tag dasselbe tut verkommt etwas oft zur Routine. Man schweift dann wieder mehr ab.


    Oder man meint man müsste meditieren nur um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Und danach wäre alles gut.


    Oder man erwartet einen bestimmten „speziellen“ Effekt durch die Meditation wie zB ein Erwachenerlebnis und sitzt deshalb und wartet ( die Gedanken erwarten etwas) nur darauf das oder bis was passiert.


    Ich selbst habe nicht jeden Tag gesessen. Es ist auch gut mal wieder einen Tag oder mehr nicht zu sitzen: dann bemerkt man auch wieder mehr den Unterschied wenn man nicht meditiert.


    Man kann auch Jahre lang nur sitzen und „es passiert nichts“:

    Dann hat man nur gesessen und nichts weiter getan als wenn man genauso auf einen Stuhl gesessen hat.


    Es gibt ja auch verschiedene Meditationsformen, wie mit Mantras rezitieren, den Körper beobachten.


    Und ich glaube da muss man auch noch mal unterscheiden:


    Möchte ich einfach nur besser an sich zur Ruhe kommen und mich einfach nur entspannen.


    Oder möchte ich auch der „Leerheit begegnen“, möchte ich auch besser durch körperlichen Schmerz und Unruhe an sich hindurch gehen können wie zB bei Za Zen.


    Es kommt somit auch immer etwas auf die Art und Weise der Meditation an und „was man eigentlich damit bezwecken möchte“.


    Wenn Du Dich nur entspannter fühlen möchtest ist doch auch völlig OK! Man muss auch nichts übertreiben!


    Ansonsten:


    Man wird auch mit der Zeit erst langsam „nass“ wenn man durch den Nebel geht…


    Alles braucht auch seine Zeit…


    Setz dich auch nicht unnötig selbst unter Druck oder erwarte Zuviel:


    „Es“ erscheint Dir von selbst wenn Du den jeweiligen Anleitungen einfach nur folgst.


    Und im Za Zen, das ist jetzt zB eine andere Methode als deine, ist das auch relativ einfach:

    1. immer auf die rechte Haltung achten und immer wieder dorthin kehren

    2. ins Hara einatmen, dort etwas verweilen, und langsamer wieder ausatmen

    Sonst nichts. Kein Mantra rezitieren und kein Bodyscan:


    Irgend wann spürst Du im Alltag wie Du automatisch mehr im Hier und Jetzt bist. Mehr Bei dem was Du gerade tust. Genauso wie Du in der Meditation nur gesessen und nur geatmet hast (ist auch etwas tun).

    Aufkommende körperliche und geistige Unruhe erschüttern dich im Alltag später nicht mehr so sehr, weil du das in der Meditation geübt hast: du dort durch aufkommende geistige und körperliche Unruhe gelernt hast hindurch zu gehen ohne etwas zusätzliches zu tun.


    Das Erlebnis plötzlich zu Erwachen oder Satori kann man auch weder erzwingen noch vorhersagen. Am ehesten gelingt es wenn man alles loslassen kann. Besonders das Ego. Und kann auch mit aufkommender Angst verbunden sein. Je nachdem wie dein Ego ist.


    Bei mir kamen mit der Zeit während der Meditation auch Verdrängte Erinnerungen aus der Kindheit hoch (Unterbewusstsein öffnet sich). Und folglich begann ich auch zusätzlich mit Psychotherapie.


    Das ist aber von Fall zu Fall, von Mensch zu Mensch auch ganz unterschiedlich.


    Nimm die Dinge, das Leben, die Meditation, dich selbst und andere auch nicht „zu ernst“