Beiträge von mukti im Thema „Umgang mit Gefühlen“

    Naja ich meinte schon das echte Wohlwollen und das ist wirklich eine einfache Logik - je mehr Wohlwollen, desto weniger Hass.

    Ich versuche das besser zu verstehen und frage deshalb nochmal nach. Woran merkst du, dass du echtes Wohlwollen empfindest und dir nicht etwas vormachst. Kann ich das bei mir selbst an etwas bestimmtem merken?

    Ich frage mich ob ich möchte dass es jemandem gut oder schlecht geht. Wenn ich möchte dass es ihm gut geht, empfinde ich echtes Wohlwollen. Dass man das nicht bei sich selber empfindet, kann ich mir ehrlich gesagt nicht recht vorstellen.

    Es klingt so als wäre das eine willkürliche Ersetzung des einen durch das andere. Da wo Wohlwollen ist, kann kein Hass mehr existieren. Ist das wirklich immer eine so einfache Logik: Das eine schließt das andere aus. Und je mehr ich von dem einen kultiviere desto weniger ist von dem anderen da?


    Es gibt ja auch den Fall, dass ein aufgesetztes Wohlwollen eine darunter liegende Ablehnung oder Aggressivität verdeckt. Und die Person sagen würde, dass sie keine Aggression mehr in sich hat, es sich jedoch tatsächlich anders verhält, das sprichwörtliche "falsche Lächeln".


    Naja ich meinte schon das echte Wohlwollen und das ist wirklich eine einfache Logik - je mehr Wohlwollen, desto weniger Hass. Auch wenn es kaum möglich ist dass alle Wesen immer glücklich sind, ich werde mich jedenfalls bemühen niemandem Leid zuzufügen, nicht in Gedanken, Worten und Taten. Mögen alle Wesen glücklich sein! Alleine so zu denken fühlt sich doch schon mal gut an und wenn man öfter daran denkt und es ehrlich meint entwickelt sich diese Gesinnung.

    In der buddhistischen Lehre geht es nach meinem Verständnis auch um eine Überwindung von Anhaftung und starken Gefühlen wie Wut, Hass, Neid, Eifersucht, Verachtung oder Misstrauen. Das wird einerseits durch eine Beruhigung des Geistes und andererseits auch durch Einsicht in die Vergänglichkeit und Selbstlosigkeit aller Phänomene angestrebt.


    Solchen Gefühlen liegt wohl eine Gesinnung zugrunde und je mehr die rechte Gesinnung gepflegt wird, desto weniger treten sie auf.

    Z.B. mag man einsehen dass es das Beste ist, allen Wesen mit Wohlwollen gegenüberzutreten. Wenn man das übt indem man sich oft daran erinnert und sich entsprechend verhält, verändern sich Gefühle des Hasses zu Gefühlen der Güte, wenn man anderen ihr Glück von Herzen gönnt treten keine Gefühle des Neides mehr auf, usw.

    Durch diese Entwicklung der Sittlichkeit entsteht ein gutes Gewissen und dadurch beruhigt sich der Geist. Das ist der Sammlung förderlich mit der sich die Einsicht in die drei Daseinsmerkmale vertiefen kann.