Beiträge von Leonie im Thema „Der Weg ist staubig und trocken gleich einer Wüstenlandschaft“

    Hi,


    findet ihr das ist eine adäquate Beschreibung des buddhistischen Weges ?

    Zumindest in der Meditation.

    Ich mein man sitzt auf dem Sitzkissen und das einzige was man erfahren wird sind seine eigenen Gedanken , Gefühle und Wahrnehmungen wie sie kommen und gehen, mit der Haltung das man dort NICHTS finden wird (auch keinen Schlüssel fürs " (innere )Schloss " wie so manche propagieren) und es sinnvoll ist alles loszulassen und nicht anzuhaften.

    Für den Weg des Buddha würde eher der Dschungel passen, das Ansichten-und Gedankengestrüpp.

    Wüste passt da mehr zum Christentum und jesus ist ja in die Wüste gegangen und hat dort eine "Selbst"Erfahrung gehabt - eine Begegnung mit seinem alter-ego.

    Bevor ich zum Zen kam war ich auf einer Veranstaltung und da ging es um Wüste und Wüstenerfahrungen. Wüste ist "offene Weite", aber überall lauern Gefahren. Man muss sich auskennen, um die Wasserstellen zu finden. Ich hatte da mal den Film "Lawrence von Arabien" gesehen und die Szene mit dem Lawrence und dem Araber am Brunnen, in dem der Araber den Kompass des Engländers wegfegt, ist mir in Erinnerung geblieben. Ohne Kompass - so ist der Weg. Krishnamurti sagte mal - die Wahrheit ist ein pfadloses Land. Insofern passt die Wüsten-Metapher durchaus zum Weg des Buddha. Man geht ihn - sitzt ihn - ohne Wissen, was da so kommen wird.

    Mein Lehrer hat gerne sich als Führung angeboten, aber ich muss mich ja selbst führen, d.h. selbst erforschen. Ich will ja nicht nur durch die Wüste kommen, sondern ich will dieses Land, diesen Weg genau kennen lernen.


    Ernüchterung und Desillusionierung ist ein sehr gutes Ergebnis. Und es hat praktischen Nutzen. Gerade heutzutage, wo sich laufend Illusionen über die Welt und die Menschen zerstreuen.

    Ich denke, die Wirklichkeit ist auch genauso - nüchtern und frei von Illusion - sie ist einfach so, wie sie ist.

    Wichtig ist es sich mit den sieben Erwachungsglíedern zu befassen:

    bojjhanga

    Sie beginnen mit Achtsamkeit sati und enden mit Gleichmut. Gleichmut kommt da letztlich raus. Schritt für Schritt geht man also durch die Wüste oder wie es in China auch heißt - man bahnt sich einen Weg durch das hohe Gras - das sind Metaphern für Illusionen. Die Wüste ist eben auch ein Ort voller Täuschungen - Luftspiegelungen am laufenden Meter.

    Und wenn man davon weiß, dann hilft Gleichmut.